[Rezension] Die Letzten – Zerfall von Oliver Pätzold

Infos zum Buch:

Coverrechte: Oliver Pätzold © Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

AutorIn: Oliver Pätzold
Titel: Die Letzten – Zerfall
Format: Taschenbuch
Genre: Endzeitthriller
Umfang: 320 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing Platform
Erscheinungstermin: 09. Mai 2016
Preis Buch: 10,69 €
Preis ebook: 2,99 €
ISBN-10: 1530898986
ISBN-13: 978-1530898985
ASIN: B01FJQQ63E

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Inhalt

Als Familienvater Robert auf seiner Heimfahrt im Autoradio von einer sich scheinbar rasant ausbreitenden Seuche erfährt, ahnt er noch nicht einmal ansatzweise etwas davon, welche Ausmaße das alles nehmen könnte. Da man aber von einer Inkubationszeit von 6 – 24 Stunden ausgeht, werden die Menschen gebeten zu Hause zu bleiben. Zum Glück für Robert ist seine fünfzehnjährige Tochter Hannah bereits zu Hause und auch sein ein Jahr älterer Sohn Alexander kehrt kurz nach Roberts Ankunft ebenfalls heim. Noch am selben Tag erfahren sie im TV dann, dass der Notstand ausgerufen wird, Ausgehverbote werden verhängt und die Katastrophe breitet sich rasend schnell aus. Niemand weiß, um welche Seuche es sich handelt und wer dafür verantwortlich ist. Immer mehr Menschen werden infiziert und sterben und nur wenige Tage nach dem Ausruf des NOtstands fällt zuerst der Fernseher aus, dann der komplette Strom und Robert wird klar, dass er nun alles geben muss, um zu überleben.

Meine Meinung

Schon das Cover macht ja eine gewisse Gänsehaut, denn man ahnt schon auf den ersten Blick, hier einen Endzeitroman in den Händen zu halten und auch der Klappentext klingt äußerst spannend. Gleich mit dem Einstieg ins Buch befindet man sich als Leser dann auch schon mitten im Geschehen, was mir persönlich bei solchen Geschichten recht gut gefällt. Der Schreibstil des Autors lässt sich dann auch sehr gut lesen, ist einfach und leicht verständlich, somit fliegt man hier auch sehr schnell durch die Geschichte. Allerdings fehlte mir hier noch ein wenig die Steigerung der Spannung oder das Gefühl mitfiebern zu können, aber da es sich hier um das Debüt des Autors handelt, kann ich durchaus sagen: solider Stil, aber durchaus auch ausbaufähig, gerne noch emotionaler, mehr show don’t tell.

Bereits zu Beginn ist die Spannung gegeben, allein schon durch diesen Einstieg mitten im Geschehen. Auch sonst schafft es der Autor recht konstant, glaubhafte Szenarien und spannende Momente zu schaffen. Interessant ist hier einfach auch die Darstellung des Überlebenskampfes. Hin und wieder gibt es ruhigere Momente, vor allem, wenn die Charaktere sich ein wenig in Sicherheit wähnen. Doch in einer Welt, in der die Menschheit dem Untergang geweiht ist, Sicherheit zu finden, dürfte sehr schwer sein. Genau das ist dem Autor auch glaubwürdig gelungen, dieser Kampf ums Überleben und Leben und das, was der Kampf in den Menschen hervorruft. Wenn die Menschheit ausstirbt, gibt es einfach nichts zu verschönigen und genau das spiegelt die gesamte Geschichte auch wieder.

Das Geschehen findet in Deutschland statt, in einem Dorf in der Nähe von München. Das macht es natürlich auch ein wenig greifbarer, wenn es hier gleich in eigenem Land geschieht und auch wenn ich nicht aus dieser Gegend komme, hatte ich doch klare Bilder des Settings vor Augen. Auch die Erklärung des Ursprungs der Seuche fand ich logisch und nachvollziehbar und auf gar keinen Fall aus der Luft gegriffen. Das machte die Geschichte noch einmal mehr glaubwürdig und nachvollziehbar.

Zu Beginn begleiten wir hier hauptsächlich Robert und seine beiden Kinder Hannah und Alexander auf ihrem Weg durch das Ende der Menschheit. Doch so nach und nach gesellen sich hier weitere Überlebende hinzu. Hin und wieder wechselt der Autor die Perspektiven, aber zum großen Teil bleiben wir bei dem Protagonisten Robert. Ein personeller Erzähler in der dritten Person beschreibt das Geschehen, dabei sind aber wir Leser genauso unwissend, wie auch die Personen im Roman. Genau wie die Charaktere haben wir keine Ahnung was passiert ist und was kommen könnte und so begleiten wir die Chraktere auf ihren Weg.

Die Charaktere der Geschichte sind auf den ersten Blick Menschen wie du und ich, Bürger, die aus ihrem Alltag, aus ihrem Leben gerissen werden und plötzlich vor einem scheinbar aussichtslosen Kampf ums Überlben stehen. Robert ist ein Familienvater, der weder Superkräfte noch sonst etwas hat, er muss, wie viele andere, erst einmal selbst lernen, wie man sich, sein Leben und das Leben seiner Lieben verteidigt. Das hat mir ganz gut gefallen, dass es einfach jemand wie du und ich war, der plötzlich mit Gewalt zurechtkommen muss und ja, auch selbst handgreiflich werden muss, um sein Leben zu verteidigen. Auch sonst hat er Personen sehr glaubwürdig agieren lassen und egal ob Haupt- oder Nebencharakter, sie waren authentisch. Ich hätte mir vielleicht ein paar weniger Charaktere gewünscht, dafür mit mehr Tiefgang, gerade in der Gefühlswelt der Einzelnen, z. B. bei Hannah, die zu Beginn ja das kleine verwöhnte Töchterchen ist, hätte es sehr interessant sein können, mehr über ihre Gedanken zu erfahren. Trotz allem ist es ganz gut gelungen, darzustellen, wie die Menschen mit den Verlusten, nicht nur die menschlichen Verluste, umgehen. Zuerst fällt der Fernseher aus, dann der Strom und das Wasser etc und nach und nach wird deutlich, wie es ist, das alles zu verkraften. Jeder muss lernen, wie es ist, um sein Leben zu kämpfen.

Mein Fazit

Ein spannender Endzeitroman, der dem Leser nachdenklich stimmt, denn Oliver Pätzold entwirft hier ein Zukunftsbild, das gar nicht so abwegig erscheint. Charaktere, die aus ihrem Alltag gerissen werden, untermauern hier die Darstellung, wie es für dich und mich sein könnte, wenn so etwas passieren würde. Der Schreibstil ist leicht und gut verständlich und hält den Leser in seinem Bann. Für Fans von Endzeitromanen!

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