Einfach schön [Rezension] Auf der Suche nach Glück in New York City von J. Vellguth

Es ist kurz vor Thanksgiving, mitten in New York, als Holly sich auf dem Weg macht zu ihrem Vorstellungsgespräch. Sie setzt ganz fest auf diesen Job, denn sie ist gelinde gesagt: pleite und auch bei ihren Eltern sieht es gerade nicht sehr rosig aus. Ihr Vater, ein Busfahrer, hat seit seinem Unfall große gesundheitliche Probleme und keinen Job mehr und ihre Mutter, die sich mit einer tollen Geschäftsidee selbstständig gemacht hat, ist völlig von ihrem Wagen abhängig, der gerade ebenfalls streikt. Doch als sie in der Firma Coleman & Sons ankommt, ist sie mehr als überrascht, wer dort das Vorstellungsgespräch mit ihr führen soll. Ausgerechnet der gutaussehende Typ, der sie zu einem Kaffee eingeladen hat und dann feststellte, dass er sein Portemonnaie vergessen hat, sitzt dort? Na das kann ja heiter werden!

Dass ich die Romane der Autorin J. Vellguth sehr gerne habe, ist wohl mittlerweile kein Geheimnis mehr und auch ihr neuestes Buch hat mich wieder völlig abgeholt. Ein leichter und humorvoller Liebesroman, der wie auch sonst, ein kleines bisschen darauf zeigt, was wirklich wichtig im Leben ist. Mit einem lockeren Schreibstil nimmt die Autorin den Leser schnell gefangen und zaubert während des Lesens einfach ein Lächeln ins Gesicht. Seien es die teils munteren und lustigen Dialoge oder die gesamte Geschichte, man lässt sich einfach sehr schnell mitten ins Geschehen ein.

Der Plot ist logisch aufgebaut und fesselt an die Seiten. Man verfolgt, wie diese beiden Menschen sich kennenlernen und zu Beginn könnte man beinahe schon glauben, dass sie von völlig unterschiedlichen Planeten stammen. Doch während man die Geschichte der Beiden verfolgt, lernt man die Figuren sehr gut kennen und ja, man hat hier auch die Gelegenheit, sich mit den Protagonisten zu identifizieren.

Die Perspektive des Romans wechselt hier zwischen den beiden Protagonisten. Auf der einen Seite ist Holly, aus gutem, bürgerlichem Hause, die durch und durch bodenständig scheint. Auf der anderen Seite ist Rick, charmant, gut aussehend und vor allem steinreich. Wenn diese Gegenteile aufeinandertreffen und auch noch gezwungen sind, miteinander auszukommen, brachte mich so manches Mal zum Schmunzeln.

Holly ist eine unglaublich nette, junge Frau, die mir gleich von Beginn an sympathisch ist. Man kann sich sehr gut in sie hineinversetzen und durchaus auch identifizieren. Sie weiß, was sie kann und was sie erreichen möchte und dafür kämpft sie durchaus. Dabei kommt sie durchaus sehr vernünftig und erwachsen rüber. Ganz im Gegenteil zu Rick, der ganz hervorragend den reichen Schnösel mimt, der sich sein eigenes Glück stückchenweise gönnt, in dem er regelrecht das Geld zum Fenster hinauswirft und sich einredet, dass ihn die vielen materiellen Kleinigkeiten glücklich machen. Doch das in Rick ein guter Kern steckt, dürfte wohl kein großes Geheimnis sein. Was dann letzten Endes zwischen den beiden Protagonisten geschieht, müsst ihr allerdings selber lesen.

Locker und leicht und einfach schön, genau so lässt sich dieser Roman lesen. Man fühlt sich schnell nach New York versetzt und ich konnte mich sehr gut in Holly hineinversetzen, die mir einfach auch durch und durch sympathisch und ans Herz gewachsen ist. Aber auch Rick konnte mich recht schnell für sich einnehmen und vor allem die Interaktionen zwischen den Beiden ließen mich schmunzeln. Eine Wohlfühlgeschichte für die kalten und grauen Tage, um ein paar gemütliche Stunden auf dem Sofa zu verbringen und sich gut unterhalten zu fühlen. Einfach mal abschalten und sich in das vorweihnachtliche New York versetzen lassen, perfekt für diese Jahreszeit. Letzten Endes gibt es dann auch wieder ein wichtiges Detail: Geld allein macht nicht rundum glücklich, oder?