Ein altes Geheimnis und noch viel mehr [Rezension] Die Frauen der Rosenvilla von Teresa Simon

Wieder einmal ein Roman um ein Familiengeheimnis, das sich über mehrere Generationen zieht.

Infos zum Buch:

Autor: Teresa Simon
Titel: Die Frauen der Rosenvilla
Genre: Roman
Format: Taschenbuch
Umfang: 448 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 09. Februar 2015
Preis Buch: 9,99 €
Preis ebook: 8,99 €
ISBN-10: 3453471318
ISBN-13: 978-3453471313

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*Verlagsgruppe Randomhouse*

Anna kann ihr Glück kaum fassen. Sie hat es tatsächlich geschafft, eine Zweigstelle zu ihrem Geschäft “Schokolust” zu eröffnen, in dem sie ihre selbstentworfenen Schokokreationen verkauft. Gleichzeitig ist auch die Renovierung der Rosenvilla, die sie von ihrem Opa geerbt hat und die völlig herunter gekommen war, so gut wie abgeschlossen. Lediglich die Rosen im Garten müssen noch gepflanzt werden und dabei hilft ihr Jan. Während er gräbt, stößt er auf eine Metallkiste. Ein Schatz im Garten? Anna kann ihre Neugierde kaum noch zurückhalten, trotzdem wartet sie mit dem Öffnen der Kiste, bis sie allein ist. Allerdings erhält die Kiste keinen Schatz, sondern eher eine Ansammlung an komischen Dingen, ein blonde Babylocke, eine Pistole und weiteres, aber auch jede Menge handgeschriebener Seiten, die scheinbar aus einem Buch heraus gerissen wurden. Anna beginnt zu lesen, merkt aber schnell, dass hier alles völlig durcheinander ist. Sie bittet ihre Freundin Hanka, die Buchhändlerin ist, um Hilfe, die Seiten in die richtige Reihenfolge zu bringen. Schnell merkt Hanka, dass die Seiten von drei unterschiedlichen Frauen geschrieben wurden, alle drei lebten in der Rosenvilla und es gibt hier Geheimnisse, die schier unglaublich scheinen. 

Die Autorin Teresa Simon verfügt über einen flüssigen Schreibstil, der mich auch bei diesem Buch sehr schnell in seinen Bann ziehen konnte. Es geht in diesem Buch um eine Familiengeschichte, natürlich wieder mit vielen Geheimnissen verbunden und gleich über vier Generationen von Frauen, die alle in der Rosenvilla gelebt haben oder noch leben. Das klingt erstmal nach ganz viel durcheinander und vielen Verwirrungen, doch der Autorin ist es hier sehr gut gelungen, die roten Fäden der unterschiedlichen Zeiten nicht zu verlieren und auch die Fäden langsam aufeinander zu laufen zu lassen. Die einzelnen Rückblicke beginnen meist mit Auszügen aus den Tagebuchseiten, die dann in die Erzählungen in der dritten Person übergehen. Das Geschehen umfasst insgesamt etwas mehr als ein Jahrhundert und man bekommt auch ein wenig am Rande mit, was in der Gesellschaft zu den Zeiten los war. Der Spannungsbogen hält sich konstant durch die gesamte Geschichte, allerdings muss ich sagen, dass ich doch immer wieder Vermutungen hatte, die sich dann bestätigten, also es ist eine Mischung aus Verwirrung und Vorhersehbarkeit. Auf der einen Seite musste ich aufpassen, dass ich die Puzzleteile an die richtige Stelle setzte und auf der anderen Seite musste ich den roten Faden beibehalten. 
Inhaltlich hat mich recht wenig gestört, aber es gab dann, gerade in der Gegenwart, sehr viele “Zufälle”, die einfach zu konstruiert wirkten und dadurch ein wenig die Glaubwürdigkeit nahmen. 
Die Charaktere der Geschichte haben mir sehr gut gefallen, man merkte den Frauen an ihrem Verhalten an, in welcher Zeit sie lebten. Sie waren lebendig und detailliert beschrieben, so dass die Bilder im Kopf schnell Gestalt annehmen konnten. Letzen Endes war jede von ihnen etwas besonderes mit den passenden stärken und Schwächen.
Das Setting war gut gewählt, die Stadt Dresden habe ich zwar leider noch nicht besucht, aber ich habe hier eine Stadt erleben dürfen, die einiges erlebt hat. Sei es das Hochwasser, der erste Weltkrieg und die Judenverfolgung im zweiten Weltkrieg, jedes dieser Thema wurde hier auch angekratzt. 
Die Erzählungen über die Entstehung deiner einzelnen Schokoladensorten hätten für mich persönlich nicht sein gemusst, haben mich dann aber auch nicht sehr gestört.

Eine Sommerlektüre, mit recht vielen Zeitsprüngen, die teils für Verwirrung sorgten, aber auch ein wenig vorhersehbar waren. Es war einfach sehr viel Geschehen auf Grund der vier Zeitebenen, die alle ihren Platz benötigten, dadurch aber nicht allzu viel Tiefgang hatten. Trotzdem hat mir das Buch gefallen, denn es ließ sich leicht lesen und war das passende Buch für ein paar lockere Lesestunden. Die Charaktere haben mich größtenteils überzeugt und durch viele Details wurden sie recht lebendig. Ich grübelte häufiger beim Lesen über die Zusammenhänge und wie die vielen Puzzleteile letzten Endes doch ein Gesamtbild ergeben sollten. Doch das wurde auch gelöst, wenn auch recht leicht. Trotz Kritiken gibt es hier knappe vier Sterne, denn ich wurde gut unterhalten und fühlte mich ganz wohl in der Geschichte.

2 Gedanken zu „Ein altes Geheimnis und noch viel mehr [Rezension] Die Frauen der Rosenvilla von Teresa Simon

  1. Conny Gey Antworten

    Hallo Silke,
    da Buch liegt auf meinem SuB und trotz Deiner kleinen Vorbehalte hab ich jetzt Lust es ganz bald zu lesen.
    Danke für die Rezi!
    Liebe Grüße
    Conny

  2. Silly Autor des BeitragsAntworten

    Hallo Conny,

    das Buch war auch absolut lesenswert und kann ich bedenklos als schönen Roman für unbeschwerte Stunden empfehlen. ;)

    Liebe Grüße,
    Silke

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