Infos zum Buch:
AutorIn: Melissa Albert
Titel: Hazel Wood – Wo alles begann
Originaltitel: The Hazelwood
ÜbersetzerIn:
Format: Gebunden
Genre: Fantasy/Jugendfantasy
Umfang: 352 Seiten
Empfohlenes Lesealter: ab 14 Jahren
Verlag: Dressler Verlag (Oetinger)
Erscheinungstermin: 20. August 2018
Preis Buch: 19,00 €
Preis ebook: 14,99 €
ISBN-10: 3791500856
ISBN-13: 978-3791500850
ASIN: B07BN4WL73
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Inhalt
Seit die junge Alice zurückdenken kann, befindet sie sich mit ihrer Mutter Ella auf ständiger Flucht. Es scheint so, als würde Alice immer Unglück anziehen und sobald dieses auftritt, packen sie ihre sieben Sachen und ziehen weiter. Doch dann erreicht eine Nachricht Alices Mutter: ihre Großmutter Althea Proserpine, die große Märchenerzählerin, ist verstorben. Das große Anwesen Hazelwood gehört nun Ella, doch diese will nie wieder dorthin zurückkehren und warnt Alice sogar eindrücklich. Doch dann verschwindet Ella spurlos und Alice scheint nur noch eine Möglichkeit zu bleiben, sie muss nach Hazel Wood, um herauszufinden, was dort wirklich vor sich geht.
Meine Meinung
Bereits in den Vorschauen ist mir das wirklich absolut schöne Cover des Buches aufgefallen, dessen hübsches Glitzern auf den Bildern gar nicht so herauskommt. In Natura ist es auf jeden Fall eine wahre Schönheit und auch die Geschichte an für sich ist etwas besonderes.
Der Einstieg fiel mir noch relativ leicht, denn Melissa Albert hat eine wirklich grandiose Art zu erzählen. Auf der einen Seite beschreibt sie äußerst intensiv und eindringlich, auf der anderen Seite aber mit einem besonderen Gefühl für Worte. Allein durch ihren Sprachstil konnte die Autorin mich über lange Strecken des Buches in ihren Bann ziehen, denn Orte und Charaktere werden schnell lebendig.
Auch die Spannung hält sich hier über einen Großteil der Geschichte. Es wirkt geheimnisvoll und düster und gleichzeitig bekommt der Leser so viele Momente, die ihm unerklärlich bleiben, dass man einfach nur noch weiterlesen möchte, um dem Ganzen auf die Spur zu kommen. Immer wieder gibt es neue Rätsel, bei denen man doch meist nicht ahnt, wohin sie führen. Diese Umsetzung hat mir wirklich gut gefallen. Auch gibt es innerhalb der Geschichte zwei düstere Märchen, die aus Alices Großmutters Märchenbuch stammen, die schon fast unheimlich wirken und in einem ganz besonderen Zusammenhang zur Geschichte stehen. Lediglich die Auflösung und das Ende der Geschichte wurden mir zu schnell und auch zu leicht gelöst. Da hatte ich durchaus größere Erwartungen, denn zwei Drittel der Geschichte waren durchweg mysteriös.
Das Setting spielt über weite Teile in der realen Welt und doch spürt man bereits hier, dass da noch viel mehr hinterstecken muss. Da die Großmutter eine Märchenautorin ist, ahnt man, dass es hier auch um die Märchenwelt geht, von der sie in ihrem Buch erzählt, doch diese Welt lernt man, leider, nicht sehr ausgiebig kennen. Ich hatte an dieser Stelle das Gefühl, dass hier etwas fehlt und ich könnte mir durchaus vorstellen, dass man sich hier auch die Möglichkeit einer Fortsetzung offen halten möchte.
Alice, die Protagonistin des Buches, erzählt von den Ereignisse in der Ich-Form. Dabei weiß auch Alice gar nicht viel mehr als der Leser und dieser kann somit das Geschehen durch ihre Augen betrachten.
Alice ist eine teilweise schwierige Protagonistin, die eher eine Einzelgängerin ist, was letzten Endes auch mit all den Umzügen zusammenhängt, die sie bereits erlebt hat. Aber auch sonst ist sie eher distanziert und manchmal leicht reizbar. Trotzdem war ich von ihr gefesselt, denn sie ist nicht die typische Heldin eines Fantasyromans. Erst nach und nach erfährt der Leser, was sich wirklich hinter Alice verbirgt und warum sie so manches Mal nicht aus ihrer Haut kann. An ihrer neuen Schule lernt sie den Außenseiter Finch kennen, der sie unterstützt und sie auf ihrer Suche nach Hazelwood begleitet. Finch konnte ich mir zwar optisch vorstellen, doch er blieb mir hier noch ein wenig zu blass. Neben den beiden gibt es noch die ein oder andere Nebenfigur, die aber eher oberflächlich bleiben, aber hier durchaus mit auf den teils sehr mysteriösen Hintergrund einwirken.
Mein Fazit
Ein Debüt, das mich durchaus faszinieren und fesseln konnte, denn vor allem sprachlich hat Melissa Albert das gewisse Etwas, mit dem sie mich an ihr Buch gebunden hat. Viele Rätsel und Ungereimtheiten laden förmlich dazu ein, sich Gedanken zu machen und über den wahren Hintergrund zu grübeln. Eine ungewöhnliche Protagonistin und eine insgesamt sehr düstere Atmosphäre hielten die Spannung aufrecht. Leider konnte mich das Ende nicht so ganz überzeugen, denn vieles wurde zu leicht abgetan. Auf Grund der vorangegangenen Ereignisse und dem aussergewöhnlichen Sprachstil der Autorin hätte ich mir hier ein intensiveres Erlebnis gewünscht. Trotzdem ist diese Geschichte etwas anderes und ungewöhnliches und brachte mir wirklich tolle Lesestunden.
Hallo Silke,
bei dieser Geschichte bin ich mir noch unschlüssig, ob ich es lesen möchte. Deine kleineren Kritikpunkte könnten bei mir evtl. zu größeren werden, weshalb ich mir nach wie vor unsicher bin, ob des Lesens.
Ich werde mal die Augen nach weiteren Meinungen offen halten und vielleicht ändert sich meine Haltung zum Buch ja noch.
Liebe Grüße,
Uwe
Hallo Uwe,
ja, es ist ein aussergewöhnliches Buch und zu Beginn war ich auch durchweg begeistert, aber vielen fiel der Schreibstil hier schwer. Ich hätte mir gerade von der Märchenwelt mehr erhofft, glaube aber fast schon, dass es da auch noch Nachfolger gibt. Ich tippe darauf, dass es von der Grundstory her durchaus deines ist, aber du, wie du schon selbst sagst, meine kleineren Kritiken bei dir schwerer wiegen würden.
Die Leseprobe hilft hier auch nicht allzu sehr, weil sie dir eher nur einen Eindruck vom Stil und Atmosphäre bietet.
Ich bin gespannt, ob das Buch vielleicht doch noch bei dir einzieht. ;)
Liebe Grüße
Silke