Macht Lust auf Island – Islandsommer von Kiri Johansson

Kiri Johansson Islandsommer
Coverrechte: Heyne Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 
AutorIn: Kiri Johansson
Titel: Islandsommer
Format: Taschenbuch
Genre: Roman
Umfang: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 13. Mai 2019
Preis Buch: 9,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3453423503

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*Heyne Verlag*

Inhalt

Frisch von ihrem Freund getrennt, braucht Merit dringend eine neue Wohnung, doch die Suche danach und ausgerechnet in Berlin gestaltet sich als gar nicht so einfach. Als sie ein Angebot bekommt als Katzensitterin über den Sommer eine Wohnung zu hüten, schlägt sie gleich zu. Aber die Wohnung liegt nicht in Berlin, sondern in Island, Reykjavik. Merit macht sich auf die Reise und kaum in der neuen Wohnung angekommen, muss sie feststellen, dass sie sich diese nicht nur mit einem Kater teilt. Kristján, so heißt der junge Mann, der ebenfalls dort wohnt und von Beruf Hubschrauberpilot bei Ice Air ist. Beide wollen nur Freundschaft, denn die Beziehungen ihrer Vergangenheit waren nicht so rosig. Doch die Anziehung zwischen ihnen ist vorhanden und gegen eine Affaire gibt es doch nichts einzuwenden, oder?

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Das Cover finde ich sehr hübsch und gelungen und verspricht einen locker-leichten Roman für gemütliche Lesestunden.
Dank eines sehr flüssigen Schreibstils kam ich auch leicht in die Geschichte. Dabei erzählt die Autorin sehr bildlich und schon nach kurzer Zeit wäre ich gerne gemeinsam mit Merit durch die raue Landschaft Islands gestreift.
Die Geschichte selber ist authentisch erzählt und es machte Spaß, die Charaktere auf ihrer Reise zu begleiten. Sicherlich sind solche Romane in ihrer Art ein wenig vorhersehbar und doch kann ich diesen Roman allen Leserinnen und Lesern empfehlen, die sich gerne einmal eine Auszeit vom Alltag nehmen.
Das Bild, das die Autorin von Island zeichnet, macht Sehnsucht, dieses Land einmal selbst zu erkunden. Dadurch, dass auch Protagonistin Merit hier zum ersten Mal ist, darf man dieses Land durch ihre Augen betrachten und die Menschen dort “kennenlernen”. Man entdeckt mehr über das Leben auf der Insel und darf auch ein wenig an dem künstlerischen Dasein der Protagonistin teilhaben.
In erster Linie führt ein dritte Person-Erzähler aus der Sicht Merits durch den Roman, doch auch ihr männlicher Gegenpart Kristján kommt zu Wort. Ich mag es sehr, wenn man viel über einen Hauptcharakter erfährt, aber es ist auch immer wieder spannend, einmal die Gegenseite zu betrachten.
Diese wechselnden Perspektiven machen es leicht, die Charaktere kennenzulernen.
Mit Merit konnte ich mich sehr gut identifizieren, denn ich mochte ihre lockere und lebendige Art. Durch den frühen Verlust ihrer Eltern, wurde sie von ihren beiden älteren Schwestern groß gezogen, die sie gerne behütet haben. Doch Merit kann sehr gut auf ihren eigenen Beinen stehen und lebt so, wie sie es mag. Eine rundum sympathische und grundehrliche Protagonistin, die es mir leicht gemacht hat, sie zu mögen. Kristján ist hier so ein bisschen klischeehaft, etwas geheimnisvoller, etwas dunkler und unnahbarer. Doch auch seine Geschichte darf man intensiver kennenlernen und dadurch wurde auch er schnell sympathisch.

Wer gerne leichte “Sommerlektüre” mag, die aber trotzdem den gewissen Tiefgang nicht missen lässt, ist mit Islandsommer genau richtig. Man erfährt viel über die Protagonisten, aber auch genauso viel über das Leben auf Island und dessen Einwohner. Schön, fesselnd und flüssig zu lesen, ist dieses Buch wunderbar geeignet für gemütliche Lesestunden.

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