Anders als erwartet, aber wunderschön geschrieben [Rezension] The sun is also a Star von Nicola Yoon

Bei diesem Buch zog mich das Cover wieder einmal magisch an. Wie der Inhalt war, könnt ihr nun lesen:

Infos zum Buch:

AutorIn: Nicola Yoon
Titel: The Sun is also a Star
Originaltitel: The Sun is also a Star
ÜbersetzerIn: Susanne Klein
Format: Hardcover
Genre: Jugendbuch/Roman
Umfang: 400 Seiten
Verlag: Dressler Verlag
Erscheinungstermin: 20. März 2017
Preis Buch: 19,99 €
Preis ebook: 7,99 €
ISBN-10: 3791500325
ISBN-13: 978-3791500324

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Natasha ist siebzehn Jahre alt und hat bereits einen Plan für ihre Zukunft, sie möchte Datenanalystin werden. Doch von heute auf morgen zerplatzt ihr Traum, denn ihre Familie und sie selbst leben illegal in Amerika. Als ihr Vater in einen Autounfall verwickelt wird, kommt man ihnen auf die Spur und sie sollen abgeschoben werden, zurück nach Jamaika. Natasha kann es kaum glauben, denn ihre Heimat ist doch Amerika. Sie versucht noch einen letzten Ausweg über einen Rechtsanwalt und macht bevor sie dorthin muss, noch einen Abstecher in ihren Lieblingsmusikladen. Hier lernt sie durch Zufall Daniel kennen, einen koreanischen Jungen einer Einwandererfamilie, der heute zu seinem Gespräch für Yale soll. Nach einem kurzen Gespräch trennen sie sich, doch das Schicksal möchte es scheinbar anders, denn ihre Wege kreuzen sich wieder. Sind sie füreinander bestimmt? Doch Natasha muss doch das Land verlassen.
Dieses Buch macht gleich durch seine wirklich gelungene Optik auf sich aufmerksam, auch wenn es eigentlich doch recht einfach gehalten ist, ziehen diese Farben doch magisch an. Mit The Sun is also a Star hat Nicola Yoon ein etwas aussergewöhnliches Buch geschrieben, denn auch wenn es in erster Linie eine jugendliche Liebesgeschichte ist, hat es doch etwas sehr eigenes. Dazu verfügt die Autorin wirklich über einen wunderschönen Schreibstil, der einfach und flüssig zu lesen ist, dabei aber auch voller Poesie steckt. Aus diesem Buch könnte ich gleich seitenweise Zitate herausschreiben, denn es gibt so viele Zeilen voller tiefgründiger Gedanken, die die ganze Geschichte aussergewöhnlich werden läßt.
Die Liebesgeschichte zwischen der Jamaikanerin Natasha und dem Koreaner Daniel allein zu verfolgen, hat schon sehr viel Spaß gemacht. Doch die Autorin streut hier immer wieder kurze Kapitel ein, die entweder einfach nur Fakten widergeben oder kurz die Geschichten der Nebencharaktere. Mal erfährt man etwas vom Zugführer, mal von Natashas Vater, mal von Daniels Vater und noch viele mehr. Genau diese Einwürfe machen das Buch lebendig und tiefgründig und immer wieder zeigen diese Ausschnitte, was im Leben doch eigentlich wichtig ist und was zählt, was passiert, wenn man den falschen Weg einschlägt und welche Folgen dies alles haben kann. 
Die Kapitel sind zum größten Teil sehr kurz gehalten und manches Mal geben sie nur kurze Denkansätze wieder. Doch dieses verlockt auch immer wieder dazu, weiterzulesen und alles in allem ist das Buch in kürzester Zeit verschlungen.
Somit gibt es in diesem Buch eine Menge Perspektiven, wobei allerdings in erster Linie aus Natashas und Daniels Perspektive erzählt wird. In der Ich-Form erzählen die Beiden, wie sie diesen einen Tag in ihrem Leben erlebt haben. Dabei merkt man durchaus, dass hier einige Veränderungen in den Gedanken der Protagonisten vonstatten gehen. Ob hier die Liebesgeschichte realistisch ist, sei einmal dahin gestellt, wobei ich es mir doch irgendwo vorstellen kann, denn beide Protagonisten sind jung und strotzen nur so vor jugendlicher Energie. Wie schnell hat man sich da einmal verliebt? 
Mir haben die beiden Protagonisten auf jeden Fall sehr gut gefallen. Natasha ist in erster Linie eine sehr geradlinige, junge Frau, die eigentlich genau weiß, was sie will. Durch und durch eine Realistin, die ihre Ziele verfolgt und doch im Moment auch ein wenig hoffnungslos ist. Doch Daniel gibt ihr auch durchaus andere Perspektiven und man merkt so manches Mal, dass sie durchaus anfängt innezuhalten und zu grübeln. Er ist hier in dem Buch auf jeden Fall mein Lieblingscharakter, den ich sehr sympathisch fand. Er ist ein Träumer, der gerne Gedichte schreibt, der sich in seiner Haut aber auch absolut wohl fühlt. Auch wenn er gerade einen Weg einschlägt, die die Eltern sich für ihn wünschen, ist er doch eigentlich eine ganz andere Persönlichkeit und dieses kommt auch im Laufe der Geschichte sehr gut raus. 
Nebencharaktere gibt es hier einige, aber sie bekommen auch tatsächlich kurze eigene Kapitel, die immer eine Botschaft für den Leser dabei haben. 

Ein Buch, das mich in erster Linie mit der wunderschönen Sprache fesseln konnte, dabei ist es aber leicht zu lesen und einfach mitreißend geschrieben. Ich denke, das es hier durchaus für alle Altergruppen geeignet ist, aber auch die jugendliche Zielgruppe von der Geschichte gefesselt wird. Eine bunte Geschichte, die ich gerne weiterempfehlen möchte.

2 Gedanken zu „Anders als erwartet, aber wunderschön geschrieben [Rezension] The sun is also a Star von Nicola Yoon

  1. Madlen T Antworten

    Huhu Silke,

    ich finde, das hast du wirklich wunderschön geschrieben. <3 Beim Cover kann ich dir nur zustimmen! Meinen Blick hat es damals auch total auf sich gezogen. Außerdem habe ich herausgefunden, dass dieses Cover tatsächlich mit zig Fäden erstellt worden ist. Was das für eine Arbeit war, möchte ich mir gar nicht erst vorstellen. o: Es ist so schön geworden und strahlt einen geradezu an.

    Von dem poetischen Schreibstil war ich auch hin und weg. Die verschiedenen Sichtweisen oder auch Fakten, haben ihr übriges getan. Genauso wie dich, konnte mich das Buch völlig verzaubern. Schöne Rezension! Bin voll deiner Meinung. =)

    Ganz liebe Grüße
    Leni

    • Silly Autor des BeitragsAntworten

      Hallo Leni,

      aaaw, vielen lieben Dank! :*

      Das stimmt absolut, das Cover strahlt nur so! Ich finde es auch absolut gelungen und passend.

      Der Schreibstil ist wirklich toll, ich muss unbedingt noch das erste Buch der Autorin lesen, das liegt hier schon seit Ewigkeiten.

      Liebe Grüße
      Silke

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