Einfach mal anders – Hollow Kingdom – Das Jahr der Krähe von Kira Jane Buxton

Hollow Kingdom Kira Jane Buxton
Coverrechte: Fischer Tor/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Kira Jane Buxton
Titel: Hollow Kingdom
Das Jahr der Krähe
Originaltitel: Hollow Kingdom
ÜbersetzerIn: Henning Ahrens
Format: Paperback
Genre: Fantasy/Endzeit mal anders
Umfang: 368 Seiten
Verlag: Fischer Tor
Erscheinungstermin: 27. Mai 2020
Preis Buch: 15,00 €
Preis eBook: 12,99 €
ISBN-13: 978-3596705276

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*Fischer Tor*

Inhalt

S. T. (kurz für Shit Turd) ist eine zahme Krähe, die im Hause des MoFo (wofür das steht, müsst ihr einfach selber nachlesen) Big Jim und dessen Hund Dennis lebt. Er fühlt sich hier rundum wohl, doch dann passiert eines Tages merkwürdiges mit Big Jim. Nicht nur, dass er so ziemlich an allem sein Interesse verliert, nein, auch sein Auge befindet sich nicht mehr an der gleichen Stelle wie zuvor. Aber nicht nur Big Jim verhält sich merkwürdig, auch alle anderen MoFos sind nicht mehr Herr ihrer Sinne und scheinen nicht nur sich gegenseitig, sondern auch die Tiere in ihrer Nähe zu verspeisen. S. T. beschließt, gemeinsam mit Dennis, dem Rätsel auf die Spur zu kommen.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Dieses giftig grüne Cover ist ja schon ein Hingucker, aber hier war ich vor allem nach dem Satz “Pets meet The Walking Dead” war ich mehr als neugierig.
Bevor ihr dieses Buch lest, vergesst einfach, es mit irgendetwas, was ihr kennt zu vergleichen, denn allein die Perspektive der Krähe S.T. ist schon etwas ganz anderes, als ich bisher gelesen habe. Dabei schreibt Kira Jane Buxton sehr flüssig, sehr direkt und ja auch recht umgangssprachlich, denn S.T. hat sich bei Big Jim die Sprache abgeschaut und die ist schlicht und einfach rotzig. Nichts desto Trotz musste ich bei dem Gelesenen mehr als einmal laut lachen, dabei hat Kira Jane Buxton ein ganz eigene Art, auch die ein oder andere Gesellschaftskritik mit einzubauen. Mir fällt es tatsächlich etwas schwer, dafür die passenden Worte zu finden. Stellt euch vor, Tiere beurteilen menschliches Verhalten und inwieweit das gut für unsere Spezies ist?
Mit einem wirklich sagenhaften Ideenreichtum schildert die Autorin die langsam untergehende Welt der Menschen. Na ja, es ist ja auch einfach die Perspektive einer Krähe und man nimmt diese der Autorin in ihrer Darstellung tatsächlich ab. Dabei ist die Handlung nicht nur rotzig frech und locker, sondern auch sehr spannend beschrieben und wir beobachten hier nicht nur die lebenden Toten, sondern auch einige Szenen aus der Tierwelt und auch diese sind absolut bildhaft und deutlich beschrieben.
Neben S. T. bekommen wir auch immer wieder die Ereignisse aus anderen Perspektiven geschildert. Mit kleineren Kapiteln zwischendurch können wir unter anderem einen Pudel beobachten und dürfen nun erfahren, was unsere Samtpfoten von ihren menschlichen Dienern wirklich halten. Auch das fand ich alles äußerst amüsant und abwechslungsreich.
Wie erwähnt führt uns Krähe S.T. durch die Handlung und das in der Ich-Perspektive. S.T. bezeichnet sich selbst als Ehren-MoFo, d. h. er fühlt sich tatsächlich ein wenig menschlich und dabei passt er tatsächlich auf seinen Hundefreund Dennis auf. S. T. hofft auf seiner Reise, ein Medikament für Big Jim zu finden und es ist wirklich spannend, welche Wege er dazu findet. Sprechende Bäume und zwitschernde Vögel säumen den Weg der beiden Reisenden.

Ich könnte tatsächlich noch so einiges über die Geschichte schreiben, denn sie ist abwechslungsreich, bildhaft, aber auch rotzig frech. Trotzdem beobachten wir hier eine tiefe Freundschaft zwischen S. T. und Dennis und insgesamt hat das Buch so einige Botschaften für uns MoFos. Wer sich auf dieses Buch einlassen kann, findet definitiv mal etwas anderes.

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