Geheimnisse [Rezension] Die Braut von Katrin Thiele

Ein gelungener Krimi und ich bin gespannt auf weitere Bücher der Autorin. Ganz herzlichen Dank an die Autorin für ihr Vertrauen und für die Bereitstellung des Buches.


Infos zum Buch:

AutorIn: Katrin Thiele
Titel: Die Braut
Format: Taschenbuch
Genre: Krimi
Umfang: 284 Seiten
Verlag: Roman Verlag
Erscheinungstermin: 18. Juni 2017
Preis Buch: 13,99 €
Preis ebook: 4,99 €
ISBN-10: 1946332119
ISBN-13: 978-1946332110

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Als Felix von einem Besuch bei seinen Freunden nach Hause fährt, begegnet ihm mitten auf der Elbchaussee im Dunkeln eine Frau. Kurzentschlossen hält er an und muss feststellen, dass diese Frau ein Brautkleid trägt und dieses trägt Blutflecken. Doch irgendetwas an der jungen Braut fasziniert ihn und ohne lange nachzudenken, nimmt er sie mit auf seinen Hof, den er gerade erst erworben hat und noch mitten in den Renovierungen steckt. Aber die Braut scheint verstört und egal, was Felix versucht, sie schweigt. Er beginnt zu forschen, wer sie ist und was passiert sein könnte und stösst dabei auf die Reederfamilie Römberg. Die Braut ist Mara Römberg, die Tochter des Hauses und ihr Ehemann wurde erschossen, während der Hochzeitsfeier. Was ist geschehen? Wer ist der Täter? Felix schleust sich als Chauffeur bei den Römbergs ein und beginnt zu forschen.

Ich mag ja gerne Abwechslung beim Lesen und auch Krimis sind immer gerne gesehen. Hier sieht es zwar auf dem ersten Blick nicht nach einem Krimi aus, aber allein durch den Titel passt auch das Cover soweit ganz gut. Der Einstieg in das Buch gelang mir sehr gut, auch auf Grund des sehr flüssigen und lockeren Schreibstils, dabei hat sie ein sehr feines Gespür, an den richtigen Stellen dem Leser auch eine Prise Humor mitzugeben. Gerade bei dem Protagonisten Felix und dessen Art musste ich häufiger schmunzeln und so lässt sich die Geschichte schnell verschlingen.
Schnell wird auch die Handlung spannend, denn nachdem Felix die Braut mitnimmt, beginnt man als Leser doch umgehend mitzurätseln, was da geschehen sein könnte und was mit der jungen Frau passiert ist. Je mehr man hier erfährt, desto mehr muss man wieder feststellen, dass es immer wieder Geheimnisse gibt und auch in der schrecklich reichen Familie Römberg scheint nicht alles Gold zu sein, was dort glänzt. Hier wechselt die Autorin auch schonmal das Tempo, so gibt es Momente, in denen der Leser eher die Charaktere vorgestellt bekommt und kurz darauf wird es wieder spannender, wenn es wieder um den Fall an sich geht. Am Ende bekommt der Leser dann auch einen Showdown, der mit einigen recht schnell aufeinander folgenden Wendungen einhergeht.
Die Geschichte wird zum großen Teil aus der Perspektive des Protagonisten Felix wiedergegeben. Dieser erzählt in der Ich-Form von seinen Erlebnissen. Gleichzeitig darf man aber auch mit den beiden Ermittlern über mögliche Ereignisse grübeln und an Gedankengänge einer unbekannten Person teilhaben. Das sorgt für einen großen Überblick über das gesamte Geschehen, macht aber auch neugierig und lässt auch genügend Raum für eigene Spekulationen. Vor allem die Abschnitte der unbekannten Person haben mich zu Beginn noch ein wenig im Dunklen tappen lassen und erst nachher gab es den Aha-Effekt.
Felix lernt man hier sehr gut und intensiv kennen und wenn man zu Beginn noch einen jungen Mann kennenlernt, der es wunderbar versteht, nur so viel zu tun, wie eben nötig ist, merkt man schnell, wie sehr ihn das Schicksal Mara Römbergs interessiert. Das er dann tatsächlich genügend Ehrgeiz entwickelt, dem Geschehen auf den Grund zu geben, fand ich gut umgesetzt.
Mara Römberg gibt hier natürlich auf langen Strecken Rätsel auf und man versucht doch immer wieder hinter ihre Fassade aus Schweigen zu blicken. Ob das dann gelingen mag? Dazu möchte ich gar nicht viel verraten.
Neben diesen beiden Protagonisten gibt es auch eine ganze Reihe weiterer Charaktere, deren Ausarbeitung recht gut gelungen ist, über die Familie Römberg hätte ich aber ganz gerne noch etwas mehr erfahren, da alle eher oberflächlich blieben. Hier hätte man durchaus noch mehr Raum für Spekulationen rausholen können, denn dass die feinen Herrschaften etwas zu verbergen haben, ist offensichtlich.
Die Ermittler bleiben während des Krimis eher im Hintergrund, so dass es hier nicht zu einer klassischen Kriminalgeschichte wird. Diese hätten auch gerne ein wenig mehr in den Hintergrund rücken können, sprich familiäre Situationen waren jetzt für mich nicht so wichtig.

Ein Krimi bei dem die Autorin mit ihrem guten und flüssigen Schreibstil und einem lebendigen und authentischen Protagonisten punkten kann. Mit der ein oder anderen Wendung konnte ich überrascht werden, könnte mir aber auch vorstellen, dass die Grundstory hier durchaus noch mehr zu bieten hätte, gerade im Bereich der Reederfamilie hätte man noch ein wenig mehr in die Tiefe gehen können. Trotzdem bringt die Geschichte gute und spannende Unterhaltung und auch wenn es ein Krimi ist, so gibt es doch auch Szenen, die humorvoll bleiben. Mir hat die Geschichte Spaß gemacht und ich freu mich auf mehr von der Autorin.

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