Spannende Grundidee – Die Siedlung von Su Turhan

Su Turhan Die Siedlung
Coverrechte: Piper Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Su Turhan
Titel: Die Siedlung
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 320 Seiten
Verlag: Piper Verlag
Erscheinungstermin: 02. Mai 2019
Preis Buch: 15,00 €
Preis eBook: 11,99 €
ISBN-13: 978-3492061353

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*Piper Verlag*

Inhalt

Willkommen in der Siedlung! Hier ist alles auf den neuesten technischen Standards, das Leben wird so angenehm wie möglich gemacht und man fühlt sich wie im Paradies. So oder so ähnlich könnte die Werbung für Himmelhof lauten, die Siedlung, in der selbst der Unrat mit selbstlernenden Reciclingsystemen verarbeitet wird. Doch ausgerechnet in Himmelhof kommt es zu einer dramatischen Geiselnahme, bei der Menschen sterben. Um der Sache auf den Grund zu gehen, werden zwei Ermittler undercover eingeschleust. Helen Jagdt, die an der Seite Edgar Pfeiffers in Himmelhof eingeschleust wird, schafft es, dass der Leiter der Siedlung, Adam Heise, ihr vertraut. Helen kommt nach und nach hinter den wirklichen Machenschaften in Himmelhof, doch Heise weiß nur zu gut, wie er verhindern kann, dass davon etwas nach aussen dringt.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Das Cover ist recht unspektakulär und auf den ersten Blick wäre mir das Buch gar nicht so sehr aufgefallen. Doch der Klappentext klang nach einer spannenden Mischung aus Sci-Fi Krimi Dystopie und ich war sehr neugierig, was so alles in der Siedlung passiert.
Tatsächlich ist das Leben in der Siedlung nicht so komfortabel, wie es nach aussen den Anschein hat, denn hinter den Kulissen wird heimlich geforscht. Wie so oft geht es da unter anderem auch um das ewige Leben, von dem die Menschheit träumt. Das ganze ist schon sehr spannend aufgebaut und manch eine Szene ist mit Sicherheit nichts für zartbesaitete Leser. Aber leider fiel es mir trotz der gesamten, wirklich spannenden Grundidee nicht leicht, das Buch flüsssig zu lesen.
Das wiederum lag allerdings eher an dem doch sehr ungewöhnlichem Schreibstil, der fast schon minimalistisch wirkt. Dadurch liest sich das Buch allerding sehr abgehackt. Sowohl die Dialoge als auch die Beschreibungen der Handlungen werden so knapp verpackt, dass ich selbst immer wieder beim Lesen stockte. Sehr sehr schade, denn die Geschichte ist definitiv nicht langweilig. Doch so fiel es mir einfach unheimlich schwer, der Handlung zu folgen. Aber wie vieles ist auch das reine Geschmackssache. Wer den Klappentext spannend findet, sollte einfach mal ins Buch lesen, um sich selbst vom Stil ein Bild zu machen.
Man erlebt das Geschehen aus unterschiedlichen Perspektiven zwischen einzelnen Mitarbeitern Heises, aber auch Polizisten, den Undercoverermittlern und Heise selber. Dadurch bleibt man hier als Leser eher der Beobachter.
So ging es mir auch mit den Charakteren, ich blieb der Beobachter aus der Ferne. Alles war mehr wie ein Film aufgebaut und so richtig mitgefiebert habe ich mit den Personen nicht.
Durch die doch recht große Anzahl an Charakteren, von denen ja auch noch welche unter falschem Namen unterwegs waren, brauchte es etwas, bis ich wusste, wer welchen Zweck verfolgt und was sich hinter demjenigen verbirgt. Dementsprechend blieben mir aber auch einfach die Personen zu oberflächlich und letzten Endes ist nicht viel zu den einzelnen hängen geblieben.

Eine spannende und interessante Grundidee, die mir aber in der Umsetzung Schwierigkeiten bereitete. Diesen kalten, abgehackten Schreibstil muss man mögen, für mich war das allerdings zu wenig, um hier wirklich in die Handlung gezogen zu werden. So ging es mir dann auch mit den Charakteren, die mich auch nicht so richtig mitfiebern ließen. Trotzdem, wie erwähnt, ist die Grundstory richtig gut und wer sich für das Buch interessiert, sollte einfach hineinlesen, denn hier ist der Stil einfach auch wieder Geschmackssache.

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