
Infos zum Buch:
AutorIn: Kyra Groh
Titel: Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion
Format: Hardcover
Genre: Jugendbuch
Empfohlen ab: 14 Jahren
Umfang: 464 Seiten
Verlag: Arctis Verlag
Erscheinungstermin: 13. März 2020
Preis Buch: 18,00 €
Preis eBook: 13,99 €
ISBN-13: 978-3426307601
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*Arctis Verlag*
Inhalt
Die siebzehnjährige Mia hat eine Krankheit, eine Krankheit, die auf einen Fehler in den Genen beruht, Analgesie. Sie kann keine Schmerzen empfinden, doch auch wenn sie sich wünscht, dass dies eher eine Art Superkraft ist, so bewirkt sie doch leider oft das Gegenteil. Doch eine Erinnerung ist auch ihr größter Schmerz, der Tod ihrer Mutter und mit diesem verbindet sie auch gleich ihr größtes Geheimnis. Als sie Jake im Fitnessstudio ihres Vaters kennenlernt, spürt sie, dass er es sein könnte, dem sie ihre Geheimnisse anvertrauen kann. Aber auch in Jakes Familie gibt es Geheimnisse, die er bisher immer verschwiegen hat.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Das Cover passt einfach so genial zu der Geschichte, denn die beiden Personen auf dem Cover sind absolut Mia und Jake.
Auch der Einstieg in den Jugendroman fällt sehr leicht und man bekommt gleich den ersten Eindruck von den beiden Protagonisten. Was mir aber von der ersten Seite so richtig gut gefallen hat, ist der Schreibstil der Autorin Kyra Groh. Sie hat ein ganz besonderes Talent, Emotionen darzustellen, ohne dass es dabei schnulzig wird. Die Dialoge sind erfrischend und brachten mich immer wieder zum Schmunzeln. Alles in allem wird man hier direkt in die Geschicht gezogen und fühlt sich schnell mit den Figuren verbunden.
Die Geschichte klingt im ersten Moment wie eine recht typische Geschichte für junge Leser, doch hier bekommt man gleich neben den Emotionen auch noch ganz viel Tiefgang. Momente, die nachdenklich stimmen und dadurch ihren eigenen Reiz bekommen. Gerade auch die Geschichte hinter den beiden Protagonisten ist besonders.
In der Ich-Perspektive aus wechselnder Sicht zwischen Mia und Jake erleben wir die Geschichte der beiden ganz nah mit. Man lernt sie intensiv kennen und kann ihre Gedanken und Gefühle zu jederzeit mitfühlen und nachempfinden.
Genau darin liegt auch die Stärke der Autorin, denn sie schafft es ihre Charaktere absolut authentisch zu gestalten.
Die siebzehnjährige Mia trägt ein Geheimnis mit sich herum und leidet unter kaum vorstellbaren Schuldgefühlen. Doch nach aussen hin wirkt sie cool und tough und auch durch ihre Krankheit nahezu unverletzlich. Aber in ihrem Inneren sieht es ganz anders aus und je mehr man über sie erfährt, desto mehr kann sie berühren. Ihre sarkastische Art hat mir unheimlich gut gefallen und auch die Entwicklung, die sie in dieser Geschichte nimmt und immer mehr zu sich findet, war unglaublich gut gelungen.
Jake, den Mia im Fitnessstudio kennenlernt, ist auf den ersten Blick ein verwöhnter, reicher Schnösel. Doch auch Jake hat es, trotz all dem Geld, alles andere als leicht. Sein Vater trinkt nur allzu gerne und dabei rutscht ihm zu Hause öfter mal die Hand aus. Trotzdem ist Jake sehr natürlich und versucht alles, seine Mutter und seinen kleinen Bruder zu schützen, auch wenn er dabei oft an seine Grenze stößt. Indem er Mia kennenlernt, spürt er zum ersten Mal, wie es wirklich ist, sich einem anderen zu öffnen und auch Jake wächst innerhalb der Geschichte.
Doch nicht nur die Hauptfiguren sind lebendig gezeichnet, auch die Nebencharaktere wirken glaubwürdig und authentisch. Schnell wuchs mir Hati, Mias beste Freundin, ans Herz und auch weitere Charaktere waren absolut vorstellbar.
Eine tolle Geschichte für jugendliche Leser, aber auch sonst so emotional und berührend geschrieben, dass auch der erwachsene Leser hier nicht zu kurz kommt. Gerade mit ihren Charakteren konnte mich die Autorin ganz besonders berühren, denn sowohl die Protagonisten Mia und Jake als auch die Nebencharaktere sind absolut glaubhaft und natürlich gezeichnet. Beim Lesen ist man sich sicher, dass es irgendwo Mia und Jake gibt. Klare Leseempfehlung!