Nicht überzeugt, aber trotzdem nicht schlecht… [Rezension] Sommergeister von Mary Rickert

Wäre der Schreibstil nicht so langatmig und der Klappentext so irreführend… Vielen lieben Dank an den Piper Verlag für die Bereitstellung dieses Buches als Rezensionsexemplar

Infos zum Buch:

Autor: Mary Rickert
Titel: Sommergeister
Genre: Roman
Format: Paperback 
Umfang: 352 Seiten 
Verlag: Piper Verlag
Erscheinungstermin: 02. Mai 2016
Preis Buch: 16,99 €
Preis ebook: 12,99 €
ISBN-10: 349270414X
ISBN-13: 978-3492704144

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*Piper Verlag*

In einem kleinen Ort in der Muir Glenn Road lebt Nan gemeinsam mit ihrer Stieftochter Bay. Eigentlich könnte Nan sogar Bays Großmutter sein, aber die Ereignisse, wie Bay zu Nan kam, waren so außergewöhnlich, dass Nan niemals Zweifel hatte, für Bay die Mutter zu sein. Denn Bay wurde vor Nans Haustüre in einem Karton abgestellt und da Nan nie eigene Kinder hatte, stand es ausser Frage Bay aufzunehmen. Doch Nan hat Geheimnisse und in ihrem Ort wird sie auch noch zu allem Überfluss als Hexe verschrien. Bay leidet darunter und als dann noch plötzlich die beiden besten Freundinnen aus Nans Jugend auftauchen, versucht sie dem Geheimnis rund um die Hexerei auf Grund zu gehen. Dabei stößt sie auf Geschehnisse in der Vergangenheit, die Fragen aufwerfen, Fragen über Schuld und Verzeihung. Doch was ist nun wirklich an dem Gerede über Hexerei dran? Ist Nan eine Hexe? Und sie selbst eventuell auch?
Mir fällt es bei diesem Buch ausgesprochen schwer, die richtigen Worte zu finden, denn ich bin mir immer noch nicht so richtig schlüssig, ob es mir gefallen hat oder nicht. Der Schreibstil der Autorin ist sehr weit schweifend und ausschmückend und auch der Sprachstil eher schwierig, um in einen Lesefluss zu kommen. So fühlte ich mich zwar beim Lesen nah am Geschehen, aber es waren mir eindeutig zu viele Details. Dieses drückte dann auch die Spannung und der Text wurde immer wieder sehr langatmig. Auf der anderen Seite jedoch haben mir einige Passagen wieder richtig gut gefallen, ich wollte unbedingt mehr über die Geheimnisse der Vergangenheit heraus finden und bin dann am Ball geblieben. Was mir persönlich noch einmal das Lesen erschwert hat, waren die Zeitsprünge und Wechsel in der Perspektive, die ohne “Vorwarnung” kamen und ich erst nach ein, zwei Sätzen wußte, von wem denn da gerade die Rede war und vor allem, wo und wann ich mich denn da gerade in der Geschichte befand. Nan schweift während verschiedener Ereignisse immer wieder mit ihren Gedanken ab, vorzugsweise in die Vergangenheit und genau das wird dann nicht sofort ersichtlich. Schade, denn die Geschichte an für sich ist schon sehr interessant. Vielleicht liegt das aber auch daran, dass ich von einem Jugendbuch mit Mystery ausging, als ich die erste Seite aufschlug und doch eher einen Roman in der Hand hielt. Zwar ist die fünfzehnjährige Bay eine der Hauptcharaktere, aber im Großen und Ganzen geht es hier um Nan. Diese hat als junge Frau etwas furchtbares erlebt und hat auch heute noch große Schuldgefühle. Erst als sie befürchtet, dass Bay etwas geschehen könnte, nimmt sie Kontakt zu ihren Freundinnen auf, die sie seit beinahe sechzig Jahren nicht mehr gesehen hat. Gemeinsam beginnen die drei Freundinnen ihre Erlebnisse aufzuarbeiten und kommen sich auch endlich wieder näher und bereuen es, jemals den Kontakt zu einander verloren zu haben.
Kommen wir zu den Charakteren, dadurch, dass die ganze Geschichte ein wenig verworren ist, bleiben diese relativ blass, zwar werden die Unterschiede in den einzelnen Personen deutlich, aber der Tiefgang geht dabei etwas verloren.
Ganz im Gegenteil zum Tiefgang des Buches, denn dieses Buch hat definitiv eine Aussage zu machen, denn die Geschehnisse der Vergangenheit kommen dann natürlich ans Licht und diese sind sehr grausam. 
Das eigentliche Thema Sommergeister kam dann auch etwas kurz, dabei hatte ich nach dem Klappentext dort eigentlich vermutet, dass es mystisch wird in diesem Buch. 

Ich hatte beim Lesen irgendwie den Eindruck, dass die Autorin einfach viel zu viel von allem auf einmal wollte, aber das immer wieder eigentlich wichtige Dinge zu kurz kamen. Sei es der Tiefgang der Charaktere oder die Darstellungen aus der Vergangenheit, auch die mystischen Aspekte, wie die Sommergeister wurden zwar oberflächlich behandelt, aber es fehlten mir einige Hintergründe. Der Schreibstil war zwar eher gewöhnungsbedürftig, aber man konnte sich durchaus daran gewöhnen. Erwartet hatte ich hier einfach einen Jugendroman mit Fantasyinhalten, doch dem war nicht so, ich denke, dass an diesem Buch vielleicht sogar eher erwachsene Leser Freude hätten. Ich hoffe, meine Rezension war jetzt nicht zu verwirrend, denn nach diesem Buch blieb ich doch irgendwie ratlos zurück. Ich möchte hier weder eine Leseempfehlung aussprechen, noch abraten dieses Buch zu lesen, aber wer wie ich, mit völlig falschen Erwartungen ran geht, könnte enttäuscht werden. Dabei ist das Buch und vor allem das Thema des Buches nicht schlecht. Also rate ich einfach jedem Interessierten, unbedingt eine Leseprobe vorher zu lesen, denn ich denke, dass dieses Buch auch viele Liebhaber finden wird.

2 Gedanken zu „Nicht überzeugt, aber trotzdem nicht schlecht… [Rezension] Sommergeister von Mary Rickert

  1. HibiscusFlower Antworten

    Hallo Silke,
    auch ich habe das Buch gelesen und mir erging es ähnlich wie dir.
    Ich war dabei, aber nicht mittendrin – und dies hat für mich sowie auf mich den Zauber der Geschichte abgeschwächt.
    Liebe Grüße, Hibi

  2. Silly Autor des BeitragsAntworten

    Huhu Hibi,

    mir fiel auch selten eine Rezi so schwer, wie bei diesem Buch, denn im Prinzip war es nicht schlecht. Aber ich hatte leider auch den Eindruck nicht richtig dabei zu sein. Irgendwie fehlte mir eine klare Linie.

    Liebe Grüße

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