Nicht unbedingt ein Thriller, aber trotzdem unterhaltsam – Die Geheimnisse der Nacht von Catherine O’Connell

Catherine O'Connell Die Geheimnisse der Nacht
Coverrechte: Droemer Knaur/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Catherine O’Connell
Titel: Die Geheimnisse der Nacht
ÜbersetzerIn: Sonja Rebernik-Heidegger
Originaltitel: The last night out
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 448 Seiten
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungstermin: 02. Dezember 2019
Preis Buch: 14,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3426226841

Mehr Infos zum Buch (Werbung):

*Droemer Knaur*

Inhalt

Stell dir vor, es ist der Abend deines Junggesellinnenabschieds, den du mit deinen Freundinnen zum Abschluss in einer Bar verbracht hast. Am nächsten Morgen wachst du auf, weil das Telefon klingelt und neben dir liegt ein nackter Mann, nur ist dieser nicht dein Verlobter. Genau das ist Maggie Trueheart passiert, doch damit beginnen ihre Probleme erst so richtig, denn am Telefon teilt ihre Freundin ihr mit, dass ihre Freundin Angie ermordet im Park aufgefunden wurde. Detective O’Reilly beginnt zu ermitteln und Maggie versucht alles, damit ihr Geheimnis nicht ans Licht kommt. Doch sie ist nicht die einzige der Freundinnen, die versucht ein Geheimnis zu verbergen.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Bei diesem Buch machten mich sowohl Klappentext als auch Cover neugierig und ich war gespannt, was sich dahinter verbirgt.
Der Einstieg fällt recht leicht und schnell ist klar, dass das Buch eine Geschichte erzählt, die bereits weit in der Vergangenheit liegt. Catherine O’Connell erzählt sehr leicht und ihr Stil liest sich flüssig, so dass man hier auch leicht und schnell durch die Story kommt.
Wer hier allerdings einen actiongeladenen und blutigen Thriller erwartet, befindet sich auf dem Holzweg. Vielleicht hätte es dem Buch auch gut getan, es als Roman zu bezeichnen, denn dass es sich eher um ein Buch á la Desperate Housewifes handelt, lässt sich hier schon der Rückseite entnehmen. Somit ist das Buch über weite Strecken zwar ruhiger, aber trotzdem nicht langweilig. Denn dieses Buch besticht durch seine Figuren, die nach außen so harmlos scheinen und doch ganz viel zu verbergen haben. Immer mehr verstricken sich die einzelnen und müssen diese Verstrickungen doch irgendwie vor der Polizei verbergen. Wenn man sich das Gelesene also vorstellt, was hier sehr gut möglich ist, dann ist das Geschehen absolut unterhaltsam und zeitweise sogar amüsant. Wer dann letzten Endes für Angies Tod verantwortlich ist, bleibt tatsächlich bis zum Ende ein rätsel, auf das ich absolut nicht gekommen bin.
Die Geschichte wird von Maggie Trueheart in der Ich-Form erzählt, wobei die Perspektive zwischen den Freundinnen wechselt, jedoch ist Maggie die einzige Ich-Erzählerin. Das liegt hier auch daran, dass Maggie nach fünfundzwanzig Jahren darüber nachdenkt, was einst wirklich geschah und nun beschließt, die Wahrheit nach so langer Zeit doch noch preiszugeben.
Der Fokus der Geschichte liegt somit ganz klar auf den unterschiedlichen Charakteren und ihren vielen Geheimnissen. Maggie ist mir mit ihrer leicht chaotischen Art sehr sympathisch und ich habe häufig schmunzeln müssen, mit welchem Geschick sie sich immer wieder aus verfänglichen Situationen manövriert. Auch die anderen drei Frauen haben, wie schon der Titel aussagt, Geheimnisse. Das ein oder andere hatte ich geahnt, aber es gab auch immer wieder Überraschungen und insgesamt legen sich die Damen auch gerne schonmal gegenseitig rein. Insgesamt sind die Charaktere wirklich sehr gut ausgearbeitet und durchdacht.

Wer bei einem Thriller auf Action und Blut verzichten kann, wird hier ein höchst interessantes und dementsprechend amüsantes Verwirrspiel erleben. Die Freundinnen haben es ganz schön in sich und jede für sich ist Meisterin im Geheimnisse verbergen. Hinter diese Auflösung wäre ich auf jeden Fall nicht gekommen. Für mich ein Buch, das für gute Unterhaltung sorgt.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert