
Infos zum Buch:
AutorIn: Izabelle Jardin
Titel: Bernsteintränen
Format: Taschenbuch
Genre: Roman
Umfang: 416 Seiten
Verlag: Ullstein Verlag
Erscheinungstermin: 25. Oktober 2019
Preis Buch: 10,00 €
Preis eBook: 4,99 €
ISBN-13: 978-3548060880
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*Ullstein Verlag*
Inhalt
Die dreißigjährige Nicola gehört zu einer der besten in ihrem Fach, denn die junge Justitiarin handelt immer ganz nach dem Motto: halte dich nicht mit Gefühlsduseleien auf. Kurzerhand trennt sie sich ausgerechnet in der Weihnachtszeit von ihrem Freund und verbringt die Tage nach Weihnachten im Büro. Zum Glück für ihren Chef, denn dieser hat einen Auftrag für Nicola. Sie soll nach Polen fahren, um dort einen alten Gutshof aufzukaufen. Hätte Nicola damit gerechnet, was alles auf dieser Reise passiert, wäre sie wohl nie gefahren. Denn die Ereignisse überschlagen sich und plötzlich befindet sich Nicola nicht nur auf einer gedanklichen Zeitreise, sondern begegnet auch noch einem Mann, der es schaffen könnte, dass sie ihr Motto doch noch überdenkt.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Das Cover erinnert an einen historischen Roman, wobei sich hier in der Geschichte die Zeiten ein wenig überschneiden. Mir persönlich gefallen diese Romane, die mit Geheimnissen aus der Vergangenheit arbeiten und auch Izabelle Jardin konnte mich an ihre Geschichte fesseln.
Die Autorin schreibt mit viel Gefühl, aber auch mit viel Liebe zu detaillierten Bildern. So wird die Geschichte sehr lebendig und man hat das Gefühl, sich gemeinsam mit der Protagonistin Nicola in Polen zu befinden.
Diese entdeckt durch puren Zufall in einem alten Gutshaus einen Brief, der mehrere Seiten umfasst und damit beginnt für Nicola nicht nur eine gedankliche Zeitreise, sondern auch ein wenig das Umdenken. Der Brief handelt von E., die in der Zeit zum Ende des zweiten Weltkrieges auf dem Gutshof lebte und dort im tiefsten Winter zur Flucht vor der russischen Armee gezwungen wird und das unter den widrigsten Umständen. Mit diesen beiden Geschichten beginnt Izabelle so nach und nach den Leser immer tiefer zu berühren. Gerade das, was E. in ihrem Brief schildert, ging mir sehr nahe und man hatte hier wirklich den Eindruck, einer Zeitzeugin beim Erzählen zu lauschen. Dieser Roman ist dadurch aber auch etwas ganz besonders, denn die Art, wie Izabelle Jardin die Vergangenheit mit der Gegenwart verbindet, liest sich nicht nur äußerst fesselnd, sondern auch absolut zu Herzen gehend. Wer also das perfekte Wohlfühlbuch für gemütliche Lesestunden sucht, sollte hier zugreifen.
Erzählt wird in weiten Teilen durch einen dritte Person Erzähler, der Protagonistin Nicola begleitet. Dabei lernt man Nicola sehr genau und intensiv kennen. Doch auch die Briefe von E. erzählen eine sehr emotionale und auch traurige Geschichte. Wie die unterschiedlichen Erzählstränge dann miteinander verknüpft werden, hat mich dann noch einmal ganz besonders berührt und auch überrascht.
Protagonistin Nicola ist voller Facetten und auch wenn sie mir zu Beginn noch nicht ganz so sympathisch war, brachte sie mich doch auch immer mal wieder mit ihrer Art zum Schmunzeln. Schnell stellte sich dann auch heraus, dass wenn man genauer hinter die Fassade der kühlen Geschäftsfrau blickt, eine Frau kennenlernt, die durchaus ihre Gründe für ihre Distanziertheit hat. Marcin, der polnische Arzt, bei dem Nicola ein Zimmer für die Zeit ihres Aufenthalts erhält, war mir auf den ersten Blick sympathisch. Das sich da zwischen den beiden etwas anbahnt, war mir zwar bewusst, aber hier fand ich es wirklich toll erzählt. Dann wäre da noch E. die eine wichtige Rolle spielt, zu der ich aber hier einfach nicht viel verraten möchte.
Nebencharaktere bleiben hier einfach das, was sie in ihrem Wort ausdrücken, eher Nebensache und sie dienen hier dem glaubhaften und authentischen Handlungsablauf.
Mit Bernsteintränen hat sich Izabelle Jardin gleich tief in mein Herz geschrieben. Mit viel Gefühl, Liebe zu landschaftlichen Details ohne ausschweifend zu erscheinen und ein Gespür für die Besonderheit der Charaktere erzählt die Autorin eine wunderschöne Geschichte, die nicht nur unterhalten kann, sondern mit der man sich ganz besonders wohlfühlt. Wer sich gerne einmal in Träume verliert, erhält hier eine gefühlvolle Geschichte, die zum tiefen Versinken einlädt.
Hallo!
Ich habe den Roman schon vor langer Zeit gelesen, da war es noch ein Selfpublisher Buch. Es hat mir ebenfalls sehr gut gefallen.
Hier kannst du dir meine Rezi und das alte Cover dazu ansehen:
https://martinasbuchwelten.blogspot.com/2016/02/bernsteintranen-izabelle-jardin.html
Liebe Grüße
Martina
Hallo Martina,
ja, ich habe entdeckt, dass es bereits vor einiger Zeit erschienen ist. Mir hat der Stil der Autorin auch sehr gut gefallen und das nächste Buch (Goldfields) wartet hier bereits auf mich.
Liebe Grüße
Silke