
Infos zum Buch:
AutorIn: Linwood Barclay
Titel: Kenne deine Feinde
ÜbersetzerIn: Silvia Visintini
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 464 Seiten
Verlag: Droemer Knaur
Erscheinungstermin: 03. Juni 2019
Preis Buch: 12,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3426282069
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*Droemer Knaur*
Inhalt
Als der achtzehnjährige Jeremy bei einer Party sturzbetrunken mit dem Porsche eines Bekannten eine Mitschülerin überfährt, ist das Entsetzen in der Kleinstadt Promise Falls groß. Über das Internet erhält der Junge schwere Drohungen, die man zunächst noch leicht genommen hat. Doch als dann den Drohungen in den Netzwerken Taten folgen, beschließen seine Großtante und seine Mutter, Jeremy unter den Schutz des Privat-ermittlers Cal Weaver zu stellen. Dieser ist zunächst nicht davon überzeugt, doch schon bald merkt auch Cal, dass die Drohungen ernst zu nehmen sind.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Höre ich den Namen Linwood Barclay, muss ich immer wieder an das erste Buch aus seiner Feder denke, das ich damals gelesen habe: Ohne ein Wort. Dieses Buch kreiste über mehrere Monate durch meinen Freundeskreis und sogar bei den Eltern der Freunde. Deshalb sind seine Bücher bis heute ein absolutes Muss bei mir.
Mit “Kenne deine Feinde” erschien der vierte Fall der Promise Falls Reihe aus der Feder des Autors. Hier fiel mir aber der Einstieg nicht allzu leicht, denn der Beginn zog sich für meinen Geschmack zu sehr. Trotzdem ist es der wirklich großartige Schreibstil des Autors, der mich in die Geschichte zieht und so nach und nach wurde es dann auch immer spannender. Also ein recht klassischer Aufbau des Plots, mit kleinerer Vorstellung des Geschehens zu Beginn bis es dann immer spannender und interessanter wurde und zum Schluss es zum Showdown kam.
Der Inhalt wird wieder aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt, wobei die Haupterzählstränge aus der Sicht des Privatermittlers Cal Weaver und des Polizisten Barry Duckworth erzählt werden. Immer Mal wieder werden auch kleinere Zwischenspiele eingeblendet, die mich durchaus in die Irre führen konnten. Irgendwann hatte der Autor mich dann auch endlich soweit, dass ich hier mit spekulieren konnte, was wirklich hinter den merkwürdigen Ereignisse steckt. Denn zu Beginn scheint es noch, als hätten die beiden Haupthandlungsstränge nur wenig miteinander zu tun. Doch geschickt beginnt der Autor die losen Fäden zu verknüpfen, bis es zum Ende ein logisches Gesamtbild ergibt.
Mit den Erzählsträngen wechseln auch die Erzähler, denn während Cal aus Ich-Form erzählt, berichtet ein dritte Person Erzähler von den Ereignissen Barrys.
Trotz dieser unterschiedlichen Formen hatte ich das Gefühl, doch beide Ermittler mittlerweile ganz gut zu kennen. Ich finde beide äußerst sympathisch und beide haben auf ihre Art ein ganz eigenes Gespür für ihre Fälle. Mit diesen Ermittlern, aber auch mit den Nebenfiguren, hat es Linwood Barclay geschafft, lebendige Charaktere zu zeichnen, deren Geschichten man einfach gerne mitverfolgt.
Für mich gehört Linwood Barclay auf jeden Fall mit zu den Autoren, die ich einfach gerne lese und von denen ich alle Bücher im Regal stehen habe. Der vierte Band seiner Promise Falls Reihe kann man auch bedenkenlos lesen, ohne die Vorgänger zu kennen, denn rein inhaltlich bleibt es gut verständlich. Auch das Private der Ermittler bleibt hier recht nebensächlich. Zugegeben, hier hat es etwas gedauert, bis die Spannung aufkam, aber letzendlich habe ich das Buch dann doch noch verschlungen.