Spannender Krimi [Rezension] Mittsommertod von Hanne Nehlsen

Spannender Skandinavien Krimi, der

Infos zum Buch:

Autor: Hanne Nehlsen
Titel: Mittsommertod
Format: Taschenbuch
Genre: Krimi
Umfang: 448 Seiten
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Erscheinungstermin: 15. August 2016
Preis Buch: 12,99 €
Preis ebook: 9,99 €
ISBN-10: 3746632161
ISBN-13: 978-3746632162

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*Aufbau Verlag*

Bei einem Rockkonzert von Schwedens angesagtester Band Bad
Revolution wird ein Beamter der Kriminalpolizei brutal ermordet
aufgefunden. Er war als versteckter Ermittler im Einsatz und sollte
herausfinden, wer bei den Konzerten Drogen verkauft, denn bei dem
letzten Konzert starb eine sechzehnjährige an einer Überdosis. Doch
wer wusste davon, dass Wax als Ermittler unterwegs war? Kommissar
Nyström beginnt zu ermitteln, dabei muss er ausgerechnet in seine
Heimat zurückkehren. Hier gilt es für ihn nicht nur die Morde
aufzuklären, sondern auch einen Teil seiner eigenen Vergangenheit
aufzuarbeiten. Aber die Ermittlungen kommen nur schleppend voran,
die Polizei vor Ort ist nicht begeistert, dass sich die
Reikspolizei aus Stockholm einmischt und auch sonst werden Nyström
viele Steine in den Weg gelegt. Als nach dem nächsten Auftritt der
Band wieder ein Toter gefunden wird, überschlagen sich die
Ereignisse.

 
Ich bin ein großer Fan skandinavischer Krimis und schon das Cover
schreit förmlich danach, dass es sich  hier genau darum
handelt. Der Krimi beginnt auch gleich mitten im Geschehen und mit
einem grausamen Todesfall, der nicht nur bei den im Buch
ermittelnden Beamten eine Gänsehaut brachte. Nehlsen gelingt es
hier sehr gut, in kürzester Zeit an den Krimi zu fesseln und ich
habe ganz schnell in die Geschichte gefunden. Der Schreibstil ist
gut verständlich und läßt sich flüssig lesen. Das einzige womit ich
Probleme habe, waren die Namen der Personen und teilweise der Orte,
bei denen ich immer eine geistigen Zungenbrecher vorfand. Doch das
ist halt sehr typisch bei skandinavischen Titeln und fließt
natürlich nicht mit in die Bewertung.
Der Spannungsbogen hält sich hier ebenfalls recht konstant oben und
immer wieder gelingt es Hanne Nehlsen an der Spannungsschraube zu
drehen. Dabei wirkt alles sehr durchdacht und glaubhaft und der
rote Faden bleibt erhalten. Immer mal wieder gibt es kleinere
Wendungen, die mich in die Irre führten und wer dann letzten Endes
der Strippenzieher war, blieb bis zum Schluss undurchschaubar.
Die Geschichte wird aus der Perspektive Nyströms wiedergegeben.
Dabei bleibt er aber recht undurchschaubar und ich merkte recht
schnell, dass auch der Kommissar Geheimnisse hat. Alles in allem
ist er ein sehr glaubhafter und authentischer Charakter, der mir
gefallen hat.
Dann gibt es hier noch eine Menge weiterer Charaktere, die in so
fern blass oder eher undurchsichtig blieben, dass ich als Leser
genügend Raum bekam, mitzuraten, was denn jetzt alles
dahintersteckt.
Auch aus dem privaten Leben des Kommissars erfahren wir ein paar
Kleinigkeiten, doch ich könnte mir vorstellen, dass hier durchaus
Raum gelassen wurde, für Fortsetzungen.
Den Fall, den Nyström hier vorgesetzt bekommt, scheint sehr brutal
und grauenhaft. Doch alles klingt leider erschreckend realistisch
und ich hatte keinerlei Zweifel, dass genau solch ein Fall irgendwo
auftreten kann. Nehlsen erzählt hier konsequent und sehr clever,
alles ist auf jeden Fall durchdacht und nur sehr wenig blieb
vorhersehbar.

Ein glaubhafter, gut konstruierter Krimi, der sich spannend lesen
läßt und mit einem guten Schreibstil aufwarten kann. Gerade der
Hauptkommissar Nyström hat mir als Charakter sehr gut gefallen und
wirkte glaubhaft und authentisch. Der Fall an für sich ist spannend
und trotz oder gerade wegen der Brutalität sehr realistisch
klingend und bekommt eine schlüssige Auflösung. Ich könnte mir
durchaus vorstellen, dass es sich hier um eine neue Krimireihe
handelt. Eine Leseempfehlung an alle, die skandinavische Krimis
mögen.

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