Infos zum Buch:
AutorIn: Cid Jonas Gutenrath
Titel: Skorpione Sascha Simoneit Bd. 1
Format: Taschenbuch
Genre: Thriller
Umfang: 368 Seiten
Verlag: Ullstein Verlag
Erscheinungstermin: 09. März 2018
Preis Buch: 10,00 €
Preis ebook: 8,99 €
ISBN-10: 3548289495
ISBN-13: 978-3548289496
ASIN: B077K6WFRS
Mehr Infos zum Buch (Werbung):
Inhalt
Einst war er ein Söldner, dann ein Polizist, dann wurde Sascha Simoneit aus dem Polizeidienst entlassen wegen Alkoholmissbrauchs. Doch als der dem Kneipenbesitzer Benno, einer der Kiezgrößen ,bei einer Kneipenschlägerei zur Hilfe kommt, zeigt sich dieser mehr als danlbar. Benno vermietet ihm ein Büro im Hinterhaus seiner Kneipe, von dort ermittelt Simoneit als Privatdetektiv. Doch dann bekommt er einen Auftrag, der ihm mehr als zu schaffen macht. Eine Frau wendet sich an Simoneit, ihre kleine Tochter wurde überfallen und ihr wurde eine Niere entfernt. Nun kämpft das kleine Mädchen in der Klinik ums Überleben.
Meine Meinung
Ich muss sagen, dass ich auf diesen Thriller neugierig wurde, weil mich die Laufbahn des Autors neugierig machte und ich dachte, dass dieser hier so einiges an persönlichen Erfahrungen mit in den Thriller einbringen könnte. Interessant ist die sprachliche Wahl des Autors, denn er schreibt so, wie man auch annehmen würde, dass der Umgangston eines Ex-Söldners sein könnte. Knallhart, schonungslos, rotzig, dreckig und dies lässt das Gesamtbild absolut authentisch wirken. Allerdings ist es nicht unbedingt leicht zu verfolgen, was allerdings nicht an der Sprache liegt, sondern eher an den verschiedenen Perspektiven und diversen Zeitsprüngen. Ich habe hier eine Weile benötigt, bis ich wusste, wer wer ist und warum er wie handelt. Das liegt unter anderem auch daran, dass die Kapitel auch sehr kurz gehalten werden und hier rasche Perspektiven- und Zeitenwechsel vonstatten gehen. Als Leser sollte man hier durchaus am Ball bleiben und konzentriert lesen, denn je weiter man vorankommt, desto mehr spürt man schon am Ton, wer da gerade handelt. So sind z.B. Kapitel aus der Perspektive der Mutter von der Tonart ganz anders, als Kapitel aus der Sicht Simoneits.
Je mehr man dann den Überblick behält, desto spannender und ja auch schockierender wird der Fall. Dieser ist eher nichts für schwache Nerven oder zartbesaitete Leser, denn hier geht es oftmals knallhart zur Sache. Auch hier verschönigt der Autor nichts und der Leser wird hier zwar mit einem fiktiven Fall konfrontiert, den ich mir aber, leider, auch in der Realität so vorstellen könnte.
Durch einen personellen Erzähler in der dritten Person erlebt der Leser die Handlung. Man erhält unheimlich viele Einblicke und Eindrücke und auch wenn es zu Beginn schwierig wurde, das zu verfolgen, gelingt es dem Autor, all seine losen Fäden in der Hand zu behalten und miteinander zu verbinden.
Mit Simoneit hat der Autor einen, ja ich muss sagen schon recht „krassen“ Protagonisten erschaffen. Er ist schon so, wie man sich einen ehemaligen Söldner vorstellt, zumindest, was sein Auftreten betrifft. Doch eines wird doch deutlich, er hat das Herz am rechten Fleck. Durch die Zeitsprünge hat man Einblicke auf seine Vergangenheit, was äußerst wichtig ist, für die Person, die er in der Gegenwart darstellt.
Aber auch die Nebencharaktere sind glaubwürdig gezeichnet, besonders „gefallen“ hat mir hier Kiezgröße und Kneipenbesitzer Benno, der, genau wie Simoneit, ein äußerst vielschichtiger Charakter ist.
Mein Fazit
Keine leichte Lektüre, denn die Art des Erzählens fordert durchaus die Aufmerksamkeit des Lesers. Gelingt es aber hier dann den Überblick zu behalten, erhält man einen schonungslosen und knallharten Thriller. Ich muss zugeben, dass ich ein wenig Zeit benötigt habe, um mich hier zurecht zu finden und mich auch an die Sprache zu gewöhnen, denn auch diese ist im Großen und Ganzen hart und schonungslos. Doch gerade dadurch zeichnet der Autor ein glaubwürdiges und vorstellbares Bild, dass den Leser schockiert. Ich denke auch, dass es keine Geschichte für Zartbesaitete ist, denn man bekommt das Geschehen direkt aufgezeigt. Wen diese Zeitsprünge und Perspektivenwechsel jedoch nicht stören, der sollte hier einmal hineinlesen.