Ein Rückblick in die 50er Jahre – Die Schneekönige von Coalwood von Homer Hickam

Die Schneekönige von Coalwood Homer Hickam
Coverrechte: HarperCollins/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Homer Hickam
Titel: Die Schneekönige von Coalwood
ÜbersetzerIn: Elfriede Peschel
Originaltitel: The Coalwood Way
Format: Paperback
Genre: Autobiographischer Roman
Umfang: 464 Seiten
Verlag: HaperCollins Germany
Erscheinungstermin: 08. November 2019
Preis Buch: 15,00 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3959673488

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*HarperCollins Germany*

Inhalt

Wir schreiben das Jahr 1959. Homer Hickam, genannt Sonny, wächst in der kleinen Zechenstadt Coalwood auf. Er ist ein Träumer, der es liebt, Raketen zu bauen und diese auch zu starten. Doch nun ist es sein letzter Winter an der Highschool und er setzt alles in Bewegung, um in der Schule nur die besten Noten zu erhalten. Denn Sonny hat einen Traum, er will Ingenieur werden. Für einen Sohn eines Bergarbeiters hohe Ziele, doch als es gilt einen Preis bei den Wissenschaftswochen zu gewinnen, scheint der Traum in greifbare Nähe zu rücken.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Ich muss gestehen, dass ich bei dem Klappentext und dem Cover zunächst eine ganz andere Geschichte erwartet habe. Doch hier konnte mich der Autor immer mehr in seine Geschichte ziehen und je mehr man über ihn und seine Erlebnisse erfuhr, desto mehr spürte man die gesamte Atmosphäre des jungen Mannes.
In diesem Band erzählt der Autor seine eigene Geschichte und wie ich so nach und nach erfahren habe, gab es zuvor schon einen Band, in dem aus seiner Kindheit erzählt wird. Trotzdem lies sich das Buch ohne Verständnisprobleme lesen.
Homer Hickam erzählt einfach und sehr fesselnd und man spürt mit jedem Wort, wie er es schafft, seine eigene Jugend wieder lebendig werden zu lassen. Auch mich lassen solche Geschichten immer wieder ein wenig an Stephen Kings berühmtes “Stand by me” denken, doch im Grunde ist es nur das Gefühl, das die Erlebnisse der Jungs im Leser hervorrufen. Inhaltlich unterscheiden sich die Bücher auf jeden Fall und haben nichts gemeinsam.
Ich selbst wurde in einer ehemaligen Zechenstadt geboren, die aber schon früh in meiner eigenen Kindheit schloss. Doch dieses Gefühl, diese Atmosphäre einer solchen Zechenstadt, wurde hier sehr gut hervorgehoben.
In der Geschichte erleben wir, wie Sonny das letzte Highschooljahr erlebt und dabei ist es immer wieder diese Bergarbeiterstadt-Atmosphäre, die das Buch anders macht. Dabei besitzt diese Geschichte eine große Portion Humor, die es leicht macht, der Geschichte zu folgen.
Dadurch, dass es sich um einen autobiographischen Roman handelt, sind die Charaktere absolut lebendig. Sonny erzählt von seiner Familie, die man hier sehr gut kennenlernt. Er ist ein junger Mann, der durchaus weiß, was er will. Doch sein eher strenger Vater macht es ihm nicht immer leicht, zumal Sonny glaubt, dass sein Vater seinen Bruder bevorzugt.
Neben den wirklich lebendigen Charakteren kommt hier einfach ganz besonders das Leben in der Kleinstadt hervorragend rüber.

Eigentlich bin ich niemand, der gerne Autobiographien liest, doch Homer Hickam hat hier seine Geschichte so erzählt, dass man das Gefühl hatte, eine fiktive Geschichte zu lesen. Doch diese wirkt so lebendig, dass man wiederum spürt, dass hier wahre Erlebnisse mit einbezogen werden. Eine Geschichte, die sich leicht und mit einer guten Portion Humor lesen lässt und den Leser in das Jahr 1959 zurückversetzt.

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