
Infos zum Buch:
AutorIn: Katharina von Haderer
Titel: Der Herrscher des Waldes
Black Alchemy 03
Format: Taschenbuch
Genre: Dark Fantasy
Umfang: 448 Seiten
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungstermin: 03. August 2020
Preis Buch: 9,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3426525951
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*Droemer Knaur*
Inhalt
Achtung, Band 3 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler können vorhanden sein.
Mirage ist wieder zurück in Svonnheim, doch hier herrschen nach wie vor Angst und Schrecken. Der Koschtschei, ein fürchterliches Monstrum, bringt weiterhin die Toten dazu, wiederaufzuerstehen. Mirage wendet sich an den neuen Sergent in Svonnheim, Rougeoyer, doch bevor sie handeln können, kehrt auch Zejn wieder zurück nach Svonnheim. Gemeinsam machen sie sich nun auf die Suche nach dem Ursprung des Koschtschei und wie man diesen vernichten kann.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Nachdem ich bereits die beiden ersten Bände der herrlich düsteren Fantasygeschichte verschlungen hatte, musste ich natürlich auch wissen, wie dieser letzte Band enden wird. Optisch passen die Bücher hervorragend zusammen und gerade wenn man hier dann genauer hinschaut, sieht man, welches Wesen sich da wirklich auf dem Cover verbirgt (auf den ersten Blick hatte ich noch einen Hirsch gesehen).
Die Geschichte knüpft wieder an die Vorgänger an und da diese Bände aufeinander aufbauen, sollten die ersten Teile bekannt sein. Zum einen ist die gesamte Entwicklung sonst nicht zu durchschauen, zum anderen ist auch die Entwicklung der Charaktere äußerst spannend.
Wie schon zuvor schafft es Autorin Katharina von Haderer ein spannendes, aber auch düsteres und brutales Kopfkino zu erzeugen. Definitiv ist diese Reihe nichts für die zartbesaiteten Leser, denn es geht hier durchaus auch mal brutal vor. Trotzdem oder gerade deswegen ist diese Dark Fantasy Trilogie aber auch etwas besonderes, denn hier kann ich getrost sagen, noch nichts Vergleichbares zu kennen.
Auch Spannung und Action, vor allem im ersten Teil des Buches, kommen hier nicht zu kurz. Es wird wieder integriert, gekämpft und alles, was bisher noch offen blieb, bekommt hier eine gelungene Auflösung.
Die Atmosphäre der Geschichte lässt den Leser frösteln oder besser erschauern. Diese finstere, morastige Landschaft und die düsteren Wälder rund um Svonnheim wurden in meinem Kopf so lebendig, dass ich direkt mit dabei war.
Wieder erlebt der Leser das Geschehen aus den Sichten Mirages und Zejns, wobei man da mittlerweile das Gefühl hat, alte Bekannte wiederzutreffen.
Die Entwicklung, die die beiden hier von Beginn bis zum Ende gemacht haben, fand ich absolut gelungen. Mirage, aber auch Zejn, sind mir beide absolut ans Herz gewachsen. Aus der eher menschenscheuen Mirage, die lieber allein in ihrer Hütte blieb, ist nun, zumindest dem ein oder anderen Menschen gegenüber, deutlich offener geworden. Trotzdem vertraut sie nicht blind und wägt ihre Taten meist ab. Aus dem durch und durch regimenttreuen Zejn ist ebenfalls ein wesentlich offenerer Mensch geworden, der nun auch mal eher aus dem Bauch und nicht nur nach Vorschrift handelt. Für mich ein riesiger Pluspunkt, da man hier die Veränderungen erst so nach und nach miterlebt und diese dadurch absolut glaubwürdig wurden.
Selbstverständlich gibt es hier eine ganze Reihe weiterer Charaktere, die mal mehr, mal weniger wichtig für die Handlung sind und trotzdem immer die nötige Glaubwürdigkeit erhalten haben.
Mit schwerem Herzen habe ich Abschied von Mirage und Zejn genommen und auch wenn ich mir das Ende vielleicht etwas anders ausgemalt hatte, so fand ich es doch alles glaubwürdig und schlüssig gelöst. Insgesamt bin ich begeistert von Katharina von Haderers Geschichte, sowohl was die Charaktere, die Spannung aber auch die Atmosphäre betrifft. Ganz großartiges, düsteres Kopfkino und ich hoffe, ganz bald wieder etwas von der Autorin lesen zu dürfen!