
Infos zum Buch:
AutorIn: Liza Marklund
Titel: Die Perlenfarm
Originaltitel: Pärlfarmen
ÜbersetzerIn: Katrin Frey
Format: Hardcover
Genre: Roman
Umfang: 448 Seiten
Verlag: List Verlag
Erscheinungstermin: 15. Juni 2020
Preis Buch: 19,99 €
Preis eBook: 15,99 €
ISBN-13: 978-3471360156
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*List Verlag*
Inhalt
Kiona lebt auf einer kleineren Insel in der Südsee, Manihiki. Hier arbeitet sie als Perlentaucherin und eigentlich könnte sie sich kein anderes Leben vorstellen. Doch als eines Tages ein Boot vor der Insel strandet, ändert sich alles. Erik, der Mann der das Boot steuerte, wird schwer verletzt aufgefunden und auf der Insel gepflegt. Dabei kommen Kiona und er sich näher und verlieben sich ineinander. Allerdings stellt sich heraus, dass Erik mehr Geheimnisse vor ihr hat und als eines Tages Fremde auf der Insel auftauchen, muss Erik fliehen. Kiona hingegen macht sich kurz darauf auf die Suche nach Erik und betritt eine Welt, die ihr nicht fremder hätte sein können.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Dieses wunderschöne Cover sprach mich sofort an und da ich bisher die Bücher der Autorin mochte, war ich auch hier sehr gespannt auf die Geschichte.
Weckte der Prolog noch meine Neugier, fiel es mir danach doch recht schwer, am Ball zu bleiben. Liza Marklund schreibt zwar leicht und flüssig, doch irgendwie hat sie mich bei dieser Geschichte auch sehr auf Abstand gehalten, auf Abstand zu den Charakteren, aber auch auf Abstand zur Handlung.
Gerade im ersten Teil des Buches, in dem Erik und Kiona sich kennenlernen, habe ich teilweise die Handlung nicht nachvollziehen können. Ich konnte mich hier nur wenig hineinversetzen, warum die beiden überhaupt zueinander fanden und was sie miteinander verband. Auch die Beziehung, die die beiden auf der Insel führten, wurde mir zu schnell abgehandelt, so das mir die Gefühle hier zu kurz kamen. Nach Eriks Flucht, während Kiona ihn sucht, wird es zwar etwas spannender, doch insgesamt blieb ich hier eher der unbeteiligte Beobachter. Insgesamt war mir hier der Mittelteil zu langatmig und so manches Mal hatte ich das Gefühl, nicht so ganz mitzukommen, was hier so geschieht.
Das Setting zu Beginn, die Südsee und die Schilderungen des Lebens dort, fand ich wiederum gut gelungen. Ich hatte hier ein klares Bild vor Augen, wie Kionas Leben vonstatten geht und woran die Menschen glauben. Kionas Wunsch, Erik zu suchen, konnte ich zwar durchaus nachvollziehen, doch so richtig realistisch fand ich es nicht, dass sie ihre Familie und ihr Leben so zurücklässt.
Erzählt wird die Geschichte aus Kionas Sicht in der Ich-Perspektive. Normalerweise mag ich das sehr, denn dies verschafft mir Zugang zu den Charakteren. Aber hier konnte ich mich nicht richtig in Kiona versetzen. Ihre Handlungen waren nicht immer nachvollziehbar und ihre Gefühle blieben hier fern. Auch Erik blieb sehr blass, was zwar hier durchaus seine Berechtigung hat, aber in mir auch viele Fragen hervorrief, allen voran die Frage, wie es zu der Beziehung zwischen Kiona und ihm kam. Vielleicht hätte ich all die Handlungen besser nachvollziehen können, wenn ich mehr von den beiden als Paar erfahren hätte, doch so konnte ich mir nicht vorstellen, warum sie ihn sucht. Insgesamt waren mir die Charaktere in der Geschichte zu wenig greifbar und ich konnte nicht mit ihnen mitfiebern.
Irgendwie hatte ich mir von der Geschichte mehr erhofft, gerade was das Leben auf der Perlenfarm angeht, hätte ich gerne mehr erfahren. Insgesamt fehlte es mir hier unheimlich schwer, einen Zugang zur Geschichte zu finden, mich in die Charaktere hineinzufinden, um dadurch ihre Handlungen besser nachvollziehen zu können. So blieb ich hier ein unbeteiligter Beobachter, der zwischendurch immer mal eher verwirrt wurde. Leider nicht ganz meine Geschichte.