Puppenmord – Rezension Tania Carver – Morgen früh, wenn du willst

Dieses Buch hat schon eine Zeit lang auf meinem SuB gelegen,
aber mich schon so häufig angelacht, dass ich es unbedingt befreien
musste. ;)

 
Infos zum Buch:
 
Autor: Tania Carver
Titel: Morgen früh, wenn du willst
Genre: Thriller
Format: Paperback
Umfang: 352 Seiten
Verlag: List Hardcover
Erscheinungstermin: 07. August 2015
Preis Buch: 14,99 €
Preis ebook: 12,99 €
ISBN-10: 3471351108
ISBN-13: 978-3471351109
 
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Nach furchtbaren Erlebnissen in der Vergangenheit haben Phil
Brennan und Marina Esposito beschlossen, in Birmingham einen
Neuanfang zu wagen. Phil leitet hier die Mordkommission und Marina
arbeitet an der Universität. Das Kollegen da nicht gleich
begeistert sind, dass Neue vor ihnen begehrte Stellen besetzen, ist
vorprogrammiert. Als dann noch ein grausamer Mord geschieht, müssen
die Ermittler trotz gegenseitiger Abneigung zusammenarbeiten. Der
Schauplatz des Mordes sieht aus wie ein Puppenhaus und der Tote:
der trägt ein rosa Rüschenkleid und sieht aus wie die Bewohnerin
des Puppenhauses. Doch die Bewohnerin entpuppt sich als Bewohner
und das letzte Mahl, dass er eingenommen hat, war nicht nur
widerlich, sondern schon völlig abartig. Während Phil diese
Ermittlungen leitet und mit seinen Kollegen zu kämpfen hat, lernt
Marina bei einer Weihnachtsfeier den berühmten Psychologen und
Kollegen Hugo Gwilym kennen. Während der Feier kommt es zu
Meinungsverschiedenheiten zwischen den Beiden und doch scheint
zwischen ihnen etwas in der Nacht geschehen zu sein. War Marina
Phil untreu? Ausgerechnet mit diesem unsympathischen Mann? Marina
kann es kaum glauben, aber anstelle sich ihrem Ehemann
anzuvertrauen, beginnt sie auf eigene Faust nachzuforschen.

Unter dem Pseudonym Tania Carver steckt das Autorenduo und Ehepaar
Martyn und Linda Waites und mit Morgen früh, wenn du willst,
erscheint bereits der fünfte Thriller rund um Phil Brennan und
Marina Esposito. Ich habe bisher nur den ersten Teil der Reihe
gelesen, hatte aber bei diesem Thriller keinerlei
Verständnisschwierigkeiten. Lediglich bei den Andeutungen, dass
etwas Furchtbares in der Vergangenheit geschehen sein muss, wusste
ich natürlich nicht, worum es geht, habe dies aber als nicht weiter
tragisch empfunden, weil es für den aktuellen Fall nicht relevant
ist. Also wer nicht unbedingt mehr über die persönlichen
Entwicklungen und Geschehnisse der Ermittler erfahren möchte, kann
auch als Seiteneinsteiger einen spannenden Thriller erleben.
Die Autoren haben einen so fesselnden und flüssigen Schreibstil,
dass ich gleich von Anfang an im Geschehen und somit auch in der
Geschichte war. Dabei gelingt es ihnen sehr gut, dass
Spannungslevel konstant hoch zu halten und sogar immer wieder die
Spannungsschraube anzuziehen, bis hin zum Höhepunkt am Ende.
Blutige Details werden zwar nicht verschwiegen, aber der Leser hat
hier die Freiheit sich selber die eher erschreckenden Bilder nach
eigenem Ermessen vorzustellen. Es wird also nicht detailliert
beschrieben, aber man bekommt genug Häppchen hingeworfen, um sein
Kopfkino zu beginnen.
Erzählt wird hier in der dritten Person, wobei die Perspektive
zwischen verschiedenen Charakteren wechselt. Zwar bleiben hier
sowohl Phil Brennan als auch Marina Esposito die Hauptcharaktere,
aber als Leser bekam ich auch noch Handlungen einiger
Nebencharaktere und auch die des Täters mit. Somit gab es
verschiedene Handlungsstränge, die nach und nach miteinander
verwoben wurden, aber die große Auflösung kam erst am Schluss. Ich
hatte also während des Lesens keine greifbaren Ideen, wer denn nun
aus welchem Motiv hier getötet hatte, aber genügend Perspektiven um
selber spekulieren zu können. So konnte ich als Leser selber mit
grübeln und wurde trotzdem immer wieder auf die falsche Spur
gelenkt.
Die Protagonisten Phil Brennan und Marina Esposito fand ich sehr
gut heraus gearbeitet. Marina Esposito, eine hochgelobte
Psychologin und Könnerin ihres Fachs, handelte bei sich selber
nicht immer so, wie man evtl. von einer Psychologin erwartet. Aber
genau das ließ sie in meinen Augen sehr menschlich und natürlich
wirken und sie war mir sehr sympathisch. Phil Brennan ist auch ein
sehr sympathisch gezeichneter Ermittler, dessen Handlungen ich
nachvollziehen konnte und den ich, gerade im schwierigen Umgang mit
seinen Kollegen, sehr bewundert habe.

Ein sehr guter, spannender Thriller, der durch seinen flüssigen und
mitreißenden Schreibstil besticht. Ich habe mich durchweg gut
unterhalten gefühlt und hatte durch die vielen kleinen
Handlungsstränge genug zu tun, mir ein eigenes Bild des Falles
vorzustellen. Die Ermittler sind glaubwürdig und gelungen und auch
die Einblicke zu den Nebencharakteren waren durchdacht. Von mir
gibt es volle Punktzahl: fünf von fünf Sternen!

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