Mit Längen – Mein von J. L. Butler

Mein J.L. Butler
Coverrechte: Rowohlt Verlag/Designer ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: J. L. Butler
Titel: Mein
ÜbersetzerIn: Stefanie Kremer
Originaltitel: Mine
Format: Taschenbuch
Genre: Roman
Umfang: 544 Seiten
Verlag: Rowohlt Verlag
Erscheinungstermin: 26. März 2019
Preis Buch: 12,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-10: 3499291800
ISBN-13: 978-3499291807
ASIN: B07CMSYVLG

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*Rowohlt Verlag*

Inhalt

Rechtsanwältin Francine Day arbeitet erfolgreich in einer Kanzlei für Scheidungsanwälte. Als sie an ihrem Geburtstag den äußerst erfolgreichen, gut aussehenden und reichen Martin Joy als ihren neuen Mandanten kennenlernt, ist sie zunächst noch auf Abstand bedacht. Vor allem auch deshalb, weil die noch Ehefrau Donna scheinbar darauf hinaus ist, möglichst viel vom Vermögen des Mannes für sich zu erhalten. Doch dann kommt der Termin in der Kanzlei und Donna Joy taucht nicht auf und als sie weiterhin verschwunden bleibt, fällt der Verdacht auf Martin. Aber auch Francine hat etwas zu verheimlichen, denn diese ist mittlerweile ihrem Mandanten näher gekommen.

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Wie so oft machten mich Cover und Klappentext sehr neugierig auf den Inhalt des Buches, bei dem mir auch der Einstieg recht leicht fiel. Das lag hier vor allem an dem sehr flüssigen und geradlinigen Schreibstil der Autorin, der mir wirklich gut gefallen hat. Sie schafft es durchaus leicht und verständlich Bilder im Kopf entstehen zu lassen, doch trotz des zunächst gelungenen Einstiegs wurde die Geschichte erstmal recht zäh.
Die Autorin drosselt hier deutlich das Tempo und für meinen Geschmack wurde hier einfach zu viel mit eingebaut, dass sich für mich nur als nebensächlich erschloss. Das machte es für mich sehr schwer, hier permanent am Ball zu bleiben, auch wenn ich durchaus wissen wollte, was mit der verschwundenen Ehefrau geschehen ist. so plätschert die Handlung immer wieder zu sehr vor sich hin und erst im letzten Drittel konnte mich die Geschichte dann doch noch gut mitnehmen und es wurde spannender.
Aus der Sicht der Protagonistin Francine wird das Geschehen in der Ich-Form wiedergegeben. Normalerweise bringt mich gerade diese Perspektive den Charakteren, bzw. dem Hauptcharakter näher, doch das fiel mir bei Francine recht schwer.
So sehr ich mich auch anstrengte, es wollte mir einfach nicht gelingen, Sympathie für Francine aufzubringen. Das lag hier sehr oft an dem Verhalten der Protagonistin, das ich oft nicht nachvollziehen konnte. Diese ehrgeizige Anwältin, zumindest wird sie so von der Autorin beschrieben, ist in ihren Handlungen nicht immer glaubhaft. Gerade ihre Beziehung zu dem Geschäftsmann Martin Joy, der gleichzeitig ihr neuer Mandant ist und durch den sie ihrer Karriere einen großen Aufschwung geben könnte, fand ich nicht gründlich genug dargestellt. Ich konnte einfach nicht nachvollziehen, warum sie so handelte und gerade diese Punkte hätte man durch die Ich-Perspektive deutlicher hervorheben können. Zwar gibt es eine Art Erklärung für ihr Verhalten, doch so richtig glaubhaft fand ich dies leider nicht. Auch ihr Gegenpart, der Geschäftsmann Martin Joy, blieb für mich eher wenig greifbar. Gerade bei diesen beiden Charakteren hätte man viel mehr herausholen können, um die Spannung hoch zu halten.

Ein Roman, der leider zu viel vom wirklich vorhandenen Potential verschenkt. Gerade die Charakterisierung der Protagonistin hätte hier noch richtig zur Spannung beitragen können, ist aber leider in der Umsetzung nicht ganz gelungen. Mir fehlte es hier über weite Strecken einfach an Spannung, auch wenn ich unbedingt wissen wollte, was mit der verschwundenen Frau geschehen ist. Trotzdem könnte ich mir vorstellen, dass die Autorin in zukünftigen Romanen mehr rausholen kann, denn ihr Schreibstil ist durchaus gut und flüssig zu lesen.

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