Jugendbuch mit aktuellem Thema verknüpft mit Fantasy [Rezension] Die Kinder der Kirschblüte von Cardo Polar

Ein Mix in diversen Genre mit einem sehr aktuellen Thema.

Infos zum Buch:

Autor: Cardo Polar
Titel: Die Kinder der Kirschblüte 1 & 2
Format: Taschenbuch
Genre: Fantasy/Jugendbuch
Umfang: 376 Seiten
Verlag: Books on demand
Erscheinungstermin: 24. August 2016
Preis Buch: 10,99 €
Preis ebook: 2,49 €
ISBN-10: 3741285110
ISBN-13: 978-3741285110

Hier zu bestellen:

*amazon*
*Thalia*

In einem Forum im Darknet trifft sich eine Gruppe von Teenagern,
die es einfach nicht mehr ertragen, ständig gemobbt oder auf anderen Arten schikaniert zu werden
und auch sonst ist ihnen das Leben einfach zuwider. Lediglich ihre
kleine Gruppe im Forum gibt ihnen noch Halt. Sie sind die Kinder
der Kirschblüte und sie wollen sich nicht mehr alles gefallen
lassen. Dann beginnen sich die Ereignisse zu überschlagen, Hanna
stellt fest, dass sie über ungewöhnliche Kräft verfügt, als sie den
Armreif ihrer Ururgroßmutter anlegt und diese regelrecht mit ihr
verschmilzt. Sven heckt einen Plan aus und rächt sich an
Mitschülern und Lehrern, doch sein Plan geht schief und plötzlich
wird er von der Polizei gesucht. Doch gemeinsam mit Hanna und
Nicole, ein weiteres Mädchen der Kinder der Kirschblüten, gelingt
ihm letzten Endes die Flucht. Doch auch die Magie, die nun in Hanna
wächst, scheint Auswirkungen zu haben und Feinde hervorzurufen, die
sie noch nie gesehen hat.
 

