Im Zeichen der Acht von Benjamin Lebert

Benjamin Lebert Im Zeichen der Acht
Coverrechte: Arctis Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Benjamin Lebert
Titel: Im Zeichen der Acht
Format: Gebunden
Genre: Jugendbuch/Fantasy
Empfohlen ab: 14 Jahren
Umfang: 324 Seiten
Verlag: Arctis Verlag
Erscheinungstermin: 13. März 2020
Preis Buch: 19,00 €
Preis eBook: 14,99 €
ISBN-13: 978-3038800330

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*Arctis Verlag*

Inhalt

Viele Jahre ist es her, dass Martha und Tristan Menschen waren. Nun sind sie auf die Erde zurückgekehrt, um den Kampf, der vor langer Zeit begann, zu Ende zu führen. Für diesen Kampf brauchen sie Gefährten, Gefährten, die unsere Zukunft besiegeln sollen. Würde Tristan gewinnen, würde die Welt in Dunkelheit verfallen, würde Martha gewinnen, dann gäbe es Hoffnung. Doch der Weg geeignete Verbündete zu erreichen ist schwer. Wem wird es am Ende gelingen, die Herrschaft zu erhalten?

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Was für ein wunderschönes Cover und der Buchschnitt alleine ist schon ein wahrer Hingucker. In Kombination mit dem Klappentext war ich gleich Feuer und Flamme für diese Geschichte.
Es sind bereits zwanzig Jahre vergangen, seitdem Benjamin Lebert mit seinem Buch Crazy ein ganz besonderes Werk geschrieben hat. Also noch ein Grund mehr, dieses Buch lesen zu wollen.
Nun sitze ich hier und weiß so gar nicht, wie ich überhaupt anfangen soll, das Gelesene in Worte zu fassen. Lebert hat mich mit seiner Geschichte, voller Brutalität und doch voller Schönheit, auf jeden Fall fasziniert, aber auch verwirrt. Denn trotz düsterer und auch teilweise wirklich knallharter Augenblicke erzählt er in einer Sprache, die sich beinahe schon wie Poesie lesen lässt. Ich habe hier ein wenig gebraucht, um zu verstehen, was er mir überhaupt sagen möchte und denke, dass im Zeichen der Acht eine Geschichte ist, die nicht nur erstmal tief wirken muss, sondern auch einfach nochmal gelesen werden muss, um wirklich alles erfassen zu können.
Die Handlung ist eine ganz andere, als wie ich sie erwartet habe. Dachte ich zunächst noch, dass es hier um die Herrschaft über die Welt und dementsprechend auch deren Zukunft geht, zeigt Benjamin Lebert hier eher auf, mit welchen Problemen Jugendliche, vor allem die aus den sogenannten sozial schwachen Familien, zu bewältigen haben.
Genau das ist es auch wieder, womit mich der Autor fasziniert hat, denn auch ohne explizit zu erwähnen wie es in den einzelnen Charakteren aussieht, bekommt man immer mehr Verständnis für sie und ihre Handlungen. Man muss sich hier durchaus auf die Geschichte einlassen und ich kann mir sehr gut vorstellen, dass der Autor hier stark polarisieren wird, aber letzten Endes ist es eine aussergewöhnliche Geschichte.
Die Charaktere, bei denen Martha und Tristan im Vordergrund stehen, bilden auf den ersten Blick klare Gegensätze – gut und böse. Doch je mehr man über sie erfährt, desto mehr versteht man ihre Handlungen und es wird klar, es ist nicht alles schwarz oder weiß, gut oder böse. Neben den beiden lernen wir natürlich noch die angehenden Gefährten kennen und hier ist jeder einzelne wichtig, jeder hat eine Vergangenheit, die sie ausmacht. Viele von ihnen haben schlimmes durchlebt, z.B. häusliche Gewalt und doch zeigt es sich, z. B. an den Brüdern, dass nicht nur der Hintergrund die Handlungen der Personen ausmacht.

Ohne Frage, Benjamin Lebert hat es mir nicht unbedingt leicht gemacht, seine Geschichte zu verstehen. Lange Zeit wusste ich nicht, worauf er hinaus und was er mir verdeutlichen wollte. Doch irgendwie war ich trotzdem gefesselt von seinem Erzählten, wobei ich auch hier zugeben muss, dass es da manches Mal düster und brutal wurde. Ob man hier das Lesealter vielleicht doch ein wenig hoch setzen sollte? Ich musste definitiv immer wieder schlucken. Auf jeden Fall ist es nicht nur ein Jugendbuch, sondern auch ein Buch, dem auch einem Erwachsenen die Augen öffnen wird.

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