Hat meine Erwartungen leider nicht ganz erfüllt – Rezension Rowan Coleman – Wolken wegschieben

Eigentlich mag ich die Bücher der Autorin sehr gerne, aber dieses konnte meine Erwartungen nicht ganz so erfüllen. Vielen Dank an den Piper Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.
Infos zum Buch:

Autor: Rowan Coleman
Titel: Wolken wegschieben
Genre: Roman
Format: Taschenbuch
Umfang: 416 Seiten
Verlag: Piper Verlag
Erscheinungstermin: 01. April 2016
Preis Buch: 9,99 €
Preis ebook: 8,99 €
ISBN-10: 3492307965
ISBN-13:  978-3492307963

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Willow ist 39 Jahre alt, übergewichtig, geschieden, lebt jetzt
alleine und ist zu allem Überfluss auch noch in ihren besten Freund
Daniel verliebt. Als ihre Chefin Viktoria, Leiterin einer Agentur
für Prominente, sie dazu beauftragt, die junge
Nachwuchsschauspielerin India bei sich aufzunehmen, damit diese,
nachdem sie von ihrem Geliebten verlassen wurde, nicht auf dumme
Gedanken kommt, beginnt alles aus dem Ruder zu laufen. Denn nicht
nur India steht plötzlich vor ihrer Tür, auch die fünfzehnjährige
Chloe, Tochter ihres Ex-Mannes steht unangekündigt da, im sechsten
Monat schwanger. Willow weiß gar nicht, wo sie nun mit all den
Problemen beginnen soll, denn auch Willow kämpft mit Dämonen aus
ihrer eigenen Vergangenheit. Wird es ihr gelingen, ihre eigenen
Vergangenheit zu bewältigen und all diese Probleme zu lösen? Und
dann ist da auch immer noch ihre unerwiderte Liebe zu Daniel? Und
was ist mit James, Daniels Freund? Willows ruhiges beschauliches
Leben wird turbulent.


Ja, das klingt alles eigentlich sehr unterhaltsam und kunterbunt,
aber so richtig rein in die Geschichte habe ich nicht gefunden.
Ganz im Gegenteil, ich musste sehr lange überlegen, wo will die
Autorin mit mir hin? Welchen Sinn macht das alles? Denn ich bin es
von Rowan Colemans vorherigen Romanen gewohnt, das ihre Erzählungen
einen gewissen Tiefgang hatten und dieser fehlte mir hier doch ein
wenig. Das liegt aber keineswegs am Schreibstil der Autorin, denn
dieser ist gewohnt flüssig, mit einem wunderschönen Sprachstil und
recht viel Einfühlungsvermögen. Doch auch wenn unglaublich viel
passiert und sich Ereignisse immer wieder überschlagen, bleiben
viele Dinge zu lange im Ungewissen und ich hatte meine
Schwierigkeiten, beim Lesen nicht immer wieder gedanklich
abzuschweifen. Es wurde dann zwar immer besser, je mehr ich von
Willow und ihrem Leben erfuhr, aber es blieb alles immer sehr wage
und vieles löste sich erst sehr spät auf.
Willow als Protagonistin ist mir schon sehr sympathisch, eine Frau
im besten Alter, die sich scheinbar in ihrer eigenen Haut nicht
wohl fühlt, dabei ist sie ein wirklich herzensguter Mensch. Doch
Willow lebt ein wenig in ihrer eigenen Welt, die sie sich selbst
zusammenträumt und muss von jetzt auf gleich vieles in die Hand
nehmen. Was mich hier so richtig gestört hat, waren diese ständigen
Anspielungen auf ihre Figur und auch dieses Tante Kuschelkissen,
wie sie von ihren Nichten genannt wird. Die Frau trägt aber eine
Kleidergröße zwischen 42 und 44? Ähm ja, vom beschriebenen klang es
nach viel mehr. Auch wenn es zunächst scheint, als wäre alles zu
viel für Willow, bekommt sie doch noch die Kurve und nimmt alles in
die Hand.
Dann kommen hier eine ganze Menge Nebencharaktere, die mal blass
bleiben, mal recht viel Leben verliehen bekommen, doch auch hier
waren mir die meisten recht sympathisch. Doch trotz aller
Sympathien waren es viel zu viele Personen und ich musste immer
wieder überlegen, wer denn da gerade zum Zuge kam.
Alles in allem hatte ich den Eindruck, dass die Autorin zu viele
Geschichten in eines gepackt hat. Eine übergewichtige Frau, die mit
Dämonen der Vergangenheit kämpft, die mir aber erst gegen Ende des
Buches überhaupt bewusst wurden, ein schwangerer Teenager, ein
eifersüchtiger Exmann, ein schillernder bester Freund, eine
supertolle Schwester. Dies alles führte dazu, dass die Geschichte
an Tiefgang verlor und ich nicht immer bei der Sache blieb beim
Lesen.


Letzendlich war es ein Buch, in dem versucht wurde, allen Tiefgang
ins Ende zu packen. Mir kam es vor, das die Autorin versucht hat,
alles spannend zu halten, aber genau das fehlte durch das ganze
zusätzliche Chaos der Geschichte. Mein Lesefluss blieb immer wieder
auf der Strecke, dabei ist das Buch sprachlich wirklich
hervorragend geschrieben. Obwohl Willow ein sehr sympathischer
Charakter war, fand ich keinen Bezug zu ihr und auch mit den
Nebencharakteren konnte ich mich erst spät anfreunden. Da ich die
Vorgänger von Rowan Coleman kenne, hatte ich vielleicht auch zu
große Erwartungen an das Buch gestellt, die aber nicht ganz erfüllt
wurden. Ich vergebe 3,5 Sterne!



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