
Infos zum Buch:
AutorIn: Sandra Regnier
Titel: Das gestohlene Herz der Anderwelt
Format: Taschenbuch
Genre: Jugendfantasy
Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Umfang: 352 Seiten
Verlag: Carlsen Verlag
Erscheinungstermin: 05. Oktober 2019
Preis Buch: 8,99 €
Preis eBook: 3,99 €
ISBN-13: 978-3551317087
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*Carlsen Verlag*
Inhalt
Achtung, Band 2 des Spin Offs, inhaltliche Spoiler zum ersten Band könnten vorhanden sein.
Es sieht nicht gut aus für die Anderwelt, denn das Herz, das diese am Leben hält, wurde gestohlen. Das ausgerechnet Allison es schaffen soll, sowohl das Herz zurückzuholen als dann die Regenpforte wieder magisch zu verschließen, hätte sie sich in ihren kühnsten Träumen nicht gedacht. Doch sie ist der Schlüssel und somit genau die, der all das gelingen soll. Dabei bringen sie nicht nur ihre eigenen Gefühle für den Wächter und Elf Finn durcheinander, sondern auch das Verschwinden ihres kleinen Freundes George. Allison steht vor einem riesigen Problem und ob es ihr wirklich gelingen wird, sowohl George als auch die Anderwelt zu retten, ist alles andere als klar.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Bei mir ist es noch gar nicht so lange her, dass ich den ersten Band des Spin Offs zur Anderwelt Trilogie aus der Feder von Sandra Regnier gelesen habe, deshalb fiel es mir hier auch sehr leicht, schnell wieder in die Story zu finden. Doch auch sonst gelingt es Sandra Regnier hier wieder sehr schnell, den Leser in ihre Welt der Elfen und Drachen zu entführen. Wer ihre vorherigen Bücher kennt, weiß in welch locker, flockigen Schreibstil die Autorin erzählt und das ist natürlich auch hier wieder der Fall. Neben einem jugendlichen Stil sorgt sie auch mit viel Humor, dass die Seiten beim Lesen schnell vorbei fliegen.
Nachdem der erste Teil mit einem dicken und äußerst fiesen Cliffhanger endete, war ich schon sehr gespannt darauf, wie es denn nun endlich weitergehen würde. Doch hier muss ich sagen, dass es dann doch viel ruhiger weitergeht, als ich vermutet hatte und sich erst zum Ende hin die Spannung steigern konnte. Zwar fällt es leicht, der Handlung zu folgen und es ist auch nicht langweilig, doch ich hatte mir irgendwie viel mehr Action erhofft. So blieb es über weite Teile viel ruhiger als ich erwartet habe und so manches zu leicht gelöst. Die großen Überraschungsmomente blieben aus und alles in allem bleibt die Handlung relativ flach.
Die Handlung spielt, wie auch im ersten Band, in Schottland und zum Teil auch in der Welt des kleinen Volkes. Wie immer gelingt es der Autorin dem Leser ein lebendiges Bild ihres Settings zu zeigen. Als Leser und auch als Schottlandfan machte es mir Spaß, die Charaktere zu begleiten.
Wie bereits im ersten Band ist auch hier Protagonistin Allison die Ich-Erzählerin der Geschichte. Das macht schon Spaß ihr zuzusehen, wie sie die Ereignisse erlebt, gerade auch, weil sie so rundum sympathisch ist, dass man sich sehr gut mit ihr identifizieren kann. Ich mochte einfach ihre Schlagfertigkeit und bei manch einem ihrer Dialoge brachte sie mich zum Schmunzeln. Aber auch Finn ist mir doch ans Herz gewachsen, auch wenn er vom ersten Band bis zum Ende durchaus eine Wandlung mitgemacht hat. Wie er und Allison zueinander stehen, verrate ich euch hier natürlich nicht.
Neben den beiden Protagonisten gibt es dann auch wieder bekannte Nebencharaktere wie Allisons beste Freundinnen und den kleinen George. Auch interessante Fantasywesen sind dabei, wie z. B. das kleine Volk oder die Elfen und Drachen. Sie sorgen für einen reibungslosen Handlungsverlauf und passen sehr gut ins gesamte Setting.
Das gestohlene Herz der Anderwelt bildet einen runden Abschluss der Spin Off Reihe. Auch wenn mir die Handlung ein wenig zu reibungslos blieb, konnte Sandra Regnier hier mit ihren tollen Charakteren, einem lebendigen Weltenaufbau und einem flüssigen Schreibstil punkten. Wer den ersten Band gelesen hat, wird eh wissen wollen, wie es weitergeht und alles in allem sorgte auch dieser Band für gute Unterhaltung.