Infos zum Buch:
AutorIn: Marie Golien
Titel: Cainstorm Island
Der Gejagte
Format: Hardcover
Genre: Jugendbuch/Dystopie
Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Umfang: 336 Seiten
Verlag: dtv
Erscheinungstermin: 28. Februar 2019
Preis Buch: 17,95 €
Preis eBook: 14,99 €
ISBN-10: 342376242X
ISBN-13: 978-3423762427
ASIN: B07KMDSSQR
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*dtv*
Inhalt
Emilio ist einer der vielen Bewohner der Stadt Mescaleras auf Cainstorm Island. Wie viele andere Städte leidet auch diese Stadt an einer Übervölkerung und die Menschen leben in Armut. Als eines Tages ein Agent aus der Stadt der Schönen und Reichen, Asario, Emilio ein Angebot macht, kann dieser nicht widerstehen. In Emilios Kopf ist ein Chip, der mit seinen Augen verbunden ist und wie eine Art Kamera wirkt. Zur Unterhaltung der Einwohner Asarios geht Emilio nun täglich auf Sendung und lässt die Menschen sein Leben direkt durch seine Augen sehen. Während einer seiner Liveüber-tragungen wird Emilio Zeuge, wie ein Mädchen vor einem Gangmitglied der Las Culebras flüchtet. Mutig stellt er sich diesen in den Weg und tötet ihn aus Notwehr. Das alles geschieht vor den Augen hunderter Zuschauer und plötzlich muss Emilio fliehen, um zu überleben und auch hier wird er von einem Millionen Publikum beobachtet.
Meine Meinung
Das auffällige gelbe Cover machte mich gleich neugierig und die Story hinter dem ersten Band der Cainstorm Island Trilogie versprach eine temporeiche Geschichte.
Schon zu Beginn wird der Leser gleich mitten ins Geschehen geworfen und bekommt einen ersten Blick auf Emilio und sein Handeln. All das wird in einem sehr flüssigen und auch fesselndem Stil erzählt, so dass man sich recht schnell mitten in der Geschichte befindet. Sprachlich ist das Buch jung und modern erzählt, passt also hervorragend zur Zielgruppe, doch dieses Thema bietet auch dem erwachsenen Leser jede Menge Spannung. Die Welt, die Marie Golien hier erschaffen hat, wirkt sehr beängstigend und man hat hier schnell das Gefühl, dass wieder einmal ein Zukunftsbild gezeichnet wurde, das gar nicht so unwahrscheinlich erscheint. Viele Menschen leben in Dreck und Armut, abgeschottet von den Privilegierten und nicht nur eine optische Grenze klafft zwischen den Menschen. Kling also für mich leider gar nicht so weit hergeholt. Auch die Technik in diesem Buch klingt gar nicht mal so unlogisch und wer weiß, was in ein paar Jahren alles möglich ist.
Nach einem kurzen Moment der Vorstellung Emilios und seiner Welt beginnt dann auch die Geschichte Fahrt aufzunehmen. Emilio tötet ausgerechnet ein hohes Bandenmitglied der gefürchteten Las Culebras und seine Flucht wird richtig spannend. Immer wieder passiert etwas, das man so nicht erahnen konnte und glaubt man, dass man gemeinsam mit Emilio eine kurze Verschnaufpause erhält, beginnt der Kampf ums Überleben aufs Neue.
Aus der Ich-Perspektive erleben wir die Flucht Emilios im wahrsten Sinne des Wortes durch seine Augen. Dadurch bleibt der Leser hautnah am Geschehen und fiebert mit dem jungen Mann von Beginn an mit.
Denn Emilio ist eigentlich ein sehr sympathischer Siebzehnjähriger, dem seine Freunde und seine Familie sehr am Herzen liegen. Ich habe hier durchaus mit ihm mitfühlen, mitzittern und auch mitleiden können. Eine weitere wichtige Schlüsselfigur der Geschichte ist Lyssa, deren Geheimnis aber erst relativ spät gelöst wird und deren Schicksal noch einmal mehr die Grausamkeit der dargestellten Welt zeigt. Neben diesen beiden befinden sich noch eine Menge mehr Personen, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielen, wie z. B. Serge, Emilios Stiefvater oder Jago, sein bester Freund. Vielleicht fehlte den Charakteren noch das letzte bisschen Tiefgang, doch im großen und ganzen wurden sie allein durch die dargestellte Welt in ihren Handlungen glaubwürdig.
Eine temporeiche Geschichte, die in keinster Weise verschönigend erzählt wird. Sprachlich geradlinig und gut verständlich und mit einem Protagonisten, mit dem man mitleidet, lässt das Buch den Leser kaum zur Ruhe kommen. Vor allem das Gesamtbild, das Zukunftsszenario wirkt beängstigend und doch glaubwürdig. Beinahe kommt es mir so vor, als würde Marie Golien hier der Gesellschaft einen in die Zukunft blickenden Spiegel vorhalten. Spannungsgeladen, beängstigend, hart und schockierend und dadurch absolut lesenswert!
Hallo Silke,
das Buch ist bereits bei mir eingezogen und das, was du so beschrieben hast, bestätigt mich in meiner Meinung diese Geschichte lesen zu wollen. Gerade das Szenario reizt mich, da es mir realitätsnahe Story´s im Moment angetan haben. Wenn alles klappt, werde ich es nach der LBM lesen und nun freue mich noch mehr darauf.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
ich fand die Umsetzung hier sehr gut gelungen. Die Autorin hat hier vor allem eine Entwicklung zwischen Arm und Reich eingebaut, die sich durchaus in diese Richtung bewegen könnte. Ansonsten gibt es hier ganz viel Tempo und Spannung.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Lesen.
Liebe Grüße
Silke