#bleibdu – Vom Opfer zum Täter – Ein kurzer Weg

Wie Ihr sicherlich schon mitbekommen habt, läuft aktuell die Aktion #bleibdu. Gemeinsam von der Netzwerkagentur Bookmark und Authors Assistant organisiert und von vielen Verlagen unterstützt, möchten wir Euch alles rund um das Thema “Mobbing” erzählen und dafür sensibilisieren.

Ich habe lange überlegt, was ich Euch vielleicht auch aus meinem privaten Leben zu diesem Thema erzählen könnte, denn seien wir mal ehrlich, Mobbing haben wir alle doch in irgendeiner Form schon miterlebt.

Bildquelle: Pixabay

In der Schule war ich eher ruhig und zurückhaltend und ja, meine Kleidung war nicht mit großen Modelabels versehen, Schminken interessierte mich nicht und auch Diskotheken waren erst später interessant und zu allem Überfluss hatte ich auch noch gute Noten.
Somit habe ich in der Schule oftmals viele, zum Glück nur verbale, Attacken miterleben müssen. Das hat mich schon sehr verletzt, wenn ich auch zum Glück ein recht dickes Fell hatte und wusste, dass da wenigstens ein paar Freunde waren, die zu mir hielten.

Doch wenn ich auch in der Schule das “brave” Mädchen war, so gab es etwas in meiner Freizeit, dass mich auf einen kleinen Thron setzte: ich war so etwas wie die Nummer 1 in unserem Reitstall. Mein Reitlehrer bescheinigte meinen Eltern und mir, dass ich ein Naturtalent sei und ich wurde ständig gelobt. Angst vor Pferden oder im Umgang mit diesen waren für mich Fremdwörter und ich traute mich mehr als andere.
Doch das machte etwas aus mir, was mir so gar nicht richtig bewusst wurde. Ich habe mich nämlich dort ganz anders verhalten als in der Schule. Aus dem ruhigen Mädchen wurde die Queen, schwächere Reiter wurden ausgelacht und gehänselt und wer sich meinem Lieblingspferd näherte, war gleich bei mir unten durch. Ein paar Jahre später erzählte mir eine Freundin (ja, sie war mittlerweile meine Freundin), was ich so alles mit ihr angestellt habe. “Affi” oder “das Affenarmmädchen” waren wohl die netteren Worte, die ich damals für sie übrig hatte.

Was habe ich also gemacht? Ich habe genau das mit anderen gemacht, was ich selbst in der Schule so sehr gehasst habe. Ich habe Schwächere ausgelacht und geärgert, habe sie mit Worten verletzt und wusste doch, dass ich damit durchkomme, weil sich keiner traute, mir etwas zu sagen.

Ich bin nicht stolz auf mein damaliges Verhalten, aber ich möchte Euch damit zeigen, dass der Weg vom Opfer zum Täter manchmal gar nicht so weit auseinander liegt. Manchmal sind es nur Kleinigkeiten, die zu Handlungen führen, die einen anderen verletzen, auch wenn sie vielleicht gar nicht so gemeint waren. Auch hier wäre es gut, zu reden. Hätte mir mal jemand gesagt, was ich da so mache, dann hätte ich wohl eher über mein Verhalten nachgedacht. Denkt nach, bevor Ihr handelt! Meinen Kindern sage ich heute immer einen ganz bestimmten Satz: was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andren zu. Bevor Ihr also unüberlegt vorgeht, haltet kurz inne, denn vor euch steht ein Mensch und dieser möchte mit dem gleichen Respekt behandelt werden, wie ihr es selbst möchtet.

Ein wirklich interessantes Buch rund um das Thema Macht haben und diese ausnutzen und wie diese Macht jemanden verändert, ist das Buch Staat X – Wir haben die Macht von Carolin Wahl aus dem Loewe Verlag. Mit einem Klick auf den Link kommt Ihr zur Verlagsseite.

Staat X Carolin Wahl
Coverrechte: Loewe Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Meine Rezension: *klick*

Darum geht es in Staat X – Wir haben die Macht: Seit beinahe zwei Jahren beschäftigen sich die Schüler des Gymnasiums damit, ihren eigenen Staat zu erschaffen. Gesetze und der gesamte Aufbau wurde von den Oberstufenschülern entwickelt und nun ist es endlich soweit, für eine Woche haben die Schüler die Macht und dürfen an ihrer Schule ihren eigenen Staat lebendig werden lassen. Lara ist neu an der Schule und nachdem sie zu Beginn befürchtete, dass sie an diesem spannenden Projekt nicht teilhaben darf, findet sich doch noch eine Stelle für sie im Staat X. Neben Lara haben sich auch Melina, Adrian und Vincent schnell in ihren neuen Rollen eingelebt. Doch was zunächst nach einem tollen Leben ohne Eltern und Lehrer erscheint, nimmt eine gänzlich andere Entwicklung. Wer hat letzten Endes wirklich die Macht im Staat X?

Weitere Beiträge zum Buch findet Ihr z.B. hier:

Lena von Die Rabenmutti – Gruppenzwang oder der Wunsch nach Zugehörigkeit
Susan von Sue Timeless – Interview mit Carolin Wahl
Benny von Bücherfarben Menschen lernen aus Erfahrung

Oder auf der #bleibdu-Seite: https://bleibdu.de

Herzlichen Dank für Eure Unterstützung:


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  1. Pingback: Mobbing - Die teure Seite der "Macht" - Bleib Du

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