Genau so stark wie Band 1 – Children of Virtue and Vengeance von Tomi Adeyemi

Children of Virtue and Vengeance von Tomi Adeyemi
Coverrechte: Fischer FJB/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch:

AutorIn: Tomi Adeyemi
Titel: Children of Virtue and Vengeance
Flammende Schatten
Originaltitel: Children of Virtue and Vengeance
ÜbersetzerIn: Andrea Fischer
Format: Hardcover
Genre: Fantasy
Empfohlen ab: 14 Jahren
Umfang: 496 Seiten
Verlag: Fischer FJB
Erscheinungstermin: 27. Mai 2020
Preis Buch: 18,99 €
Preis eBook: 16,99 €
ISBN-13: 978-3841440303

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*Fischer FJB*

Inhalt

Achtung, Band 2 – inhaltliche Spoiler zu Band 1 vorhanden!

Zélie Adebola hat es gemeinsam mit Prinzessin Amari und ihrem Bruder Tzain geschafft, die Magie zurück nach Orisha zu bringen. Doch der Preis, den sie dafür bezahlen mussten, war hoch, fast schon zu hoch, denn Zélie hat Zweifel. Durch das Erwecken der Magie haben nicht nur die Maji ihre Magie zurückerhalten, sondern auch der Adels von Orisha, wodurch Zélies Feinde stärker denn je erscheinen. Die Kämpfe um die Macht in Orisha werden immer grausamer und Zélie weiß nicht, ob es ihr gelingen wird, die Menschen wieder zu vereinen.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Ich war schon vom ersten Band Children of Blood and Bone absolut begeistert und umso mehr hatte ich mich gefreut, dass endlich auch der zweite Band bei uns erschienen ist. Das Cover ist genauso eindrucksvoll wie das von Teil 1 und macht auf jeden Fall neugierig, da es so schön mythisch wirkt.
Das Buch spaltet ja die Meinungen, ich gehöre allerdings zu denen, die das Buch und die Geschichte rund um Zélie lieben. Da es schon eine ganze Weile her ist, dass ich den ersten Teil gelesen hatte, hat es hier einen Moment gedauert, bis die zurückliegenden Ereignisse wieder präsent wurden, doch schon nach kurzer Zeit befand ich mich wieder in der Welt Orishas. Für mich hat Tomi Adeyemi eine ganz besondere Art zu schreiben, auf der einen Seite so ausdrucksstark, dass man sich das Geschehen vorstellen kann, auf der anderen Seite aber auch so direkt, dass es nichts verschönt. Mich konnte sie hier auf jeden Fall sehr schnell in ihren Bann ziehen.
Das Tempo im zweiten Band ist zu Beginn eher ruhiger, nichtsdestotrotz gibt es auch hier immer wieder Kämpfe und Gefahren, gerade in der zweiten Hälfte. Was mir wieder richtig gut gefallen hat, sind die Bezüge, die die Autorin hier zu afrikanischen Mythen nimmt und die Art, wie sie zeigt, wie Menschen auf dieses Fremde reagieren. Vieles konnte ich nicht vorhersehen und ich habe immer wieder mit den Protagonisten mitgelitten.
Wie schon zuvor erleben wir auch hier die Geschichte aus unterschiedlichen Blickwinkeln, jeweils in der Ich-Perspektive. Schon an der Art des Denkens und Erzählens wird spürbar, welcher Charakter gerade erzählt. Für mich brachte das noch einmal mehr Tiefe in die Gefühls- und Gedankenwelt und die Entwicklungen der Einzelnen wurde dadurch noch intensiver.
Die Charaktere sind ungewöhnlich, vor allem Zélie, die nicht die typische, klischeehafte, starke Heldin ist, sondern mit starken Zweifeln kämpft. Sie wollte die Rolle nicht, die sie hier bekommt und ihr Verhalten war so manches Mal eher aggressiv, doch ich fand es durchaus nachvollziehbar, wenn ich mich in sie hineinversetzte. Auch die Freundschaft, die die Charaktere verbindet, wird hier auf die Probe gestellt. Gerade in Amaris Gedankenwelt kommt dies deutlich rüber. Insgesamt sind mir die Charaktere noch näher gekommen und ich habe hier mit den einzelnen mitgelitten, -geliebt, gezittert. Gerade weil sie auch immer wieder auch falsche Entscheidungen trafen, fand ich sie einfach authentisch.

Die Geschichte endet mit eine Cliffhanger und ich hoffe sehr, dieses Mal nicht so lange auf die Fortsetzung warten zu müssen. Tomi Adeyemi hat hier eine Geschichte geschrieben, die mich immer wieder mitreißen und packen konnte. Gerade auch weil ihre Charaktere so anders wirken, fand ich das Gelesene umso glaubhafter. Nicht jeder Held will diese Rolle und das wird hier einfach perfekt umgesetzt. Auch mit Band 2 konnte mich die Autorin wieder überzeugen.

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