
Infos zum Buch:
AutorIn: Ella Yunis
Titel: Wir in den schönsten Farben
Format: Taschenbuch
Genre: Roman/Liebesroman
Umfang: 353 Seiten
Verlag: Independently published
Erscheinungstermin: 16. Mai 2019
Preis Buch: 11,95 €
Preis eBook: 3,49 €
ISBN-10: 1799215342
ISBN-13: 978-1799215349
ASIN: B07NCMRTQ4
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*Ella Yunis*
Inhalt
Kunststudentin Ivy ist in einer Schaffenskrise, irgendwie fehlen ihr Ideen für ihre Leinwand und deshalb hat sie sich entschlossen, einmal etwas ganz anderes zu wagen. Kurzerhand bewirbt sie sich beim Theater als Assistentin der Regie. Ihr Boss Peter entpuppt sich als äußerst anstrengender Vorgesetzter und Ivy ist nun Mädchen für alles. Als die beiden britischen Schauspielstudenten Jack und Oliver abgeholt werden müssen, muss auch Ivy hier wieder einspringen und als Chauffeur hinhalten. Während sie sich auf Anhieb mit dem lustigen und offenen Oliver versteht, ist ihr der mürrische Jack auf den ersten Blick unsympathisch. Na ja, zumindest ein bisschen, denn Jacks Anblick bringt doch die Schmetterlinge in Ivys Bauch zum Flattern. Doch Jack scheint etwas gegen Ivy zu haben und ist ihr gegenüber immer besonders grummelig. Nur warum ist Ivy ein Rätsel.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Was für ein bezauberndes Cover, ich war auf den ersten Blick neugierig, welch Geschichte sich wohl dahinter verbergen mag. Der Klappentext klang nach einer leichten Geschichte für gemütliche Lesestunden und konnte mich dann mit ihrem Inhalt sogar positiv überraschen, da es hier noch viel mehr zu entdecken gibt, als einen reinen Liebesroman. Gerade Liebesromane gehören in letzter Zeit nicht zu meinen bevorzugten Genres, da ich müde wurde von all den Mauerblümchen und Bad Boys.
Schnell kam ich in die Geschichte rund um Ivy, denn Ella Yunis erzählt mit viel Gefühl und wunderbar lebendig. Dabei ist es sprachlich modern und jugendlich und hat ganz viel Bezug zur Kunst- und Theaterwelt. Zugegeben, in diesem Bereich bin ich alles andere als bewandert und war schon gespannt, ob es der Autorin gelingen wird, mich dieser Welt näher zu bringen. Tatsächlich konnte Ella Yunis mir mit ihrer Geschichte ohne langweilig zu werden viele interessante Einblicke in die Welt der Künste bieten. Hin und wieder gab es zwar Szenen, die mir einfach zu ausschweifend erzählt wurden und dadurch noch zu konstruiert wirkten, doch im großen und ganzen schafft es die Autorin, mir ihre Figuren und deren Beweggründe nahe zu bringen.
Zwar ist der Roman eine typische Liebesgeschichte, zumindest was die auf und abs zwischen Ivy und Jack angeht, kann aber einfach auch dadurch punkten, dass sie nicht all die Klischees vertritt, die man sonst in Liebesromanen geliefert bekommt. Wie bereits erwähnt, haben mir vor allem die Ausflüge in die Welt der Kunst besonders gut gefallen und man spürt, dass die Autorin sich hier selbst entweder tief eingearbeitet hat oder ganz viel Ahnung davon hat. Das machte die Geschichte auf jeden Fall abwechslungsreich und einfach mal anders, besonders.
Erzählt wird das ganze in der Ich-Form aus der Sicht der Protagonistin Ivy. Diese ist mir gleich vom ersten Moment an sympathisch. Sie ist ein absolutes Talent mit dem Pinsel, steht sich mit ihrer Unsicherheit aber oftmals selbst im Weg. Dabei hat Ivy eigentlich ganz viel zu bieten, denn sie ist einfach liebenswert. Gerade wenn sie von Kunst erzählt, kann man förmlich spüren, wie sie dafür brennt. Im Laufe der Geschichte wächst Ivy an ihren Aufgaben und fasst immer mehr Mut und vor allem Selbstvertrauen.
Jack, der olle Griesgram, war mir nicht gleich sympathisch und immer wieder, wenn ich dachte, ach, jetzt wird er sympathischer, machte er seinen positiven Eindruck selbst zu nichte. Er weckte auf alle Fälle immer wieder in mir den Wunsch, ihn einmal kräftig durchzurütteln. Dafür war mir sein bester Freund und Schauspielkollege Oliver gleich sympathisch und die Dialoge mit ihm brachten mich häufig zum Schmunzeln.
Alles in allem hat Ella Yunis ein gutes Händchen für ihre Charaktere bewiesen und lässt diese authentisch und lebendig erscheinen.
Seit längerem mal wieder eine Liebesgeschichte, die mich einfangen und mitnehmen konnte. Gerade durch Protagonistin Ivy bekommt die Geschichte noch einen ganz besonderen Touch, denn mit ihrem Charakter zeigt die Autorin sehr glaubhaft, wie wichtig es ist, sich selbst zu vertrauen und auch mal Veränderungen zu wagen, um seine Ziele zu erreichen. Die Charaktere sind liebevoll und detailliert ausgearbeitet und auch wenn es hier zu den typischen auf und abs in einem Liebesroman kommt, bringt vor allem der Einblick in Kunst und Theater viel Leben in die Story. Schön und absolut lesenswert und ich bin gespannt, was für Geschichten Ella Yunis noch für ihre Leser bereit hält.