
AutorIn: Christelle Dabos
Titel: Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
ÜbersetzerIn: Amelie Thoma
Originaltitel: Les Disparus du Clairdelune
Format: Hardcover
Genre: Fantasy
Umfang: 613 Seiten
Verlag: Insel Verlag
Erscheinungstermin: 27. Juli 2019
Preis Buch: 18,00 €
Preis eBook: 15,99 €
ISBN-13: 978-3458178262
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*Insel Verlag*
Inhalt
Achtung: inhaltliche Spoiler – wer Band 1 nicht kennt und noch lesen möchte, bitte nicht die Inhaltsangabe lesen.
Gemeinsam mit ihrer Tante lebt Ophelia nun am Hofe Faruks. Hier wurde sie von Faruk, dem Hausgeist der Arche, zur Vize-Erzählerin auserkoren. Doch anstelle von der erhofften Sicherheit, erhält sie anonyme Drohbriefe, in denen man von ihr fordert, ihre geplante Hochzeit mit Thorn abzusagen, wenn sie nicht will, dass ihr etwas zustoßen wird. Als um sie herum die ersten Personen der Himmelsburg verschwinden und ausgerechnet Ophelia soll diese wiederfinden.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Schon mit dem ersten Band ihrer Spiegelreisenden-Saga konnte mich Autorin Christelle Dabos nicht nur überzeugen, sondern regelrecht begeistern. Somit konnte ich es kaum abwarten, den zweiten Band rund um Ophelia und Thorn in den Händen zu halten.
Der Einstieg in den nächsten Teil gelang sehr leicht, denn es wird zeitnah an dem vorherigen Geschehen angeknüpft.
Auch hier konnte mich die Autorin schnell mit ihrem schönen und fesselndem Schreibstil einfangen und die gesamten Ideen hinter ihrer neuartigen Welt fand ich auch hier absolut gelungen.
Spannend wird es, denn in diesem Band beginnt Ophelia mit Ermittlungen zum Verschwinden der verschiendenen Personen. Dabei erfahren wir als Leser noch ein wenig mehr Details über die Archen, auf denen die Familien leben und über die verschiedenen Familiengeheimnisse. Natürlich lässt sich die Autorin auch hier noch so einiges offen, so dass man schon hier gespannt auf die Fortsetzung zurück bleibt. Natürlich befindet sich unsere Protagonistin auch nach wie vor in Gefahr, allein nur auf Grund ihrer Verlobung mit Thorn. Es gibt so einige Überraschungen und die Geschichte nimmt noch einmal mehr Fahrt auf, als im ersten Band. Immer wieder kommen Fragen auf und man hat hier auch ganz viele Momente, bei denen man mit den wirklich lieb gewonnenen Charakteren hofft und bangt. Ich habe das Buch kaum aus der Hand legen können und das, obwohl es nicht gerade wenig Umfang hat.
Was mir aber an der Geschichte ganz besonders gefällt, sind die vielen, neuen Ideen der Autorin, die so durchdacht wirken, dass man sich die Welt in der Ophelia und Thorn leben, sehr gut vorstellen kann. Ich höre immer wieder Vergleiche zwischen Christelle Dabos und J.K. Rowling, doch Dabos braucht sich mit ihrer Kreativität und ihrem Ideenreichtum keineswegs hinter Rowling verstecken. Vergleiche braucht dieses Buch nicht, denn es ist für sich allein schon etwas besonderes.
Die Figuren, allen voran natürlich Ophelia und Thorn, sind mir schon im ersten Band ans Herz gewachsen. Gerade Ophelia und ihre Entwicklung haben mir hier sehr gut gefallen, denn auch wenn sie nach wie vor die stille und ruhige Ophelia bleibt, muss sie hier eindeutig mehr für sich einstehen. Ophelia ist deutlich gewachsen an ihrem neuen Leben. Thorn, den ich wieder so manches Mal hätte schütteln wollen, gefällt mir trotzdem unheimlich gut. Irgendwie berührt er mich immer wieder, meist mit eher unbeholfen wirkendenden Tätigkeiten und doch glaube ich, dass hinter dieser Fassade mehr steckt.
Doch nicht nur Ophelia und Thorn sind zwei besondere Charaktere, auch die Nebencharaktere, wie die beiden Tanten Roasline und Berenilde oder Faruk warten mit ganz viel Facetten und Lebendigkeit auf ihre Leser.
Konnte Christelle Dabos mich schon mit ihrem ersten Band der Spiegelreisenden beeindrucken und fesseln, ist es ihr im zweiten Teil absolut gelungen, noch einen oben drauf zu setzen. Spannend, voller Magie und Fantasie und viel Kreativität erzählt die Auotrin eine Geschichte, die einfach mal neu ist. Wir dürfen hier mehr über die Welt, in der Ophelia lebt, erfahren und gemeinsam mit ihr auf Spurensuche gehen und dabei mitfierbern. Für mich eine ganz besondere Geschichte, die mich gefangen nimmt und deren Fortsetzung ich kaum erwarten kann.
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