Nicht ganz überzeugend [Rezension] Nalia, Tochter der Elemente von Heather Demetrios

Nalia, Tochter der Elemente, durfte ich für den dtv Verlag vorablesen. Herzlichen Dank!

Infos zum Buch:

AutorIn: Heather Demetrios
Titel: Nalia, Tochter der Elemente
Originaltitel: Exquisite Captive – Dark Caravan 01
ÜbersetzerIn: Gabriele Burkhardt

Format: Taschenbuch
Genre: Jugendbuch/Fantasy
Umfang: 496 Seiten
Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
Erscheinungstermin: 13. Oktober 2017
Preis Buch: 10,95 €
Preis ebook: 9,99 €
ISBN-10: 342371747
ISBN-13: 978-3423717472

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*Thalia*

Einst war Ardjinna das Heimatland der achtzehnjährigen Nalia, doch bei einem Aufstand, bei dem ihr gesamter Stamm vernichtet wurde, wurde sie von Sklavenhändlern entführt. Von dort aus gerät sie in die Hände von Malik und landet in unserer Welt. Drei Jahre ist es nun her, dass sie von ihrer Heimat und auch von ihrem Bruder getrennt wurde. Für Malik muss sie Aufräge mit Kunden abfertigen, sprich, sie erfüllt Wünsche, denn Nalia ist eine Dschinn. Eigentlich müsste Malik nur seinen dritten Wunsch äußern und Nalia wäre frei, doch Malik empfindet viel mehr für die schöne, junge Dschinn und hat nicht vor, diese gehen zu lassen. Als der junge Raif, ein Rebellenführer aus Ardjinna, plötzlich bei ihr auftaucht, hat sie neue Hoffnungen, der Sklaverei Maliks zu entkommen. Doch auch Raif hilft ihr nur, wenn sie ihm dafür eine Gegenleistung bringt.

Dieses Cover ist mal wieder ein absoluter Hingucker und zieht den Leser schon an, wenn man einen Blick darauf wirft und auch der Klappentext ließt sich sehr spannend. Auch der Einstieg in diese Fantasygeschichte fiel mir sehr leicht, da Heather Demetrios über einen sehr einnehmenden Schreibstil verfügt. Sie bleibt sprachlich recht jugendlich und modern und dadurch ist das Buch auch für jugendliche Leser geeignet. 
Der Roman beginnt sehr spannend und durchaus interessant, denn man erfährt hier ein wenig über Nalia, ihrem heutigen Dasein, aber auch über ihre Vergangenheit. Man lernt nicht nur die junge Dschinn kennen, sondern hat auch die Gelegenheit ihren Meister Malik und den Rebellenführer Raif zu begegnen. Doch der Mittelteil gestaltete sich für mich dann eher zäh und mit einigen Ungereimtheiten. Ich hatte den Eindruck, dass die Autorin hier zu viel auf einmal wollte, denn hier driftet die Geschichte ab. So blieb mir das Grundgerüst zwar sehr spannend konstruiert, wurde aber teils oberflächlich. Nalia ist eine Dschinn der obersten Kaste, eine Ghan Assouri, diese sind die einzige Kaste, die alle vier Elemente rufen können. Neben ihnen gibt es noch die Malid, die Djan, die Shaitan und Ifrit. Letztere wurden unterdrückt und lehnten sich auf und vernichteten dabei alle Ghan Assouri, bis auf eine. Klingt bis dahin spannend, aber all das zuvor genannte, erlebt der Leser in Nalias Erinnerungen. Diese benötigt der Leser zwar für das Verständnis, bremste aber hier auch immer wieder die Handlung in der Gegenwart aus. Dann taucht neben Malik noch der Rebellenführer Raif auf, der eigentlich Nalias Gegner sein sollte, doch hier verlieben die Beiden sich ganz schnell und haltlos. Das wirkte auf mich einfach zu konstruiert und nicht nachvollziehbar.
Ein personeller Erzähler führt den Leser durch die Geschichte und sorgt hier aber eher für den Draufblick auf das Geschehen. Mir fiel es teilweise schwer, mich auf die Geschichte und vor allem auf die Charaktere einzulassen. 
Nalia hätte eigentlich eine ganz tolle Protagonistin sein können, denn ich mag es durchaus, wenn die Protagonistin sich nicht von irgendetwas beeindrucken lässt und sich zu wehren weiß. Allerdings hatte ich bei Nalia Schwierigkeiten, mich in sie hineinzuversetzen, denn auf der einen Seite will sie der Sklaverei entkommen und ihren Bruder retten, auf der anderen Seite bleibt sie dabei nicht allzu energisch. Malik, Nalias Meister, hätte für mich hier eigentlich die knallharte Rolle, den Unterdrücker, spielen sollen, aber diese Rolle verliert er zwischendurch immer wieder und ist dann so verliebt in Nalia? Dadurch verliert auch dieser seine Glaubhaftigkeit. Raif war zu vorhersehbar, denn von seinem ersten Auftritt an, dachte ich mir schon, wohin mich dieser bringen wird.
Neben diesen Charakteren gibt es dann noch eine weitere Perspektive, bei der der Leser einen Ghul erlebt, der hier ein wenig die dunkle Seite verkörperte, aber auch nicht ganz ausgereift war.

Alles in allem wirkte die Geschichte auf mich überladen, so als hätte die Autorin hier zu viel auf einmal gewollt. Sei es die Geschichte der Dschinns und deren Kasten oder das Geschehen in der Gegenwart in unserer Welt, es wirkte alles noch ein wenig unausgereift, viele Ansätze, aber alles nicht zu hundert Prozent ausgearbeitet und ausgeschöpft. Die Liebesgeschichte hätte hier eher an den Rand gehört und der Fokus auf die Flucht gelegt werden können. Das Ende konnte mich dann noch ein wenig aufmuntern, aber so ganz überzeugen konnte mich der erste Band rund um Nalia leider nicht. Das orientalische Konstrukt der Dschinn und der Kasten war eine richtig geniale Idee, die aber hier zu sehr im Sande verläuft und somit nur wenig Atmosphäre erschafft.

4 Gedanken zu „Nicht ganz überzeugend [Rezension] Nalia, Tochter der Elemente von Heather Demetrios

  1. Giselas Bücher Antworten

    Hallo Silke

    Die Verliebtheit von Nalia hat auf mich auch total konstruiert gewirkt. Vor allem mit Malek war für mich nicht nachvollziehbar. Aber, insgesamt hat es mir schon gefallen.
    Ja, es war schon überladen. Defizite hat das Buch. Schreibstil fand ich ok. Ich denke, ich werde es auch mit dem Folgeband versuchen. Und du?

    Liebe Grüße,
    Gisela

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Huhu Gisela,

      ja, das mit Malek fand ich auch komisch und ich hatte mir hier insgesamt mehr Kampf und Fluchtpläne erhofft und nicht ganz so viel Gefummel. ^^

      Der Schreibstil hat mir auch gefallen, aber ansonsten denke ich, dass es keine Geschichte wird, bei der ich unbedingt wissen muss, wie es weitergeht. Also ich denke, eher nicht.

      Liebe Grüße
      Silke

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Nicole,

      ganz herzlichen Dank fürs Verlinken.

      Ich kann mir auch vorstellen, dass das Buch seine Liebhaber finden wird. Mir war es einfach ein wenig zu viel Liebe und zu wenig Fantasie. ;) Aber das liegt auch im Moment einfach an meiner Lesestimmung. ;)

      Liebe Grüße
      Silke

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