Ein Buch dessen aussergewöhnliche Story und das besondere Cover meine Neugierde weckten.
Autor: Wilfried von Manstein
Titel: Green Net
Format: Gebunden
Genre: Fantasy
Umfang: 384 Seiten
Verlag: Edition INMO im Verlag boernermedia
Erscheinungstermin: 10. Dezember 2016
Preis Buch: 22,80 €
Preis ebook: 9,34 €
ISBN-10: 3942498200
ISBN-13: 978-3942498203
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Nach einem Ereignis im Regenwald, das sich mit keiner Wissenschaft beschreiben ließ und man den damals fünfjährigen Mario in einem Baum wiederfand, ist der Junge völlig in sich zurückgezogen und seine besten Freunde sind Pflanzen. Mittlerweile ist Mario zwölf Jahre alt und seine Mutter sucht nach jemandem, der dem Jungen helfen kann. Durch ihre beste Freundin Susanne erhält sie einen Termin bei dem bekannten Psychiater de Winter. Doch der Termin verläuft ganz anders und endet in einem rätselhaften Angriff, bei dem de Winter und Marios Mutter in ein merkwürdiges Koma fallen. Denn der Angreifer benutzte eine Waffe, die den Stoffwechsel der Menschen so verlangsamt, dass diese zu Pflanzen werden und Pflanzen wie Menschen agieren läßt. Mario möchte den Beiden helfen und gemeinsam mit seinen Freunden, dem Efeu und dem Kastanienbaum und mit Unterstützung von Rado, de Winters vierzehnjähriger Tochter, versuchen sie, dem ganzen auf den Grund zu gehen. Dabei geraten sie in einem uralten Krieg, denn es gibt Pflanzen, die die Menschen ausrotten wollen.
Der Inhalt klingt ganz schön skurril, nicht wahr? Ja und genau dies ist dieses Buch auch und ich bin mir ziemlich sicher, bisher nichts gelesen zu haben, dass sich damit vergleichen läßt. Wilfried von Manstein erschafft hier eine Welt, in der die Pflanzen wie Menschen denken und agieren und das ist wirklich aussergewöhnlich. Der Schreibstil des Autors läßt sich flüssig lesen und ist dabei sprachlich sehr angenehm und genau das muss es auch sein, denn ansonsten käme man bei dieser Geschichte ganz schön ins schwanken. Hier prasseln einfach ganz viele verschiedene Ebenen aufeinander, die nicht nur unbekannt für den Leser sind, sondern auch immer wieder innehalten lassen, denn es ist absolut ungewöhnlich. Hier gibt es Zeitreisen, sprechende Pflanzen, angreifende Pflanzen, die untereinander vernetzt sind und ihren Rückschlag planen und so viel mehr, das man als Leser höllisch aufpassen muss, um das alles auf einmal verarbeitet zu bekommen.
Das Tempo der Geschichte ist ebenfalls recht hoch gehalten, denn bereits nach einem kurzen Epilog befindet man sich mitten im Geschehen und man hat so gut wie keine Zeit mehr, innezuhalten. Das Geschehen ist bildhaft beschrieben und läßt durchweg das Erzählte lebendig werden. Dabei sollte man aber auch wieder sehr konzentriert bleiben, denn alles in diesem Buch ist ungewöhnlich.
Das Thema ist natürlich ebenfalls sehr spannend und aktuell und ich bin durchaus beeindruckt, wie es dem Autor gelungen ist, mit so viel Fantasie auf ein sehr wichtiges Thema einzugehen: den Umweltschutz. Denn warum sich die Pflanzenwelt vernetzt und gegen die Menschen aufbegehren ist absolut klar. Dabei sollte auch der Leser einfach mal kurz innehalten und darüber nachdenken, denn trotz allem Humor, mit dem diese Aussage verpackt ist, ist es doch ein sehr aktuelles Thema.
Die Fantasie des Autors ist kurz und knapp gesagt grenzenlos. Ich bin immer noch platt, wenn ich darüber nachdenke, was hier so alles geschieht.
Das Buch wird von einem personellen Erzähler wiedergegeben, der aber manchmal sehr schnell die Perspektive wechselte und so sollte man wirklich am Ball bleiben, wenn man die Geschichte liest, denn einen kurzen Moment nicht aufgepasst, befindet man sich schon wieder ganz woanders und bei einem ganz anderen Charakter.
Charaktere gibt es hier eine Vielzahl, seien es Menschen, Pflanzen, Insekten, Fabelwesen, Roboter uvm. Dabei hat der Autor alleine schon bei der Namensgabe einen extra Punkt für Kreativität verdient. Manches wirkt dabei zwar ein wenig überzogen, aber ich könnte mir da durchaus vorstellen, dass genau dies so gewollt ist. Die Menschen der Geschichte sind hier zwar nicht bis ins kleinste Detail beschrieben, aber an Hand der Handlungen konnten auch diese durchaus lebendig werden.
Ein Buch, das nicht nur rein optisch aussergewöhnlich ist. Mit sehr viel Humor, aber auch sehr viel Skurrilität wird hier eine Geschichte erzählt, die den Menschen durchaus etwas nahe bringen möchte. Denn es wird doch eines hier deutlich: der Mensch ist durch sein Gebaren der Umwelt gegenüber nicht zimperlich und geht dabei alles andere als behutsam mit der Natur vor. Eine sehr bildgewaltige Geschichte, die auch für den jüngeren Leser geeignet ist und die Spaß macht. Wer einmal Lust auf etwas Ungewöhnliches hat, der sollte hier zugreifen.
Guten Morgen!
Über das Buch bin ich vor kurzem gestolpert, konnte mir aber von dem Klappentext nicht so wirklich viel versprechen – ich mag zwar skurril, es klang mir aber doch irgendwie zu … übertrieben?
So wie du das beschreibst klingt es aber wirklich sehr spannend und abgefahren, ich glaub, ich pack mir das jetzt doch mal auf die Wunschliste :D
Liebste Grüße, Aleshanee
Huhu Aleshanee,
das stimmt schon, im ersten Moment konnte ich auch nicht allzu viel mit dem Klappentext anfangen, aber habe dann eine Leseprobe durchforstet und die fand ich doch ganz interessant. Es ist auf jeden Fall etwas sehr abgedreht, aber durchaus mal was ganz anderes. Ich bin gespannt, ob es dir gefallen wird. :)
Liebe Grüße
Silke
Hallo Silke,
total abgefahren, aber liegt voll auf meiner Linie! Hab mir selbst schon öfters überlegt, wie das wäre, wenn Pflanzen wie Menschen handeln können. Bin gespannt!
Hab mir das Buch gemerkt auf http://buchvogel.blogspot.de/p/warteschlange.html
Danke
Daniela
Hallo Daniela,
abgefahren ist es auf jeden Fall, das kann ich dir versprechen! ^^
Ich glaube, wenn Pflanzen mit uns reden würden, dann würden wir ständig Schreie hören. Vielleicht ist es doch ganz gut, dass wir nicht hören, was wir ihnen antun.
Liebe Grüße
Silke