Spannend [Rezension] Die mir den Tod wünschen von Michael Koryta

Mal spannend, mal langatmig, aber schreiben, dass kann er!

Infos zum Buch:

Autor: Michael Koryta
Titel: Die mir den Tod wünschen
Genre: Thriller
Format: Paperback Umfang: 480 Seiten
Verlag: Heyne Verlag
Erscheinungstermin: 16. Mai 2016
Preis Buch: 12,99 €
Preis ebook: 9,99 €
ISBN-10: 3453438442
ISBN-13: 978-3453438446

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*Verlagsgruppe Randomhouse*

Stell dir vor, du musst eine Mutprobe bestehen? Stell dir vor, du schaffst es wirklich, aber das was du dabei entdeckst, ist das schlimmste, dass dir je vor die Augen gekommen ist. Genau das passiert dem dreizehnjährigen Jace, der von einer Klippe aus in den See springt und auf dem Grund einen Mann findet, ein Mann, dem die Kehle durchgeschnitten wurde. Als er in höchster Panik den See verläßt, kommt ihm ein Polizeifahrzeug entgegen. Zum Glück! Doch die beiden Männer, die zuerst aussteigen, verhalten sich sehr komisch und der Mann, den sie vom Rücksitz zerren? Der ist gefesselt und wehrlos. Polizisten? Oder doch Verbrecher? Jace beschließt, sich sicherheitshalber zu verstecken und entkommt so nur knapp den Verbrechern. Doch er wird Zeuge eines Mordes und die Männer haben ihn dabei gesehen, wie er sie gesehen hat. Es beginnt ein Wettlauf, ein Wettlauf um Leben und Tod.

Eins muss ich Michael Koryta lassen, er versteht es mehr als gut, eine atemberaubende Atmosphäre zu erzeugen und die Spannung bis ins beinahe unerträgliche zu steigern. Gerade das erste Kapitel war so eindringlich geschrieben, dass ich mit klopfendem Herzen und nägelkauend auf dem Sofa saß. Ich konnte nicht nur das sehen, was Jace, der Protagonist sah, ich hatte beinahe das Gefühl, ebenfalls das Wasser zu schmecken, in dem die Leiche lag. Hätte der Autor dieses Tempo gehalten, wäre ich mit Sicherheit vor lauter Adrenalin einem Herzinfarkt nahe gewesen. Doch nach diesem ersten Kapitel zieht er eine Bremse und das Tempo wird ordentlich heraus genommen. Eigentlich fast schon schade, denn die darauf folgenden Seiten waren zeitweise recht ereignislos und langatmig, so dass ich mich schon fragte, wie das sein kann. Aber der Autor schafft es immer wieder aufs Neue, an der Spannungsschraube zu drehen, so dass sich temporeiche und extrem spannende Szenen mit langsamen und ruhigen Tönen abwechseln.
Eines gelingt ihm auf jeden Fall durchweg, er schildert die Erlebnisse der Personen so gut und atmosphärisch dicht, dass man beinahe selber den Eindruck hat, diese Person zu sein, bzw. dass man sich völlig in die erzählende Person einfühlen kann.
Der Autor wählt den autarken Erzählstil, so dass ich als Leser sowohl einen guten Eindruck über die Landschaft, als auch über die Ereignisse bekommen habe. Ich hatte durchweg Bilder vor Augen und verspürte die Ängste und Gefühle der Charaktere am eigenen Leib. Er hat einen sehr eindringlichen Schreibstil, der bei mir sehr gut wirkte, auch ließ sich das Buch leicht und flüssig lesen. Ganz geschickt baut der Autor hier, gerade zum Ende hin, ein paar Wendungen ein, die ich auf gar keinen Fall vorhergesehen habe und die mich regelrecht verblüfften.
Die Charaktere hat der Autor durchweg gut gewählt und dargestellt. Es gab hier neben dem Jungen Jace noch ein paar weitere Charaktere, die eine wichtige Rolle in der Geschichte spielten. Jace hat mich beeindruckt, wie er sich gibt und welchen Mut dieser Junge aufbringt war wirklich schon sehr aussergewöhnlich, hier musste ich auch ab und an denken: typisch amerikanischer Thriller. Auch die weiteren Hauptcharaktere sind recht heldenhaft und unerschrocken dargestellt, ob das jetzt immer richtig glaubhaft ist? Aber spannend ist es alle mal.
Was mir allerdings Schauer über den Rücken laufen ließ, waren die Antagonisten des Stücks, von denen ich als Leser einen tiefen Eindruck bekam. Sie waren aussergewöhnlich, eiskalt, berechnend und ihre Art machte mir eine Gänsehaut, vor allen Dingen die Art, wie sie miteinander kommunizierten und agierten. Hier wurde ganz klar deutlich, dass es sich um Soziopathen ersten Grades handelte.

Ein Thriller, bei dem sich hohes Tempo und extreme Spannung mit langatmigen und ereignislosen Szenen abwechselten, mit einem flüssigen Schreibstil und teilweise sehr eindringlich erzählt, kann man sich sehr gut in die Charaktere hinein versetzen. Beängstigende Antagonisten, die einen schaudern lassen und mutige Helden, die teilweise zu heldenhaft wurden und somit nicht immer glaubwürdig waren. Ich würde sagen, dass ich mir dieses Buch auch sehr gut als amerikanischen Thriller im Kino vorstellen könnte. So bleiben knappe vier Sterne für diesen Thriller, der mir durchaus spannende Lesestunden bereiten konnte. Empfehlen würde ich diesen Thrillern Lesern, die nicht immer alles hinterfragen, denn ob wirklich alles glaubwürdig ist, bleibt für mich fraglich.

Ein Gedanke zu „Spannend [Rezension] Die mir den Tod wünschen von Michael Koryta

  1. Benedikt Antworten

    Hey
    Ich habe gerade deinen Blog entdeckt und finde ihn voll schön. Ich habe deinen Blog auch gleich mal abonniert.:) Schöne Rezension übrigens, falls du lust hast kannst du ja bei meinem Blog vorbeischauen darüber würde ich mich sehr freuen ;)
    LG Benedikt von
    http://beneaboutbooks.blogspot.de/

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