[Rezension] Codename Rook von Daniel O’Malley

Coverrechte: blanvalet Verlag ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

Infos zum Buch: 

AutorIn: Daniel O’Malley
Titel: Codename Rook
ÜbersetzerIn: Wolfgang Thon
Originaltitel: The Rook
Format: Taschenbuch
Genre: Fantasy/Agententhriller
Umfang: 704 Seiten
Verlag: blanvalet Verlag
Erscheinungstermin: 15. Oktober 2018
Preis Buch: 9,99 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-10: 9783734161810
ISBN-13: 978-3734161810
ASIN: B07C3WRQJ2

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*Verlagsgruppe Randomhouse blanvalet Verlag*

Inhalt

Als Myfanwy Thomas aufwacht, weiß sie praktisch gar nichts mehr, weder wer sie ist, noch was sie macht. Als sie dann auf Briefe stösst, die mit den Worten beginnen: “Dein Körper, in dem du steckst, hat einmal mir gehört”, könnte die Verblüffung nicht größer sein. Anhand der Briefe geht sie dem Alltag der Myfanwy Thomas nach, doch ob all das seine Richtigkeit hat? Denn in den Briefen steht nicht nur, wer sie war, sondern auch ihr Beruf: sie ist Geheimagentin, eine Rook und ihre Fälle sind äußerst außergewöhnlich. Ihr Aufgabenbereich sind die übernatürlichen Fälle und davon gibt es mehr, als sie glaubte. Außerdem scheint es, dass Myfanwy Feinde hat, die hinter ihr her sind. Aber wer sind sie und was wollen sie?

Meine Meinung

Ein Buch dessen Klappentext mich neugierig machte: Intrigen, Mafia, Vatikan und alles miteinander verwickelt klang schon unheimlich spannend. Der Einstieg gestaltete sich allerdings als nicht ganz so leicht, da hier doch eine Menge Personen und Schauplätze auf den Leser einstürmen. Das legt sich dann aber im Laufe des Buches und nach und nach erhält man einen besseren Durch- und Überblick.
Der achte Kreis ist der erste Teil einer neuen Reihe rund um Ishikli Caner und man spürt, dass hier noch einiges mehr passieren wird, bzw. noch nicht verraten wurde. Der Schreibstil des Autors liest sich flüssig und fesselnd und Gravenbach versteht es sehr gut, seinen Worten so viel Leben einzuhauchen, dass man beim Lesen den Eindruck hat, einen Actionfilm zu schauen. Es geht hier um Mord, Intrigen, Lügen, all das verursacht durch den Vatikan und Beweise dafür befinden sich auf einem Datenträger. Kein Wunder also, dass hier von allen möglichen Seiten versucht wird, an den Datenträger heranzukommen.
Erzählt wird die Handlung durch einen neutralen Erzähler aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei stehen hauptsächlich die Ermittler Roth und Freudensprung, Caner und ein Kardinal im Vordergrund, aber auch weitere Perspektiven werden mit integriert. Insgesamt muss ich sagen, dass ich die Grundzüge der Handlung als glaubwürdig und vorstellbar halte.
Durch all diese unterschiedlichen Perspektiven fehlte mir insgesamt ein wenig Tiefgang bei den Charakteren. Natürlich gibt es ja noch genügend Raum in folgenden Bänden die Charaktere weiterzuentwickeln, so dass ich das in diesem Fall nicht als negativ bewerte, trotzdem gab es doch das ein oder andere bekannte Ermittlerklischee. Dem gegenüber steht dann Caner, die, bis auf das kleine Detail eine Auftragsmörderin zu sein, fast schon Superkräfte hat. Trotzdem fand ich die Charaktere interessant und konnte sie mir genügend vorstellen, um der Geschichte Leben einzuhauchen.

Das düstere Cover zog meinen Blick wie magisch auf sich und allein der Untertitel: die übernatürlichen Fälle der Agentin Thomas reichte aus, um mich restlos neugierig zu machen. Aber auch wenn die Handlung umgehend startet und man regelrecht mitten hinein geworfen wird, hat es eine ganze Zeit lang gedauert, bis ich etwas wärmer mit der Protagonistin und ihrer Geschichte wurde.
Das lag hier tatsächlich wohl auch viel an den Briefen, die über viele Seiten Agentin Myfanwy Thomas erklärten, wer sie ist, was sie bisher gemacht hat und wen es alles so in ihrem Leben gibt. Das ganze zog sich dann aber und die Briefe nahmen mir immer wieder die Verbindung zum aktuellen Handlungsgeschehen. Sie sind selbstverständlich wichtig für das Verständnis dieser Geschichte, waren für mich aber einfach etwas zu zäh und trocken erzählt. Da dieses Buch dann auch noch sehr umfangreich ist, war es für mich einfach zu langatmig. Schade, denn die Grundstory der Agentin für Übernatürliches klang so spannend und freaky. Aber leider fühlte es sich dann doch so an, als würde sich vieles wiederholen, Meetings, Briefe, Briefe, Meetings.
Der Schreibstil ist eigentlich gut verständlich, allerdings fühlte es sich für mich oft so an, als würde der Autor endlos ausholen und ausschweifen und manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, Myfanwy bei wirklich jeder Tätigkeit zuzusehen. Das nahm mir leider zu viel Spannung und musste häufiger mal Lesepausen einlegen.
Die Erzählperspektive ist durch das Wechseln zwischen aktiver Handlung und Briefen mal etwas ganz anderes. Während man durch einen Dritte Person Erzähler das Geschehen verfolgt, wenden sich die Briefe in Ich-Form direkt an die Protagonistin. Diese Idee gefiel mir gut und das hin- und herwechseln zwischen diesen Perspektiven fiel mir nachher recht leicht.
Myfanwy Thomas ist die Protagonistin, auch wenn ich manches Mal mit überlegt habe, ob sie nun diese Person aus den Briefen ist oder ob da jemand anderes drin stecken könnte. Somit wird hier Myfanwys Verwirrung großartig gespiegelt. Aber so richtig warm mit ihr bin ich nicht geworden, denn ich hätte gerne mehr über die Person ohne Gedächtnis erfahren und wie sie sich mit dieser Situation fühlt.
Auch sonst gibt es hier so einige Nebencharaktere und diese sind auch nicht alle alltäglich, so dass ich hin und wieder doch den Faden verloren habe.

Eine wirklich spannende und neue Idee, die eine interessante Mischung aus Fantasy, Mystery und Agenthriller versprach. Zwar war es im Prinzip auch genau das und es gab wirklich abgedrehte Situationen, bei denen ich auch hier und da schmunzeln musste, doch die ausschweifende Erzählweise und die ebenfalls langen und trockenen Briefe brachten mich hier immer wieder aus dem Lesefluss und wirkten langatmig. Diese Geschichte ist Geschmackssache und ich denke, dass es einige Leser gibt, die hier gebannt werden, denn ungewöhnlich ist es auf jeden Fall. Leider war es nicht ganz meine Geschichte.

2 Gedanken zu „[Rezension] Codename Rook von Daniel O’Malley

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