
Infos zum Buch:
AutorIn: Jona Gellert
Titel: Die Sprungturmhelden
Format: Taschenbuch
Genre: Jugendbuch
Umfang: 411 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungstermin: 23. Juli 2019
Preis Buch: 11,99 €
Preis eBook: 4,99 €
ISBN-13: 978-1082129216
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*Autorinnenseite Jona Gellert*
Inhalt
Jeremias, von seinen Freunden Mias genannt, war immer ein Abenteuerer. Gemeinsam mit seinem besten Freund Paul schien es keine Grenzen zu geben. Doch dann geschah das Unvorstellbare und ein tragischer Unfall führte dazu, dass Paul seit einem halben Jahr im Koma auf der Intensivstation liegt. Bei einem seiner täglichen Besuche im Krankenhaus trifft Jeremias auf Lexie, deren Tante ebenfalls im Koma liegt. Die beiden lernen sich kennen und Lexie sieht in Jeremias jemanden, der nicht so oberflächlich ist, wie die anderen. Doch Jeremias leidet und steht so manches mal an einem Abgrund, der immer wieder droht, ihn hinabzuziehen.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Den anderen Roman aus der Feder der Autorin Jona Gellert, “Wenn Liebe fliegend Saltos schlägt”, hatte ich bereits gelesen und war dementsprechend gespannt, wie dieser Roman ist. Schon zu Beginn ahnte ich, dass diese Geschichte wieder etwas besonderes wird. Doch Jona Gellert hat hier noch viel mehr geschafft: sie hat mich tief berührt mit ihrer Geschichte rund um Jeremias. Mit den richtigen Worten schaffte sie es, mich für die Gefühls- und Gedankenwelt ihres Protagonisten zu öffnen und zu berühren. Insgesamt liest sich das Buch leicht und sehr jugendlich und besitzt eine Tiefe, die zum Nachdenken anregt. Was ist, wenn das Leben plötzlich nicht mehr ein Abenteuer ist? Was ist, wenn sich von heute auf morgen alles ändert und man sieht, dass man, egal wie sehr man sich etwas wünscht, es doch nicht rückgängig machen kann?
Die Geschichte beginnt mit Jeremias Besuch im Krankenhaus bei seinem besten Freund Paul. Er lernt hier die verzweifelte Lexie kennen, die den Gedanken an ihre im Koma liegende Tante kaum ertragen kann. Jeremias gibt Lexie Halt, dabei wäre es eher er, der diesen benötigt. Je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt man, was sie miteinander verbindet. Aber man lernt auch immer mehr Verständnis für Jeremias und dessen innere Zerrissenheit aufzubauen. Insgesamt wirkt die Geschichte atmosphärisch und macht nachdenklich. Man fühlt hier unheimlich tief mit den Charakteren mit und wird auch so schnell nicht von den Emotionen losgelassen.
Erzählt wird abwechselnd aus Lexies und Jeremias Sicht. Dabei lernt man die beiden mit allen Facetten kennen. Vor allem bekommt man nach und nach ein immer deutlicheres Bild der beiden.
Gerade Jeremias hat mich tief berührt. Nach aussen wirkt er wie jemand, der Abenteuer zu schätzen weiß. Doch in ihm toben die Gefühle und je mehr man über ihn erfährt, desto mehr versteht man, was in ihm los ist. Nicht nur der Verlust seines besten Freundes nagt an ihm, auch sonst hat er es nicht immer leicht. Ich hätte ihn so gerne immer mal wieder in den Arm genommen, denn er ist ein unheimlich sympathischer und liebenswerter Charakter, dem man aus tiefsten Herzen trösten möchte.
Lexie ist das “typische” Mädchen aus gut bürgerlichen Hause. Doch auch Lexie ist ein besonderer Charakter, alles andere als oberflächlich und sehr nachdenklich. Ich mochte sie mindestens so sehr, wie Jeremias. Gemeinsam mit den beiden durchlebt man die Emotionen hautnah und hofft so sehr, dass ihre zarte Liebe stark genug ist.
Ein unheimlich gefühlvolles Jugendbuch mit sehr viel Tiefe, das einfach zu berühren weiß. Gerade mit den beiden Charakteren Jeremias und Lexie ist es der Autorin gelungen, mich intensiv mitfühlen zu lassen. Eine Geschichte, die nicht nur für junge Leser geeignet ist, sondern auch den erwachsenen Leser nachdenklich zurücklässt. Gefühlvoll, emotional und berührend!