
Infos zum Buch:
AutorIn: Rena Fischer
Titel: Elbendunkel
Kein Weg zurück
Format: Hardcover
Genre: Fantasy
Empfohlen: ab 14 Jahren
Umfang: 480 Seiten
Verlag: Planet!
Erscheinungstermin: 16. Juli 2020
Preis Buch: 17,00 €
Preis eBook: 12,99 €
ISBN-13: 978-3522506571
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*Planet! by Thienemann-Esslinger*
Inhalt
Nachdem die Elben ihre eigene Welt verlassen mussten, leben sie unter uns Menschen. Allerdings gibt es eigens für sie Gesetze und vor allem die Dunkelben müssen sehr unter dem Regime der Menschen leiden. Als sich Luz, Tochter des Oberbefehlshaber der ELO (Elb Liberation Organization) und Upperclass Girl, eines Nachts mit ihrem Freund Niall in einem Club mitten im Elbendistrikt befindet, trifft sie zum ersten Mal auf Darel, der mit seinem systemkritischen Poetry Slam die Menge der Elben begeistert. Doch dann kommt es zu einer Razzia, ausgeführt von der ELO und Luzs Vater und Luz muss flüchten. Die Ereignisse beginnen sich zu überschlagen und plötzlich steht Luz vor einem Geheimnis, mit dem sie niemals gerechnet hätte.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Dieses Cover ist einfach großartig und macht auf den ersten Blick neugierig. Doch da ich bereits die erste Dilogie der Autorin Rena Fischer verschlungen hatte, wusste ich auch ohne dieses Wahnsinnscover, dass ich auch ihr neues Buch lesen wollte.
Scheint der Einstieg noch nach einem typischen Jugendbuch zu klingen, entwickelt sich hier ganz schnell eine spannende und fesselnde Story, bei der ich vieles nicht geahnt habe. Schon nach wenigen Seiten bekommen wir Einblicke, wie es den Elben, die ihre Heimat verlassen mussten und nun unter uns Menschen leben müssen, ergeht. Man liest die Gesetzestextes an die sich die Elben halten müssen und ja, die machen durchaus Gänsehaut. Sie sind Licht- und Dunkelelben mit unterschiedlichen Voraussetzungen. Dunkelelben gelten als aggressiv und werden mit einem Chip überwacht, der auf ihre eigenen Emotionen reagiert. Ach, ich möchte an dieser Stelle gar nicht zu viel vorwegnehmen. Es liest sich auf jeden Fall sehr glaubwürdig und ich würde es den Menschen ganz genau so zutrauen, wie es Rena Fischer in ihrer Geschichte beschreibt.
Rena Fischer schreibt sehr fesselnd und von der ersten Seite an wirkte die Geschichte wie ein Sog. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, denn es gab immer wieder neue Überraschungen für mich.
Die Handlung hat es ganz schön in sich, denn was mit einem heimlichen und zunächst harmlosen Date beginnt, wird zu einer spannenden Verfolgungsjagd. Etwas ruhigere Momente wechseln sich mit Seiten voller Tempo ab und es fällt schwer, das Buch zur Seite zu legen. Alles in allem ist es eine gelungene Mischung aus Urban Fantasy, Young Adult, Dystopie und Rena Fischer vermischt Bekanntes ganz gekonnt zu einer großartigen, neuen Geschichte.
Erzählt wird die Geschichte aus wechselnden Perspektiven durch einen dritte Person Erzähler. Wir begleiten mal Luz, mal Niall und dann wieder Darel und lernt jeden einzelnen auf seine eigene Art und Weise kennen. Man erlebt, was sie fühlen und denken und doch wird nicht alles gezeigt, denn gerade hinter Darel steckt so einiges mehr.
Luz, die Protagonistin der Geschichte, war mir gleich zu Beginn sympathisch, auch wenn sie, auch dank ihrer Herkunft, zunächst noch recht naiv war. Doch im Laufe der Geschichte entwickelt sie sich immer weiter und sie ist niemand, der leicht aufgibt.
Neben Luz stehen noch Niall und Darel im Vordergrund, wobei ich gerade bei diesen beiden immer wieder mit wechselnden Gefühlen zu kämpfen hatte. Zugegeben, ich bin kein Fan von Dreiecksgeschichten, aber das, was die Autorin hier daraus macht, fand ich durchaus gelungen. Zwar sind die Charaktere auf der einen Seite etwas klischeehaft, Bad Boy und Upperclass Girl, doch gerade die Entwicklung des ganzen konnte mich durchaus begeistern.
Was mir bei den Charakteren richtig gut gefallen hat, sind die gelungenen Nebencharaktere, die hier nicht oberflächlich behandelt werden, sondern ebenfalls sehr authentisch und glaubwürdig dargestellt sind.
Ein absolut spannendes und fesselndes Jugendbuch, dass insgesamt viele Genres miteinander verknüpft und dadurch ein ganz eigenes Gesicht bekommt. Viele Wendungen, authentische Charaktere, eine spannende Handlung und auch ein wenig Systemkritik hielten mich an die Seiten gefesselt und brachten mir spannende Lesestunden. Das Ende kommt dann noch einmal mit einem richtigen Hammer daher und ich bin absolut neugierig auf die Fortsetzung. Mega Geschichte, nicht nur für Jugendliche!