Dunkle Gestalten und düstere Atmosphäre [Rezension] Die Schattenschrift von Dana Carpenter

Eigentlich bin ich keine Leserin historischer Romane, aber dieses Buch ist einfach anders und fesselt gleich von Beginn an. Was für ein Debüt

Infos zum Buch:

Autor: Dana Carpenter

Titel: Die Schattenschrift
Genre: Historischer Roman
Format: Paperback
Umfang: 432 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 08. August 2016
Preis Buch: 14,99 €
Preis ebook: 11,99 €
ISBN-10: 3453317270
ISBN-13: 978-3453317277

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*Verlagsgruppe Randomhouse*

In Böhmen des 13. Jahrhunderts lebt in dem Kloster Tepla ein fünfzehnjähriges Mädchen, sie ist hier als Mündel von Mutter Kazi und Pater Lucas aufgewachsen, durfte aber nie die heilige Taufe empfangen und trägt deshalb den Namen Maus. Sie verfügt über eine besonders gute Auffassungsgabe und versteht sich in der Heilkunst. Doch nicht nur das beherrscht sie, sie hat auch dunkle Gaben und deshalb haben viele Menschen in Tepla Angst vor ihr. Als eines Tages der jüngere König Böhmens, Ottokar, schwer verletzt von seinen Rittern ins Kloster gebracht wird, ist Maus die einzige, die ihm noch helfen kann. Graf Rozemberk, Ottokars erster Ritter und bester Freund, vertraut Maus zunächst nicht, doch sie haben keine Wahl. Maus gelint es, den König zu retten, aber als sich herausstellt, dass es ein Mordanschlag war, will er schnellstmöglich nach Prag aufbrechen und Maus soll ihn begleiten. Kurzerhand überträgt Mutter Kazi dem jungen Ottokar Maus‘ Vormundschaft und sie begleitet ihn und seine Männer nach Prag. 
Also eigentlich bin ich kein großer Freund von historischen Romanen, zumindest nicht von denen, die in dieser Zeit spielen, doch hier war bereits die Leseprobe so spannend, dass ich das Buch lesen musste. Ich erhielt einen wirklich spannenden Roman, der nicht nur im Mittelalter spielt, sondern auch einen Teil an Fantasy/Mystery Elementen enthielt. Das ganze brachte sehr viel Abwechslung in die Geschichte und ließ die Spannung immer wieder steigen. Dana Carpenter gelingt es ausgezeichnet, die doch sehr düstere und teilweise bedrückende Stimmung jener Zeit einzufangen und wiederzugeben. Dabei klingt ihre Sprache aber weder gestelzt noch aufgesetzt, sondern beinahe schon modern und trotzdem glaubwürdig. Der Schreibstil ist sehr locker und fesselnd und so „klebte“ ich bereits von der ersten Seite an an dem Buch und verschlang es innerhalb zweier Tage
Das gewählte Setting ist perfekt beschrieben, durch feine, aber nicht zu vielen Details, konnte ich mir ein sehr gutes Bild der Gegend machen. Sie versteht es, die Atmosphäre, die schon vom Grundton her sehr düster ist, immer wieder bis ins Beklemmende zu verdichten. So sind manche Szenen regelrecht unheimlich und es gab hier und da auch Gänsehauteffekte.
Auch Maus, die Protagonistin, konnte mich völlig begeistern. Für eine noch so junge Frau in dieser Zeit tritt sie unglaublich mutig und selbstsicher auf. Sie weiß, was sie will und was sie erreichen kann und an manchen Stellen hat mich ihr Einfallsreichtum beeindruckt. Am Anfang des Buches erfährt man auch ein paar kleinere Details über ihre Herkunft, bzw. darüber, wie sie aufwuchs, doch das alles bleibt so vage, dass ich mich permanent fragte, wer sie ist, warum jemand sie abgeben wollte oder musste. Diese Frage begleitete mich auch durch den ganzen Roman und ich erhielt erst am Ende dazu eine Antwort, die mich auch völlig überrascht hat. Ich hing an Maus als Protagonistin und spürte ihre Gefühle regelrecht nach, ich litt, ich hoffte, ich hatte Angst und ich verzweifelte mit ihr gemeinsam.
Neben Maus als Protagonistin gibt es auch viele weitere Charaktere, die mir zum Teil ans Herz gewachsen sind. Allen voran der junge König Ottokar, der mich mit seiner erfrischenden und sehr natürlichen Art begeistern konnte. Erwähnenswert ist für mich auch noch Pater Lucas, der in Maus‘ Leben eine große Rolle spielt und seine kleine Andilek (seinen kleinen Engel) wirklich von ganzem Herz liebt.
Ein spannungsgeladener historischer Roman, der mit einer düsteren Atmosphäre und einigen fantastischen Elemente daher kommt. Viele Wendungen, die ich nicht vorausgesehen habe und auch nicht erahnen konnte, sorgen für viel Abwechslung und erhöhen noch einmal die Spannung. Eine sehr sympathische Protagonistin, aber auch glaubwürdige Nebencharatkere sorgen dafür, dass man immer mehr über sie erfahren möchte. Intrigen, Glauben, ein kleines bisschen Liebe und auch wirklich beängstigende Gestalten sorgen für Abwechslung. Alles in allem ein Pageturner und das ist auch noch ein Debüt. Ich hoffe sehr, noch viele weitere Bücher der Autorin lesen zu dürfen. Das Buch erhält von mir eine glasklare Leseempfehlung und auch Lesern anderer Genre würde ich vorschlagen, sich das Buch näher anzusehen, es lohnt sich wirklich.

2 Gedanken zu „Dunkle Gestalten und düstere Atmosphäre [Rezension] Die Schattenschrift von Dana Carpenter

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Huhu Alex,

      dieses Buch hat mich auch völlig verblüfft, ich stand ja bis vor kurzem noch ein wenig auf dem Kriegsfuß mit historischen Romanen, aber dieses hier bietet so einiges an Abwechslung.

      Ich bin gespannt, wie du es finden wirst, wenn es bei dir einziehen darf. ;)

      Liebe Grüße
      Silke

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