Konnte mich leider nicht überzeugen – Golden Darkness – Stadt aus Licht & Schatten von Sarah Rees Brennan

Golden Darkness Sarah Rees Brennan
Coverrechte: Ravensburger Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Sarah Rees Brennan
Titel: Golden Darkness – Stadt aus Licht und Schatten
ÜbersetzerIn: Sylke Hachmeister
Originaltitel: Tell the Wind and the Fire
Format: Hardcover
Genre: Fantasy/Dystopie
Umfang: 416 Seiten
Verlag: Ravensburger Verlag
Erscheinungstermin: 13. März 2019
Preis Buch: 18,99 €
Preis eBook: 14,99 €
ISBN-10: 3473401749
ISBN-13: 978-3473401741
ASIN: B07K51QRQY

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*Ravensburger Verlag*

Inhalt

New York in einer fernen Zukunft wird gespalten in eine Teil aus Licht und einen Teil aus Dunkelheit. Die Magier des Lichts halten den Bereich der Dunkelheit in Unterdrückung. Lucie, eine Lichtmagierin aus Manhattan, kennt auch die Seite der Dunkelheit, denn dort wuchs sie auf. Als sie gemeinsam mit ihrem Freund Ethan von einer Wochenendreise auf Marthas Vineyard zurück nach New York kehrt, wird der Zug angehalten und Ethan von den Wächtern bedroht, da er angeblich Verrat begangen hat. Verrat bedeutet Tod, doch als Ethans Doppelgänger Carwyn auftaucht, entkommt Ethan noch einmal. Doch von jetzt an ändert sich für Lucie und Ethan alles, denn plötzlich befinden sie sich mitten in einer Revolution.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Das Cover ist ein absoluter Hingucker und macht schon beim Betrachten neugierig. Zwar fand ich den Klappentext noch recht undurchschaubar, doch genau das steigerte auch die Neugier.
Das Buch beginnt recht spannend und spektakulär mitten in der Handlung mit der Festnahme Ethans. Doch danach fand ich es erstmal sehr verwirrend. Was mich hier gestört hat, war die recht umfangreiche Erklärung, wie es um New York und dessen derzeitige politische Situation steht, wer wohin gehört und warum. Kennt ihr das Show, don’t tell? Hier war es einfach viel zu viel Erzähltes, was ich nur mühsam nachvollziehen konnte. Woher kommt die Magie? War sie schon immer da? Wieso herrscht dieser Zwist? All das blieb mir noch fern, auch wenn ich vieles an Hintergrundwissen erhalten habe.
Der Schreibstil liest sich recht einfach, doch auch hier hatte ich manchmal das Gefühl, den roten Faden zu verlieren. Die Handlung plätschert vor sich hin und plötzlich passiert wieder etwas unvorhergesehenes, aber die großen Zusammenhänge, ein Komplettbild, hat sich mir leider nicht erschlossen.
Ebenso hatte ich Schwierigkeiten, mir den Weltenaufbau vorzustellen. Zum einen wirkt die Welt wie eine Zukunftsvision, doch warum gibt es plötzlich Magie? Es fühlte sich ein wenig so an, als hätte ich einen ersten Band mit dem gesamten Hintergrund verpasst.
Protagonistin Lucie, aus deren Perspektive man die Geschichte in der Ich-Form erlebt, blieb mir leider auch sehr fern. Gerade diese Erzählform bringt mir die Protagonisten eigentich sehr nahe, doch bei Lucie konnte ich so manch eine Handlung nicht richtig nachvollziehen. Sie ist nicht die typische Heldin einer Geschichte und ich hatte eher den Eindruck, dass sie hier ein politischer Spielball blieb. Sie ist blass und leider konnte ich mich weder mit ihr identifizieren noch mitfiebern oder mitfühlen.
Leider ging es mir mit den weiteren Charakteren sehr ähnlich. Sowohl Ethan als auch sein Doppelgänger Carwyn blieben mir zu unausgegoren. Ihre Entwicklungen kamen mir zu plötzlich und ihre Handlungen haben mch manchmal verwirrt. Schade, denn gerade diese Idee des Doppelgängers und deren Gegenteiligkeit hätte viele spannende Ideen bringen können.

Alles in allem hat mir die Grundidee richtig gut gefallen, doch die Umsetzung war leider nicht meine. Mir fehlte oft der rote Faden, die Vorstellungskraft, Erklärungen zu bestimmten Handlungen und eine facettenreiche Protagonistin. All das blieb nur in den Ansätzen und hätte doch eigentlich ganz viel Potential geboten. Doch so richtig mitfiebern konnte ich nicht und beim Beenden hatte ich immer noch das Gefühl, tausend Fragen im Kopf zu haben. Schade, aber für mich war diese Geschichte leider nichts.

2 Gedanken zu „Konnte mich leider nicht überzeugen – Golden Darkness – Stadt aus Licht & Schatten von Sarah Rees Brennan

  1. Anja Antworten

    Hallo Silke,

    mir ging es mit dem Buch ähnlich. Der ganze Weltenentwurf, die Teilung, die Magie fand ich unklar.
    Lucie hat mich angestrengt. Dieses ganze geschwafel dafür, dass sie dann nichts macht. Dabei fand ich sie am Anfang am Bahnhof noch super.
    Und dann dieses Ende. Was soll das? Nicht nur die Ereignisse, am Ende, die ich absolut ernüchternd fand, auch dass im Grunde alles offen bleibt… mein Buch war es definitiv auch nicht.
    Viele Grüße
    Anja

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Anja,

      ja, da haperte es für mich auch zu sehr in der Umsetzung und ich hatte so manches Mal Verständnisprobleme. Lucie war jetzt auch nicht so ganz mein Lieblingscharakter…

      Alles in allem war es ernüchternd. Da kann ich dir zustimmen!

      Liebe Grüße
      Silke

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