
Infos zum Buch:
AutorIn: Ule Hansen
Titel: Wassertöchter
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 13. April 2020
Preis Buch: 17,00 €
Preis eBook: 13,99 €
ISBN-13: 978-3453269569
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*Heyne Verlag*
Inhalt
Band 3 der Trilogie – leichte inhaltliche Spoiler zu den Vorgängern vorhanden
Fallanalystin Emma Carow kann es kaum glauben, doch sie ist tatsächlich glücklich. Sie führt so etwas wie eine Beziehung und auch beruflich scheint es derzeit eher ruhig zu sein. Doch dann wird eine junge Frau in einer Berliner U-Bahn Station vergewaltigt und es gibt Parallelen zu ihrer eigenen Vergewaltigung vor vielen Jahren. Kann es wirklich sein, dass Uwe Marquardt etwas damit zu tun hat? Doch Marquardt hat nicht nur ein Alibi, nein, er dient sogar der Polizei als Ratgeber. Emma jedoch ist felsenfest überzeugt, dass Uwe seine Finger im Spiel hat und beginnt, auf eigene Faust zu forschen.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Mit Wassertöchter erschien der dritte Band der Trilogie rund um die Fallanalystin Emma Carow aus der Feder des Autorenduos Ule Hansen. Schon die beiden Vorgänger Neuntöter und Blutbuche konnten mich mit absolut überzeugen und auch Band 3 steht diesem in Nichts nach.
Auch wenn es schon eine Weile her war, dass ich den zweiten Band der Trilogie beendet hatte, fiel es mir recht leicht, hier wieder einzusteigen. Zum einen sind die Fälle, die Emma Carow bearbeitet, in sich abgeschlossen, zum anderen findet man immer mal wieder kleinere Hinweise auf vorangegangene Ereignisse, die es dem Leser leicht machen, sich zu erinnern.
Ule Hansen schreiben dabei absolut flüssig und fesselnd und auch Band 3 wurde für mich schnell zu einem packenden Pageturner. Es gibt durchaus die ein oder andere Beschreibung, die nichts für schwache Nerven sind, doch gerade das machte es für mich auch wieder so greifbar.
Die Spannung wird hier schnell aufgebaut und hält sich permanent durch den gesamten Thriller. Ich für mein Teil konnte hier wieder ordentlich mitgrübeln, ob Emma wirklich Recht hat oder ob sie sich auf dem Holzweg befindet. Als Leser blickt man hier tief in menschliche Abgründe und wenn man glaubt, es kann nicht schlimmer werden, legen die Autoren noch einmal nach. Wassertöchter bietet von der ersten bis zur letzten Seite spannende Unterhaltung.
Durch einen Erzähler in dritter Person begleitet der Leser wieder Emma Carow. Man erlebt sie hautnah und die Entwicklung von Band 1 bis hierher fand ich absolut glaubwürdig.
Denn Emma hat sich eindeutig weiterentwickelt und ich muss zugeben, sie hat mich mit ihrer Stärke überzeugt. Gerade als man ihr ausgerechnet Uwe Marquardt als Berater präsentiert, war ich entsetzt, doch Emma meistert das Ganze auf ihre Art.
Nicht nur Emma wird hier detailreich gezeichnet, auch ihre Kollegen in der Puppenstube, wie sie ihr Büro nennen, sind wie gute Freunde und man fühlt sich in dieser Truppe wohl. Wie schon in den vorherigen Bände ist es vor allem Kollege Felix, mit dem sie sich den ein oder anderen Schlagabtausch gönnt und dessen direkte Art erfrischend in all den düsteren Momenten wirkt.
Wer die Vorgänger gelesen hat und diese überzeugend fand, wird auch den letzten Band wieder verschlingen. Zwar kann man die Bücher unabhängig voneinander lesen, doch man würde einfach zuviel der persönlichen Entwicklung der Protagonistin Emma Carow verpassen. Für mich ein absolut gelungener dritter Band und ich würde mir glatt wünschen, dass die Reihe weitergehen würde. Leseempfehlung!