
Infos zum Buch:
AutorIn: Thomas Erle
Titel: Das Lied der Wächter Bd. 2 – Der Gesang
Format: Paperback
Genre: Fantasy/Dystopie
Umfang: 412 Seiten
Verlag: Gmeiner Verlag
Erscheinungstermin: 13. März 2019
Preis Buch: 15,00 €
Preis eBook: 11,99 €
ISBN-10: 3839223547
ISBN-13: 978-3839223543
ASIN: B07KXT29RG
Mehr Infos zum Buch (Werbung):
*Gmeiner Verlag*
Inhalt
Achtung, Band 2 einer Trilogie – inhaltliche Spoiler!
Sechzehn Jahre ist es her, dass ein Atomunfall den Schwarzwald zu einem Sperrgebiet machte. Damals blieben viele Menschen, die dort lebten, in der Zone und es geschehen merkwürdige Dinge. Der junge Felix, der damals seine Eltern im Schwarzwald verlor und deshalb bei der besten Freundin seiner Mutter aufwuchs, hat es gewagt und den Schwarzwald betreten. Hier traf er bereits auf viele unheimliche Dinge, aber auch auf Menschen, die dort immer noch leben. Nun ist er weiter auf der Suche nach seinen Eltern und dringt immer tiefer in die dunklen Ecken des Schwarzwaldes. Es wird düster, mysteriös und unheimlich, denn nicht nur die Natur scheint hier ganz verändert, sondern auch die Menschen.
Meine Meinung
Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.
Das Cover finde ich sehr gut gelungen und es macht neugierig auf den Inhalt, es wirkt düster und passt nicht nur sehr gut zum ersten Band, sondern auch zum Inhalt.
Der Einstieg gelingt recht leicht und auch die Ereignisse aus Band 1 sind schnell wieder präsent, auch wenn auf dessen Inhalt nicht explizit eingegangen wird. Trotzdem ist es bei dieser Trilogie wichtig, die Bücher auch in der richtigen Reihenfolge zu lesen, da sie inhaltlich komplett aufeinander aufbauen.
Der Schreibstil gefällt mir gut, da er sich leicht und sehr gut verständlich lesen lässt. Allerdings verfällt mir der Autor, vor allem im ersten Teil des Buches, in sehr langen Erzählungen über die Umgebung, was zwar nicht langweilig ist, da es die Stimmung gut wiedergibt, aber doch einiges an Tempo herausnimmt. Erst mit der Begegnung weiterer, im Schwarzwald lebender Personen kommt wieder mehr Leben in die Geschichte. Was allerdings durch das gesamte Buch präsent bleibt, ist die Frage nach dem, was dort vor sich geht und warum alles wirklich so hermetisch abgeriegelt ist. Auch hier bekommt der Leser nur wenig Anworten darauf und man wird wohl bis zum letzten Band Geduld haben müssen, um wirklich hinter die Ereignisse zu steigen.
Eins muss man dem Autor auf jeden Fall lassen, er gibt sehr gut die Weite des Schwarzwaldes wieder und auch wenn man sich dort nicht auskennt, hat man durchaus eine Vorstellung darüber, wie es dort aussehen könnte.
Auch wenn im Hintergrund nach wie vor die Frage lauert, was den Gesang hervorruft, der einen unheimlichen Gegner ankündigt, wird es hier abenteuerlicher. Felix lernt neue Menschen kennen und gerät hier in manch einen Kampf.
Wie auch im ersten Band führt ein dritte Person Erzähler aus der Perspektive des Protagonisten Felix durch die Geschichte. Man ist dadurch schon nah an dem, was der Junge auf seiner Reise erlebt und durch die vielen Beschreibungen wirken Umgebung und Charaktere real und lebendig.
Felix ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen, er ist unheimlich mutig und gibt nicht so schnell auf. Ich bekam gerade bei der Vorstellung alleine durch diese unheimliche und düstere Gegend zu wandern, eine Gänsehaut. In diesem zweiten Teil lernt Felix die junge Chiara kennen, die mit ihrer Familie im Schwarzwald lebt. Durch diese Personen bekommt Felix noch einmal einen ganz anderen Blick auf das Leben im Schwarzwald und vor allem Chiara bekommt eine ganz besondere Bedeutung für den jungen Mann.
Wer den ersten Band der Trilogie spannend fand und wissen möchte, was hier wirklich passiert ist, sollte sich auch den zweiten Teil nicht entgehen lassen. Es gibt zwar noch sehr wenige Antworten, aber man lernt den Schwarzwald noch einmal intensiv kennen. Zwar war der Einstieg ein wenig langsam, doch brachte dieser auch diese Atmosphäre der Einsamkeit deutlich herüber. Ich bin gespannt auf den finalen Band und darauf, endlich erfahren zu dürfen, was hier wirklich vor sich geht. Gelungener zweiter Band.