Läßt den Leser nicht so schnell los [Rezension] Der Kuss des Meeres von Nathalie C. Kutscher

Dieses Buch habe ich bei einer Leserunde in einer Büchergruppe lesen dürfen. Vielen Dank an Nathalie!

Infos zum Buch:

Autor: Nathalie C. Kutscher
Titel: Der Kuss des Meeres
Format: Taschenbuch
Genre: Psychothriller
Umfang: 118 Seiten
Verlag: CreateSpace Independent Publishing
Erscheinungstermin: 11. September 2014
Preis Buch: 7,48 €
Preis ebook: 1,99 €
ISBN-10: 1501019449
ISBN-13: 978-1501019449

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Zehn Jahre ist es nun her, dass Stella den elterlichen Hof in Island verlassen hat, um sich ein neues, unabhängiges Leben in New York aufzubauen. Doch nun ist ihr Vater gestorben und sie ist auf dem Weg zu seiner Beerdigung. Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Sunna, zu der sie ebenfalls jeglichen Kontakt abgebrochen hatte, wohnt sie für ein paar Tage auf dem alten Hof. Doch hier gibt es Geister ihrer Vergangenheit und diese drohen nun, sie einzuholen.

Zugegeben, ein Thriller mit so wenigen Seiten, da kamen in mir schon kleinere Zweifel, doch ich wurde schnell eines besseren belehrt. Nathalie C. Kutscher ist es schon auf der ersten Seite gelungen, mich mit ihrem Thriller abzuholen und hielt mich dann auch auf den gesamten 118 Seiten in Atem. Der Schreibstil ist präzise und flüssig und dabei mit ordentlich Tempo. Die Spannung ist sehr schnell gegeben, denn schon während man mit der Protagonistin gemeinsam im Flugzeug zum Landeanflug ansetzt, ahnt man, dass diese Reise in die Vergangenheit sehr dunkel werden wird. Doch auch mit vielen kleinen Wendungen und unvorhersehbaren Ereignissen hält Kutscher ihre Leser in Atem. 
Das Setting wird schnell lebendig und man merkt hier sehr gut, dass die Autorin gute Kenntnisse der Umgebung hat, da sie auch selbst hier gelebt hat. Die Atmosphäre ist durch die ganze Geschichte hinweg düster, wobei die Vorstellung des alten, isländischen Hofes seinen Teil dazu beiträgt, dass man den ein oder anderen Schauer verspürt.
Die Protagonistin Stella ist hier auch diejenige, die die Geschichte wiedergibt und man fühlt sich gleich von ihr angezogen, man möchte erfahren, was sie erlebt hat und man möchte sie gerne beschützen. Während man sie auf ihrer Reise in die Vergangenheit begleitet, spürt man fast schon am eigenen Leib, wie es ihr wirklich damit geht und ich wollte ihr so manches Mal zurufen: dreh dich um und geh zurück nach Hause.
Stella scheint zu Beginn eine junge Frau zu sein, die ihr Leben durchaus im Griff hat, sypathisch, offen und authentisch kommt sie herüber, wird dann aber immer undurchschaubarer. Während man dann den Horror ihrer Kindheit und Jugend so nach und nach erfährt, merkt man, dass sie alles andere ist, als das was sie vorgibt zu sein. Nach wie vor leidet sie furchtbar unter den schrecklichen Erlebnissen. Ihre Zwillingsschwester Sunna, die hier ebenfalls eine sehr wichtige Rolle spielt, scheint das genaue Gegenteil zu sein. Doch welches Geheimnis hier hintersteckt, nimmt einem letzten Endes den Atem.
Eines wird hier ganz klar deutlich: deine Vergangenheit ist nie ganz vergessen und immer wieder kann sie dich einholen. In Nathalie C. Kutschers Buch wird nichts verschönigt, es herrscht eine düstere, beklemmende Grundstimmung und diese nimmt den Leser ganz schön mit. Alles in allem hat mich dieses Buch auch jetzt noch nicht ganz losgelassen, denn das, was hier wirklich die Wahrheit ist, klingt zunächst so unglaublich, dass es leider Wirklichkeit sein könnte. Lesen!

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