Ein etwas anderer Krimi – Der Teufel lebt im Paradies von Marina Bährle-Rapp

Der Teufel lebt im Paradies Marina Bährle-Rapp
Coverrechte: Autorin/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch:

AutorIn: Marina Bährle-Rapp
Titel: Der Teufel lebt im Paradies
Format: Taschenbuch
Genre: Kriminalroman
Umfang: 409 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungstermin: 25. Juli 2020
Preis Buch: 11,54 €
Preis eBook: 3,99 €
ISBN-13: 979-8640464696

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*Autorinnenseite Marina Bährle-Rapp*

Inhalt

Eine merkwürdige Reihe Todesfälle ereignet sich am Bodensee und auf dem ersten Blick scheinen diese nichts miteinander zu tun zu haben. Doch sieht man genauer hin, stellt man fest, dass alle Spuren zu einer renommierten Universität führen. Liliane von Platen, kurz Lili, ehemalige Radiomoderatorin, wird neugierig und beginnt nachzuforschen. Denn was wäre besser, um ihrer Karriere auf die Sprünge zu helfen, als diese exklusive Story zu veröffentlichen. Allerdings ahnt Lili nicht, welch Psychopath hinter den Taten steckt und das sie selbst dabei ist, immer mehr in dessen Fokus zu rücken.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Ein tolles Cover und ein spannender Klappentext sprachen mich gleich an und weckten meine Neugier auf den Kriminalroman aus der Feder der Autorin Marina Bährle-Rapp.
Der Einstieg ist auch gleich spannend und weckt das Interesse an den Fortgang der Geschichte. Die Autorin schreibt dabei leicht und verständlich und baut hin und wieder in ihren Dialogen den passenden Dialekt ein, so dass auch die Gegend des Krimis in den Vordergrund rückt.
Nach dem eher dramatischen Einstieg nimmt die Autorin zunächst dann das Tempo deutlich raus. Es beginnen nun Erläuterungen über die Protagonistin Liliane von Platen. Der Leser erfährt mehr über ihre Person und überhaupt über die Persönlichkeit der gescheiterten Radiomoderatorin. Für mich war dann dieser Fortgang ein wenig zu langatmig und man braucht ein wenig Geduld, bis es wieder spannender wird. Doch mit Beginn der Todesfälle und mit Lilis Nachforschungen nimmt die Spannung dann wieder deutlich zu. Wer dem Buch also seine Zeit zur Entwicklung zugesteht, erhält einen Krimi mit viel Lokalkolirit, bei dem sich Spannung bis zum Ende hin immer mehr entwickelt. Es wartet auf jeden Fall die ein oder andere Überraschung auf den Leser.
Erzählt wird das ganze zunächst in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin Lili, allerdings gibt es immer wieder Kapitel aus der Sicht einer zunächst noch unbekannten Person, bei der man schnell ahnt, dass es sich um den Täter handelt.
Gerade die Perspektive aus der Tätersicht finde ich immer sehr interessant und auch hier erhält man einen Einblick auf die Gedankenwelt des Täters.
Protagonistin Lili ist eine sehr lockerer Person, die sich allerdings immer wieder in die unmöglichsten Situationen und damit in Schwierigkeiten manövriert. Zunächst scheint sie eine von diesen Persönlichkeiten zu sein, die einfach nicht so richtig erwachsen werden will. Insgesamt schwanke ich zwischen Sympathie und ein wenig genervt sein, was Lili betrifft. Auf jeden Fall hat die Autorin hier ein sehr deutliches Bild der Protagonistin entworfen, das authentisch und glaubwürdig wirkt.
Neben Lili gibt es noch eine Menge weiterer Figuren, wie z. B. Lilis Schwester und deren Familie oder den ehemaligen Klassenkameraden, der nun Polizist ist. Jeder einzelne sorgt für das Vorantreiben der Handlung und genügend Abwechslung.

Wer Kriminalromane mag, die auch die Tätersicht mit darstellen, wird mit diesem Krimi gut beraten. Allerdings braucht man ein wenig Geduld, bis es dann auch wirklich spannend wird. Zum Glück sorgt jedoch die Protagonistin Lili für genug Leben in der Story. Die Spannung wird nach und nach gesteigert und das Ende lässt vermuten, dass das noch nicht alles war.

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