
Infos zum Buch:
AutorIn: Michael Meisheit
Titel: Wir sehen dich sterben
Format: Taschenbuch
Genre: Thriller
Umfang: 448 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 14. Oktober 2019
Preis Buch: 10,99 €
Preis eBook: 4,99 €
ISBN-13: 978-3453439825
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*Heyne Verlag*
Inhalt
MyView, so heißt die neue Technologie, bei der Mithilfe eines Chips im Sehnerv das Blickfeld eines Menschen eingefangen und auf einem Bildschirm übertragen werden kann. Als eine der Mitarbeiterinnen der Firma auf ihrem Rechner unterschiedliche Streams entdeckt, wird sie neugierig. Doch beim Zusehen passiert etwas schreckliches, die Person, die den implantierten Chip trägt, wird vor ihrem Augen getötet. Franziska weiß nicht weiter und wendet sich an Nina Kreutzer, die einst mit dem Wissenschaftler liiert war, der MyView mitentwickelte. Gemeinsam wollen sie sich an die Polizei wenden, denn es sieht ganz danach aus, dass die Streams Menschen zeigen, die nichts von dem Chip wissen. Dann beginnen die Ereignisse sich zu überschlagen und Nina Kreutzer beginnt gemeinsam mit dem Ermittler Tim Börde zu ermitteln.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Das Cover machte mich neugierig, doch hier war es schon mehr der Klappentext, der mich noch mehr interessierte, denn dieser Thriller versprach mal etwas ganz anderes. Von Beginn an wird hier ganz viel Spannung aufgebaut und Michael Meisheit erzählt absolut mitreißend und flüssig. Dabei gefiel mir der direkte und schnörkellose Schreibstil besonders gut. Die Taten sind brutal, dabei werden diese gar nicht so detailliert beschrieben, doch Meisheit gibt die passenden Stichworte, so dass das Kopfkino lebendig wird. Um das ganze aber auch etwas aufzulockern, sorgen Sprüche in bestimmten Situationen doch dafür, dass man hin und wieder auch schmunzeln muss.
Der Prolog lässt den Leser noch mit lauter Fragen zurück, denn die Handlung beginnt dann an einem gänzlich anderen Punkt. Dabei ist das Grundthema, die Chips im Sehnerv schon eine sehr beängstigende Vorstellung, die gar nicht mal so abwegig klingt. Das Tempo steigert sich dann von Anfang an und nimmt immer mehr Fahrt auf. Immer wieder sorgen überraschende Wendungen dafür, dass man das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen kann. Letzten Endes habe ich diesen Thriller an nur einem Abend regelrecht inhaliert
Mit Perspektivwechseln, hauptsächlich aus den Sichten der Wissenschaftlerin Nina Kreutzer und dem Polizisten Tim Börde, aber auch aus der Sicht des Täters Ole verfolgt man die Handlung. Gerade diese Perspektive des Täters fand ich unheimlich spannend, denn die Denkweise war unheimlich interessant und man versuchte, sich da ein wenig hineinzudenken und zu hinterfragen, wie man so kalt agieren kann.
Die Charaktere werden nicht bis in kleinste Details beschrieben. Der Leser erhält aber trotzdem genügend Informationen, damit diese lebendig werden. Gerade auch durch die unterschiedlichen Perspektiven kann man sich in die einzelnen Personen hineinfühlen und ihre Handlungen nachvollziehen.
Michael Meisheit gibt hier ein absolut spannendes Thrillerdebüt ab, bei dem man das Buch einfach nicht zur Seite legen kann. Von der spannenden Grundidee des Chips auf dem Sehnerv bis hin zu den unterschiedlichen Perspektiven, die zum Nachdenken anregen und mitfühlen lassen. Michael Meisheit führt klar auf, zu was Menschen wie du und ich fähig sein können. Niemand ist nur gut oder nur böse und gerade das macht die Geschichte noch einmal mehr glaubwürdig. Ein Thriller, der es in sich hat.
Huhu Silke,
ich bin da ganz bei Dir, habe das Buch auch gerade verschlungen und es auf jeden Fall zum Oktober HIghlight, wenn nicht sogar Jahreshighlight erkoren. Eigentlich gar nicht so mein Thema, aber der Autor hatte mich von der ersten Seite an gefesselt.
Gerne verlinke ich Deine Rezi bei mir.
LIebe Grüße Tanja
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