Mir fiel es schon sehr sehr schwer, für meine kurze Zusammenfassung
einen klaren Umriss zu schaffen, denn in diesem Buch jagt eine
Situation die nächste und ich als Leser war irgendwann auf Grund
der Vielzahl doch ein wenig überfordert, nicht den roten Faden zu
verlieren. Denn in diesem Buch gibt es so viele unterschiedliche
Themen, von Mobbing und Misshandlungen über Magie und verfeindete
Parteien innerhalb der magischen Zirkel und auch noch einen
Zeitsprung, der zunächst völlig zusammenhanglos erscheint, alles
das kommt hier vor. Dabei ist der Schreibstil schon recht flüssig,
die Sprache der Zeit in der das Buch spielt auch angepasst, für
mich aber ein wenig zu flach, wenn die Jugendlichen miteinander
reden. Alta und einige Fäkalwörter, die ständig auftauchten, waren
mir ein wenig zu viel des Guten. Dafür schafft der Autor es aber
sehr gut, einen Wechsel im sprachlichen Bereich zu bringen, wenn er
einen Rückblick in die Vergangenheit gibt.
Der Gedanke, dem diese Geschichte zu Grunde liegt, hat mir gut
gefallen, denn Mobbing ist wohl mittlerweile leider alltäglich
geworden und man kann sich davor nicht verschließen. Leider fehlte
mir hier einfach ein wenig der Tiefgang, denn ich hätte gerne mehr
über die einzelnen Teenager erfahren, was mit ihnen passiert ist,
wie sie leben und wie es in ihnen aussieht. Das ganze bleibt
einfach noch ein wenig zu oberflächlich und mir fehlte da das
Gefühl, dass ich mich mit den Teenagern identifizieren oder zumindest hinein versetzen
konnte. 
Was mich ein wenig gestört hat, ist auch dieses Hervorbringen der
Selbstjustiz, die auch nicht eine Lösung sein sollte, denn das
vermittelt einfach ein falsches Bild, wie man sich zur Wehr setzen
sollte beim Mobbing. Dann kommt plötzlich noch Magie ins
Spiel, aber auch hier bleiben die Erklärungen und Beschreibungen
noch zu sehr an der Oberfläche. Ich habe recht lange gebraucht, um
herauszufinden, wer da wer ist und worum sie denn kämpfen. Dann
kommt zum Schluss noch der Blick in die Vergangenheit zu Sarah, der
mich gerade am Anfang völlig verwirrte, da ich keinerlei
Zusammenhang erkennen konnte und mich einfach fragte, wozu das jetzt
gut war. Wobei ich ihre Geschichte durchaus interessant fand und
mit zu meinem Lieblingspart der gesamten Geschichte gehörte. Doch
auch hier fehlte es mir schlichtweg an Informationen. Alles in
allem wollte der Autor ganz viel in dieses Buch packen und blieb
dadurch aber in den einzelnen Bereichen immer nur an der
Oberfläche. Ich könnte mir durchaus vorstellen, dass es wesentlich
interessanter wäre, hier noch viel mehr zu erfahren über die
Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen. Auch der Genremix aus
Jugendbuch mit aktuellem Thema, Fantasygeschichte und einem Roman
auf zwei Zeitebenen war zwar sehr aussergewöhnlich und nicht
schlecht, aber ich vermisste hier klar erkennbare Linien, die
zueinander führten. Der Autor hat es schlichtweg zu gut gemeint und
zu viel in zu wenigen Seiten verpackt. Ich glaube, dem Buch hätte
es sehr gut getan, wenn hier etwas weniger Genremixe stattgefunden
hätten. Trotzdem fand ich es nicht schlecht, es war stellenweise
richtig spannend und auch der Beginn mit dem Überthema Mobbing
hätte mir als alleinstehende Geschichte richtig gut gefallen. Also entweder zwei Storys oder alles etwas ausführlicher, wäre für mich die richtige Mischung gewesen.
 
Der Grundgedanke hinter der Geschichte hat mir sehr gut gefallen,
da es ein immer brisanteres Thema  und Mobbing einfach schon
zu einer Alltäglichkeit wird. Alles in allem hätte ich mir eine
klarere Linie gewünscht und in allem viel mehr Tiefgang, denn so
ging es ziemlich schnell zwischen völlig verschiedenen Themen hin
und her und einen richtigen Bezug zu einem davon hatte ich nicht
komplett aufbauen können. Trotzdem bin ich neugierig genug darauf
zu erfahren, wie es letzten Endes mit Hanna und ihren Freunden
weitergeht. Ich möchte hier jedem, der Interesse an der Geschichte
hat, empfehlen, sich die Leseprobe anzuschauen.

2 Gedanken zu „Jugendbuch mit aktuellem Thema verknüpft mit Fantasy [Rezension] Die Kinder der Kirschblüte von Cardo Polar

  1. Laura von SkylineOfBooks Antworten

    Huhu!

    Wie recht du hast: Mobbing gehört fast schon zum Alltag und ist beinahe schon etwas "Normales". Mich berührt dieses Thema immer sehr, weil ich es einfach nicht nachvollziehen kann, wie man andere mobben kann. Das kann so vieles zerstören in den "Opfern".
    Schade allerdings, dass das Buch dann doch nicht nur das eine Thema sondern mehrere aufgegriffen hat und dass du so immer zwischen den Themen switchen musstest :( Das hätte mir vermutlich auch nicht so zugesagt. Zu viel in einem.

    Liebe Grüße
    Laura

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Huhu Laura,

      mir hätte es sehr viel besser gefallen, hätte der Autor sich hier dem Problem des Mobbings gewidmet. Damit hätte das Buch ein wirklich interessantes Thema gehabt. So war es doch zu viel, zumindest für mich.

      Liebe Grüße,
      Silke

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert