Ungewöhnlich – Der Regisseur von Olivia Kleinknecht

Coverrechte: Olivia Kleinknecht/Designer

Infos zum Buch: 

AutorIn: Olivia Kleinknecht
Titel: Der Regisseur
Format: Taschenbuch
Genre: Roman/Spannungsroman
Umfang: 438 Seiten
Independently published
Erscheinungstermin: 20. November 2019
Preis Buch: 12,99 €
Preis eBook: 11,99 €
ISBN-13: 978-1709997532

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*Olivia Kleinknecht*

Inhalt

Vittorio Angelotti ist bekannt als Regisseur, der sich nimmt, was er will. Mit seiner Art manipuliert er Menschen und doch wirkt genau das einen ungewöhnlichen Reiz auf seine Mitmenschen aus. Immer wieder begibt er sich selbst auf die Suche nach dem einen, ganz besonderen Kick und das nicht nur für seine Filme. Eines Tages wird er zufällig Zeuge eines Gespräches, bei dem es darum geht, dass eine Frau einen Mörder beauftragt, ihren Mann zu töten. Das reizt Angelotti und er hat einen Plan, der morbider nicht sein kann. Doch wird Angelotti die Umsetzung dieses Planes gelingen oder wird er dadurch selbst in einen Abgrund gerissen?

Meine Meinung

Schon das Cover lässt darauf schließen, dass der Roman “Der Regisseur” kein “harmloser” Roman ist und es machte ich absolut neugierig.
Allerdings ist dieses Buch und auch der Einstieg recht ungewöhnlich, denn Olivia Kleinknecht schreibt sehr ausschweifend und doch knapp, wobei sie auf der einen Seite ein klares Bild des Geschehens gibt, es auf der anderen Seite aber auch recht kompliziert wird, der Handlung zu folgen. Das knappe Erzählen ist bezogen auf die vielen und schnellen Perspektivwechsel, die alle immer nur kurze Eindrücke der Ereignisse darstellen. Definitiv kein Buch, das man mal eben nebenbei lesen kann, denn es benötigt viel Konzentration und man muss sich auf diese ungewöhnlichen Figuren einlassen können. Was mir ebenfalls aufgefallen ist, ist dieser besondere Stil, denn es liest sich wie kurze Filmszenen mit nur wenigen Dialogen.
Dadurch, dass man zunächst nur kurze Einblendung der einzelnen Charaktere erhält, steigert sich auch die Spannung nur nach und nach. Hier muss ich zugeben, dass ich eine Weile überlegen musste, worauf das alles hinauslaufen soll. Doch je mehr ich die einzelnen Personen kennenlernte, desto mehr erfuhr ich über deren Absichten und was da alles hintersteckt und ich kann hier sagen: Olivia Kleinknecht gibt hier tiefe Einblicke in menschliche Abgründe.
Denn das wichtigste an dieser Story sind die Personen und deren Verhalten und ja, auch Verhaltensstörungen. Im Vordergrund steht hier Regisseur Vittorio Angelotti, der alles andere als ein sympathischer Charakter ist. Angelotti kann ich kaum in Worte fassen, denn seine Art zu begreifen ist nicht leicht. Er ist selbstverliebt und das über alle Maße, dabei wird er auch noch von vielen Menschen verehrt. Gerade diese Verehrung anderer eines Psychopathen gegenüber ist jedoch genau das besondere und auch irgendwie realistisch, denn gerade solche Typen ziehen auch im realen Leben die Menschen an. Tief in Angelotti schlummert auch eine psychopathische Ader und um diese zu befriedigen sucht er ständig nach einem neuen Kick. Er nutzt die Menschen aus und verschafft sich seine eigenen Vorteile in allen Lagen und das ohne jeglichen Skrupel. Ob das allerdings immer gut gehen kann? Das verrate ich an dieser Stelle natürlich nicht.
Das genaue Gegenteil zu Angelotti ist Giulia, eine Hausfrau, die von ihrem Mann unterdrückt wird und sich in keinster Weise zur Wehr setzt. Doch in Giulia ist ein tiefer Wunsch verborgen, der Wunsch, ihren ungeliebten Mann endlich zu beseitigen. Sie ist schlichtweg gesagt eine völlig blasse Figur, der man zunächst nichts zutrauen würde.
Neben diesen beiden spielen, gerade auch zu Beginn, noch zwei weitere Personen eine wichtige Rolle, deren Perspektiven nur noch einmal vertiefen, wie sehr man sich in seiner Besessenheit und seinen Wünschen verrennen kann.
Die Nebencharaktere sind recht blass, dienen aber ebenfalls dazu, noch einmal zu vertiefen, wie Angelotti auf andere wirkt und wie dieser mit ihnen umgeht.
Nach und nach verschwimmen diese einzelnen Menschen, diese einzeln dargestellten Sequenzen bis sie zueinander geführt werden und ein Gesamtbild ergeben.

Ein alles andere als leichter Roman, der es mir schwer gemacht hat, denn die Personen haben alle eines gemeinsam, sie sind für mich nicht richtig greifbar. Doch genau das ist es auch, was diesen Roman wieder ausmacht, denn Olivia Kleinknecht zeigt hier einfach das Verhältnis eines Narzissten oder auch Psychopathen oder eine Mischung aus beidem und dessen Wirkung auf andere auf. Keine leichte Kost und man muss sich hier wirklich Zeit geben, in die Handlung zu finden. Wer allerdings auf der Suche nach etwas anderem und aussergewöhnlichem ist, sollte sich hier einmal hineinlesen.

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