
Infos zum Buch:
AutorIn: Jessica Barry
Titel: Freefall – Die Wahrheit ist dein Tod
Originaltitel: Freefall
ÜbersetzerIn: Susanne Goga-Klinkenberg
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 464 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungstermin: 27. Dezember 2019
Preis Buch: 15,90 €
Preis eBook: 13,99 €
ISBN-13: 978-3423262392
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*dtv*
Inhalt
Bei einem Flugzeugabsturz in den Rocky Mountains kam der Pilot ums Leben, doch die einzige Passagierin an Bord, die dreißigjährige Ally, überlebt. Doch sie hat nur einen Gedanken: fliehen, denn jemand ist hinter ihr her. So verlässt sie schnellstmöglich die Unfallstelle und kämpft sich verletzt durch die Wälder, denn sie weiß, dass jemand hinter ihr her ist und stehen bleiben könnte ihren Tod bedeuten. Obwohl Ally gleich als Tod erklärt wird, glaubt ihre Mutter Maggie nicht daran und setzt alles in Bewegung, ihre Tochter zu finden.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Das düstere und geheimnisvoll wirkende Cover sprach mich umgehend an und der Klappentext versprach einen spannenden Thriller.
Der Einstieg gelingt ebenfalls problemlos, denn der Leser wird hier umgehend mitten ins Geschehen gesetzt. Jessica Barry schreibt leicht und flüssig und durch recht bildhafte Beschreibungen kann man sich das Geschehen sehr gut vorstellen. Allerdings war mir das alles zu weit ausschweifend, worunter die Spannung zu sehr litt.
Insgesamt fehlte mir der Thrill bei diesem Thriller über weite Teile des Buches. Hier werden viel mehr die Geschichten der beiden Protagonistinnen, Ally und ihre Mutter Maggie, erzählt. Man erfährt, warum sich die beiden voneinander entfernt haben, was mit Ally in der Zwischenzeit, in denen die beiden keinen Kontakt hatten, erlebt hat und auch, wie es ihrer Mutter ergangen ist. Das war allerdings für mich einfach zu viel Familiengeschichte und zu wenig Spannung, weswegen ich das Genre Thriller hier eher in Drama/Spannungsroman ansiedeln würde. Gerade in der ersten Hälfte bleibt das Tempo noch recht flach, beginnt dann aber so langsam Fahrt aufzunehmen. Hin und wieder gab es Überraschungen, anderes wiederum ließ sich schnell vorausahnen.
Aufgebaut ist das Buch in zwei unterschiedlichen, sich abwechselnden Handlungssträngen, in denen die Perspektiven zwischen Ally und Maggie wechselten. Dadurch, dass beide aus der Ich-Perspektive erzählen, lernt man beide Protagonistinnen intensiv kennen und kann sich so nach und nach ein Bild von den Charakteren aufbauen.
Gerade in diesen Perspektivwechseln erfährt man mehr über die Entwicklungen der Charaktere, bzw. mehr über die Gründe, warum sie wie handeln. Beide Protagonistinnen sind mir weder besonders ans Herz gewachsen noch unsympathisch. Ich habe ihre Geschichte zwar mit Interesse verfolgt, konnte mich aber, trotz des intensiven Kennenlernens, nicht so richtig in sie hineinfühlen. Ich blieb hier einfach mehr der stille Beobachter, ohne wirklich berührt zu werden.
Trotz aller Kritik ist Freefall ein solides Debüt einer Autorin, deren Schreibstil mir durchaus gefallen hat. Für einen Thriller fehlten mir einfach das Tempo und das Gefühl, mitfiebern zu können. So blieb ich meist der Beobachter des Geschehens und fand es hin und wieder noch zu langatmig. Wer Geschichten mit viel Familiendrama mag, sollte hier mal hineinschnuppern.