[Rezension] Das Böse in deinen Augen von Jenny Blackhurst

Infos zum Buch:

Coverrechte: Bastei Lübbe ©Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

AutorIn: Jenny Blackhurst
Titel: Das Böse in deinen Augen
Originaltitel: The Foster Child
ÜbersetzerIn: Sabine Schilasky
Format: Taschenbuch
Genre: Psychothriller
Umfang: 496 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe
Erscheinungstermin: 27. April 2018
Preis Buch: 11,00 €
Preis ebook: 8,99 €
ISBN-10: 3404176898
ISBN-13: 978-3404176892
ASIN: B0774RZ3HH

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*Bastei Lübbe*

Inhalt

Imogen Reid kehrt nach vielen Jahren, gemeinsam mit ihrem Mann Dan, in ihrer Heimat, das kleine Dorf Gaunt, zurück. Hier soll die Kinderpsychologin unter anderem das elfjährige Mädchen Ellie betreuen. Ellie lebt bei einer Pflegefamilie, nachdem ihre eigene Familie bei einem Brand ums Leben kam. Für Imogen ist Ellie ein traumatisiertes, kleines Mädchen, doch in Gaunt drehen sich Gerüchte um dieses Mädchen. Angeblich hat Ellie so etwas wie das Böse in sich, denn wer dem Mädchen Leid zufügt oder es auf irgendeiner Weise verärgert, dem passiert etwas schreckliches. Imogen glaubt dies alles nicht, doch die Geschichten rund um Ellie werden immer schlimmer.

Meine Meinung

Das Cover wirkt düster, aber doch auf seine Art schön und gefällt mir gut. Aber hier war es der Klappentext, der mich richtig neugierig machte.
Jenny Blackhurst hat einen sehr angenehmen, sehr geradlinigen Schreibstil, der schnell an die Seiten fesselt und der sich sehr flüssig lesen lässt. Sie beschreibt eher ruhig und ohne blutigen Details und doch hat sie an manch einem Punkt geschafft, mir eine Gänsehaut zu bereiten. Manch eine Szene war so erschreckend realistisch dargestellt, dass es sehr glaubhaft wirkte, was da gerade geschah.
Der Einstieg gelang mir sehr gut, denn Jenny Blackhurst wirft den Leser gleich in eine spannende, ein wenig unheimliche Szenerie. Während man noch Imogen und ihren Mann im Auto auf die Rückkehr nach Gaunt begleitet, passiert gleich etwas, was mich neugierig auf den weiteren Verlauf machte. Doch dann bremst Blackhurst das Tempo und lässt erst einmal ein wenig aus dem Leben der Protagonistinnen erzählen. Aber auch wenn es auf den ersten Blick alltäglich erscheint, spürt man unterschwellig, dass es da mehr geben muss. Zum Einen möchte man wissen, was wirklich hinter Ellie steckt, zum Anderen möchte man auch erfahren, was Imogen in ihrer Kindheit in Gaunt erlebt hat, denn hier ist durchweg spürbar, dass da in der Vergangenheit noch einiges im Argen liegt. Es ist so eine Mischung aus subtiler Spannung und immer wieder Momente, die wirklich erschreckend wirkten. Vor allem bei Ellie habe ich an manch einer Stelle sehr mitgelitten. Was hier wirklich dahinter steckte, habe ich dann auch bis zur Auflösung nicht geahnt, auch wenn ich immer wieder dachte, ungefähr zu erahnen, worum es geht.
Erzählt wird in erster Linie aus zwei Perspektiven, in der Ich-Form erzählt die Kinderpsychologin Imogen von aktuellem Geschehen, aber gibt auch kurze Rückblicke auf ihre Kindheit. Ellie beobachten wir durch einen Erzähler, der mich auf der einen Seite mit dem Mädchen verband, auf der anderen Seite mich immer wieder zögern ließ, inwieweit ich ihr mein Vertrauen schenken kann. Somit erschafft Blackhurst eine sehr unheimliche Atmosphäre, die auch einen Sog beim Lesen ausübte.
Die Charaktere der Geschichte waren von Grund auf durchdacht. Ich wusste nach einer Weile wirklich nicht mehr, was ich von wem halten sollte und was da wirklich los ist. Imogen machte zunächst einen sympathischen Eindruck, den ich immer mal wieder revidierte. Mal war ich mir nicht sicher, ob diese nicht selbst psychologische Hilfe benötigte, mal war ich mir sicher, dass sie mit beiden Beinen fest im Leben steht. Mit Ellie hatte ich zu Beginn meine Schwierigkeiten, dann Mitleid, dann war sie mir zwischendurch unheimlich und so weiter. Also sehr geschickt und sehr clever spielt die Autorin hier mit der Psyche ihrer Charaktere und so manches Mal konnte sie mich mit den Handlungen der Personen überraschen.
Die Nebencharaktere waren allesamt sehr interessant angelegt. Dan, der freundliche, sympathische und über alle Maße beschützende Ehemann, die Pflegeschwester Marie, die gemeine Schulkameradin, all diese Personen wirkten mit auf die Ereignisse ein und brachten immer wieder meine Meinung zum Schwanken.

Mein Fazit

Wer Thriller mag, die vor Blut triefen oder voller Action daher kommen, dürfte an Jenny Blackhursts Psychothriller eher weniger Freude haben. Wer allerdings subtile Spannung mit Gänsehautmomenten und eine clever aufgebaute Handlung mag, der sollte hier einmal hineinschnuppern. Alles in allem hat mir das Buch sehr spannende Lesemomente beschert, wenn ich auch zu Beginn den ein oder anderen Abschnitt hatte, der sich in die Länge zog. Doch im Großen und Ganzen konnte mich Jenny Blackhurst mit ihrem gekonnt aufgebauten Plot überzeugen.

Eine weitere Meinung:

NisNis Bücherliebe

7 Gedanken zu „[Rezension] Das Böse in deinen Augen von Jenny Blackhurst

  1. Nicole Antworten

    Hallo Silke,

    insgesamt klingt es gut. Blutig muss es ja nicht immer sein. Die zähen Passagen werde ich hoffentlich verkraften, wenn das Gesamtpaket passt. Früher oder später zieht es bestimmt hier ein.

    Liebe Grüße,
    Nicole

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Huhu Nicole,

      ich habe hier auch schon die unterschiedlichsten Meinungen zu dem Buch gelesen. Es ist kein bluttriefender oder extrem schneller Thriller, aber die Ausarbeitung der Charaktere ist hier absolut gelungen. Ich bin auf deine Meinung gespannt.

      Liebe Grüße
      Silke

  2. Giselas Bücher Antworten

    Liebe Silke

    Wenn ich es blutig will, kaufe ich mir ein Steak beim Metzger. Der Thriller klinht gut. Bin gespannt ob er mir gefällt.

    Liebe Grüße,
    Gisela

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Liebe Gisela,

      haha, you made my day… Ja, ab und an mag ich es aber auch, wenn aus dem Buch ein bisschen Blut tropft. ^^

      Ich wünsche dir spannende Lesestunden!

      Liebe Grüße
      Silke

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