[Rezension] Das andere Haus von Rebecca Fleet

Coverrechte: Goldmann Verlag ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch:

AutorIn: Rebecca Fleet
Titel: Das andere Haus
Originaltitel: The House Swap
ÜbersetzerIn: Eva Kemper
Format: Paperback
Genre: Psychothriller
Umfang: 352 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag
Erscheinungstermin: 20. August 2018
Preis Buch: 15,00 €
Preis ebook: 9,99 €
ISBN-10: 344220559X
ISBN-13: 978-3442205592
ASIN: B07C3VF6H3

Mehr Infos zum Buch (Werbung):

*Verlagsgruppe Randomhouse Goldmann*

Inhalt

Eine Seite im Internet, auf der man sein Haus für eine kurze Zeit mit einem anderen tauschen kann?! Das klingt im ersten Moment perfekt, denn Caroline und Francis möchten sich eine kurze Auszeit nehmen. Als ihnen dann ein Haus in der Nähe von London zum Tausch angeboten wird, greifen sie zu. Doch in dem Haus, das auf dem ersten Blick schon fast steril und unbewohnt wirkt, passieren so nach und nach immer mehr Dinge, die Caroline an jemanden erinnern, den sie schon lange versucht zu vergessen. Caroline wird misstrauisch, ist sie hier in eine Falle getappt? Und wenn ja, wem hat sie dann ihre eigene Wohnung in Leeds anvertraut?

Meine Meinung

Das Cover wirkt noch recht unscheinbar, doch der Klappentext des Psychothrillers klang so viel versprechend, dass ich neugierig wurde.
Durch einen sehr leichten und angenehmen Schreibstil gelingt es auch sehr gut, in das Buch zu finden, doch leider bleibt es lange Zeit sehr flach. Wirkliche Spannung kommt nicht auf, da die Autorin sich zu sehr daran aufhält, alltägliche Begebenheiten aus Carolines und Francis Leben zu beschreiben. Dadurch verlor die Geschichte auch immer mehr meine Aufmerksamkeit und es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben. Es folgen zwar noch der ein oder andere Plotttwist, doch teilweise so spät, dass es mich einfach gar nicht mehr so überraschen konnte. Sehr schade, denn die Autorin weiß durchaus, womit sie diesen Überraschungsmoment bringen konnte, doch bis dahin fehlten mir völlig der Thrill, vor allem der Psychothrill. Gerade bei einem Psychothriller erwarte ich subtile Spannung, es muss mich fesseln, entsetzen, die Person der Handlung muss mein Mitgefühl erhalten, all das kam hier einfach für mein Empfinden nicht zu Stande.
Es gibt hier diverse Erzählebenen, mal in der Gegenwart, mal in der Vergangenheit. Dabei bekommt der Leser seinen Eindruck darüber, was vorgefallen ist und warum Caroline auf manche Momente reagiert. Doch nicht nur die Zeit macht Sprünge, auch die Perspektiven wechseln, zwischen Caroline und ihrem Mann Francis und einem unbekannten Dritten, von dem ich schnell eine Ahnung hatte, um wen es sich handelte. Diese gesamte Mischung ließen den Psychothriller wie ein vorhersehbares Ehedrama wirken.
Vielleicht ist hier auch einfach das Genre falsch gewählt, denn wie ich bereits erwähnte, fehlte mir die Spannung, die mich dazu bringt, Nägel zu kauen und den Adrenalinspiegel zu steigern. Endlos lange Beschreibungen von Erinnerungen und Kleinigkeiten machten es mir sehr schwer, einen Bezug zu den Charakteren zu finden.
Die Charaktere waren mir ebenfalls zu vorhersehbar in ihren Handlungen, schon allein Caroline, die hier doch wohl die Person sein sollte, mit der man mitfühlt und in die man sich hineinversetzen sollte, blieb mir fremd. Zwar hatte ich zu Beginn des Buches durchaus noch Verständnis für sie und ihre Handlungen, doch je gewlangweilter ich von der Geschichte wurde, desto gelangweitler war ich auch von Caroline. Als Protagonistin, die sogar in der Ich-Form erzählt, hätte ich mir erwartet, dass sie mich auf irgendeine Weise berühren würde, aber ich blieb hier der teilnahmslose Beobachter. Francis hatte ich zu Beginn noch völlig falsch eingeschätzt, aber nicht, was seinen Charakter betraf, sondern eher seinen Beruf. Letzten Endes konnten mich dann auch die Charaktere nicht begeistern.

Mein Fazit

Ein Psychothriller der meiner Meinung nach gar keiner war und mich eher ernüchtert zurücklässt. Viele Momente blieben vorhersehbar und Überraschungsmomente kamen zu spät, um noch wirklich mitzureißen. Sprachlich lässt sich das Buch leicht lesen, aber auch da wurden mir die endlosen Beschreibungen einfach zu viel des Guten. Vielleicht würde es dem Buch gut tun, wenn es als Ehedrama bezeichnet würde und nicht als Psychothriller und auch den Klappentext fand ich hier sehr irreführend, klang dieser doch für mich nach einer Geschichte mit ganz viel subtiler Spannung.

 

4 Gedanken zu „[Rezension] Das andere Haus von Rebecca Fleet

  1. Nicole Antworten

    Hallo Silke,

    gut zu wissen! Vom Klappentext her hätte es mich sofort angesprochen und ich habe total neugierig auf das Cover geschielt. Tja, auf Endlos-Beschreibungen und dramatische, eheliche Verhältnisse kann ich jedoch verzichten.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Nicole,

      ja, sehr schade, aber ich muss hier wirklich zugeben, dass es für einen Thriller viel zu langatmig und ausschweifend war. Gerade bei Psychothriller erwarte ich doch irgendwie mitfiebern zu können, bzw. die Ängste etc nachempfinden zu können. Das fehlte mir hier leider komplett.

      Liebe Grüße
      Silke

      • Nicole Antworten

        Ja, das ist immer schade, wenn man die Genre-Bezeichnung nicht so recht passt. Manchmal führt’s zu positiven Überraschungen, meistens ist man dann doch enttäuscht. Und ja, bei einem Thriller sollte schon Spannung vorhanden sein.

        Liebe Grüße,
        Nicole

  2. Pingback: Rebecca Fleet: Das andere Haus [Rezension] | Tintenhain

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert