[Rezension] Unter einem Banner von Elea Brandt

Low Fantasy mit Gay Romance? Das klang so gar nicht nach meinem Genre, doch nachdem mich die liebe Elea Brandt bereits mit ihrem Debüt Opfermond völlig fesseln konnte, war ich doch sehr neugierig auf diese Geschichte. Ich sage an dieser Stelle herzlichen Dank an Elea, für die Bereitstellung dieses Buches!

Infos zum Buch:

Coverrechte: Dead Soft Verlag © Foto Silke Tellers||World of Books and Dreams

AutorIn: Elea Brandt
Titel: Unter einem Banner
Format: Taschenbuch
Genre: Low Fantasy
Umfang: 442 Seiten
Verlag: Dead Soft Verlag
Erscheinungstermin: 02. Februar 2018
Preis Buch: 13,95 €
Preis ebook: 6,99 €
ISBN-10: 3960891776
ISBN-13: 978-3960891772
ASIN: B078YWNWHM

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 Inhalt

Reykan von Torat gehört zu den ranghöchsten Offizieren an König Renards Seite und das, obwohl er nur ein Bastard ist, aber dank seiner Loyalität und seinem übergroßen Pflichtbewusstsein ist er unersetzlich geworden. Doch nach einem verlorenen Krieg gegen das Reich Notia hat auch Reykan mit seinen Dämonen zu kämpfen, denn er verlor nicht nur den Kampf, sondern auch den Mann, dem sein Herz gehörte. Nichts wäre ihm lieber, als seinen Dienst zu quittieren, aber das sieht König Renard anders, stattdessen soll Reykan an seinem Hofe als einer seiner Leibwächter dienen. Als Arlis, die Königsstadt, heimtückisch überfallen wird, stirbt Renard und bittet Reykan um einen letzten Dienst. Er soll den Prinzen Benrik beschützen und in Sicherheit bringen. Eine gar nicht allzu leichte Aufgabe, denn Benrik ist mehr als ein wenig verwöhnt und Gefahren und Intrigen lauern überall.

Meine Meinung

Low Fantasy und dazu noch eine leichte Brise Gay Romance/Erotik – das klang nicht unbedingt nach einer Geschichte für mich, doch die Autorin Elea Brandt hatte mich kurz zuvor mit ihrem Debüt Opfermond völlig fesseln können, somit war ich dann doch sehr neugierig und wollte diese Geschichte unbedingt lesen.
Das Cover passt hervorragend zum Inhalt der Geschichte und dadurch hatte ich gleich von Beginn an ein Bild von Reykan vor Augen. Doch das Highlight für mich ist der Schreibstil der Autorin, der einfach so lebendig ist, dass sofort das Kopfkino anspringt und Charaktere und Ereignisse Gestalt annehmen. Elea Brandt schreibt flüssig und einnehmend, dabei passt sie ihre Sprache durchaus den Zeiten, in der die Geschichte spielt, an, ohne dabei verstaubt oder langweilig zu klingen.
Der Einstieg beginnt gleich sehr düster, aber auch spannend und somit wird auch umgehend die passende Atmosphäre geliefert. Man spürt hier die Not und die Verzweiflung und die Grausamkeiten und Verluste des Krieges und leidet schon zu Beginn mit den Charakteren mit. Danach fällt man förmlich gemeinsam mit dem Protagonisten in ein Loch und es wird ruhiger, ohne langatmig zu werden, denn man darf hier sehr intensiv an Reykans Gefühls- und Gedankenwelt teilhaben. Dann nimmt das Schicksal seinen Lauf, Ereignisse überschlagen sich, man befindet sich auf der Flucht und immer wieder passieren Dinge, dich ich nicht im geringsten auf mich zukommen sah. Guten Gewissens kann ich hier sagen, dass ich zu keinem Moment Langeweile verspürte, sondern immer wieder mitfieberte. Dazu passen Worldbuilding und Atmosphäre perfekt, denn Elea Brandt schafft es, hier eine vorstellbare Welt zu erschaffen. Seien es Schmerzen, Verluste oder Entbehrungen, Beschreibungen von rauer Umgebung oder mittelalterlich angehauchten Burgen, ich hatte immer wieder das Gefühl vor Ort zu sein und den Charakteren zuzuschauen.
Ein personeller Erzähler in der dritten Person führt den Leser durch die Geschichte, die Perspektive ist die unseres Protagonistens Reykan. Dadurch fühlte man sich schnell mit diesem ungewöhnlichen Helden verbunden.
Die Charakterisierung Reykans, aber auch Benriks und der Nebencharaktere ist hier durchweg gelungen. Reykan ist ein sehr interessanter Charakter, den man gleich als pflichtbewussten und loyalen Mann kennenlernt, doch durch seinen Verlust ist er gebrochen und kämpft nun innerlich gegen seine Dämonen und bekämpft sie äußerlich mit Alkohol. Doch all sein Tun habe ich niemals angezweifelt, denn es passte einfach zu der Person, die man hier von Beginn an begleitet. Letzten Endes siegt bei ihm immer wieder seine Loyalität, auch wenn diese ihn immer wieder in Bedrängnis bringt. Benrik hingegen – oh ja, er hat mich am Anfang häufig mit den Augen rollen lassen und nicht gerade selten gingen mir Ausrufe wie: „Nun mach doch, Prinzesschen,“ durch den Kopf. Ja, er ist natürlich der Prinz, aber man muss ihn erleben, um zu wissen, was ich damit meine. Umso überzeugender war dann aber die Darstellung und Wendung dieses Charakters, denn letzten Endes zeigt Benrik nur allzu gut, was wirklich in ihm steckt. Die Liebesgeschichte zwischen den Beiden mag nach außen hin ein wenig klischeehaft wirken, wurde aber einfach perfekt ausgearbeitet und konnte gerade dadurch überzeugen.
Neben diesen beiden Personen lernt man noch den ein oder anderen Nebencharakter kennen und auch diese werden sehr geschickt gezeichnet und lebendig. Doch sie bleiben hinter Reykan und Benrik definitiv eine Nebensache.

Mein Fazit

Wie schon im Debüt Opfermond konnte mich Elea Brandt auch hier mit ihren lebendigen Beschreibungen von Welten und Charakteren fesseln und überzeugen. Orte, Gestalten, Personen, alles wird vorstellbar und lebendig. Spannung und Intrigen gibt es, sowie immer wieder Wendungen, die unvorhersehbar blieben. Die beiden Protagonisten sind mir sehr ans Herz gewachsen und der Abschied fiel mir schwer. Ein Buch, das ich gerne allen Fans von mittelalterlich anmutende Lowfantasy ans Herz legen möchte und wer noch ein wenig vor dem Gay Romance zurückschreckt, der kann beruhigt sein, denn es ist weder schmalzig noch schnulzig. Danke, Elea Brandt, für dieses Leseabenteuer!

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