Infos zum Buch:
AutorIn: Juliane Käppler
Titel: Love me like it`s yesterday
Format: Paperback
Genre: RomCom
Umfang: 560 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstermin: 25. Oktober 2024
Preis Buch: 16,00 €
Preis eBook: 12,99 €
ISBN-13: 978-3757700911
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**Bastei Lübbe**
Inhalt
Taro ist gelernter Psychiater, doch seitdem sein Youtube Kanal Make her yours erfolgreich ist, lebt er als Influencer. Als ein neuer Konkurrent auftaucht, lässt sich Taro zu einer Wette hinreißen, er soll mit seiner Methode eine Frau verführen, aber nicht irgendeine, sondern eine von einem User ausgewählte. Die Wahl fällt auf Juno, doch Taro könnte nicht überraschter sein, als er von der Möbelrestauratorin erfährt, dass sie alles Digitale ablehnt und noch nicht mal ein Handy besitzt. Zunächst denkt Taro ans Aufgeben, doch dann müsste er seinen Kanal löschen. Also beschließt er, Juno mit herkömmlichen Methoden rumzukriegen. Doch je mehr er Juno kennenlernt, desto mehr muss er sich eingestehen, dass sie etwas besonderes ist.
Meine Meinung
Der Klappentext und das Thema Digital Detox machten mich neugierig und auch das Cover finde ich definitiv ansprechend. Wie sehr mich dieser Roman aber überzeugen konnte, hat mich dann doch völlig überrascht.
Autorin Juliane Käppler schreibt sehr leicht und locker und man fühlt sich innerhalb kürzester Zeit mitten in die Geschichte versetzt. Richtig gut fand ich die Kapitelüberschriften über Junos Kapitel, die immer mit einer Art Wörterbuch begannen, mit Junos ganz eigenen Wortkreationen. Man bekommt hier auf jeden Fall eine Menge zum Schmunzeln, aber auch einige Momente, die nachdenklich stimmten. Genau das hat mich auch sehr positiv bei diesem Buch überrascht, denn diese RomCom hat auch ganz viel Tiefgang.
Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven zwischen Juno und Taro in der Ich-Erzählform, was dem Leser tiefe Einblicke in die Gefühle und Gedanken der beiden Charaktere gibt.
Wir lernen zu Beginn erst Taro und seinen Youtube Kanal kennen, wissen also, mit welchen Gedanken er bei Juno auftaucht. Der Blick auf Juno zeigt schnell, dass sie ein ganz besonderer Charakter ist, die sich aus persönlichen Gründen fern von Social Media und der digitalen Welt hält, selbst Kassetten begegnen dem Leser hier, für die, die es nicht mehr kennen: damit konnte man Musik aufnehmen und mit einem Recorder abspielen. Mir gefiel dieser Einblick besonders gut, denn es zeigt durchaus Vor- aber auch Nachteile unserer Welt. Immer erreichbar sein, ist nicht immer gut, sich durch Medien beeinflussen lassen? Auch das ist nicht immer positiv. Dieses Thema lässt den Leser auf jeden Fall innehalten und darüber nachdenken, vor allem auch mal darüber, einfach selbst mal den ein oder anderen Tag das Smartphone einfach mal links liegen zu lassen. Dabei ist die Geschichte durchaus ausschweifend erzählt, aber keineswegs langweilig, denn irgendwie ist sie so intensiv, dass man jeden Moment genießt.
Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden ist absolut Slow burn und alles andere hätte hier auch nicht gepasst, denn auf den ersten Blick sind Juno und Taro so unterschiedlich wie Tag und Nacht.
Juno bezeichnet Taro zu Beginn als Hipster, was wirklich perfekt zu ihm passt. Er ist erfolgreich und in allem so, wie man es von einem Hipster erwartet, klare Linien in seiner Wohnung, teures Auto und natürlich ständig online. Juno ist ein wenig „angestaubt“ und das im wahrsten Sinne des Wortes aufgrund ihres Berufs. Aber auch sonst ist sie einfach anders, allein dadurch, dass sie alles an Medien ablehnt. Die Beiden lernen sich kennen und jeder gibt dem anderen auf eine andere Art Input, der zu den jeweiligen Entwicklungen der beiden passt. Mir haben beide unheimlich gut gefallen, da ich sie für absolut authentisch hielt.
Nebencharaktere gibt es gar nicht so viele, besonders im Gedächtnis sind mir Junos Nachbarn geworden, die gelinde gesagt, sehr nervig waren, aber durchaus für einen ganz spannende Plottwist sorgten.
Mein Fazit
Ein sehr warmherziges Buch mit tollten, lebendigen Charakteren und ein Thema, das wohl so gut wie jeden von uns trifft, denn wie oft ertappt man sich bei allem dabei, wieder einmal das Smartphone in die Hand genommen zu haben. Auch wenn die Geschichte manchmal weit ausgeholt wird, ist sie durchweg gut erzählt und weiß zu fesseln. Zum Lächeln, zum Lachen, aber auch zum Nachdenken und dabei noch wirklich toll geschrieben.