Infos zum Buch:
AutorIn: Jane Harper
Titel: Zu Staub
ÜbersetzerIn: Ulrike Wasel/Klaus Timmermann
Originaltitel: The Lost Man
Format: Paperback
Genre: Thriller
Umfang: 416 Seiten
Verlag: Rowohlt Polaris
Erscheinungstermin: 23. Juli 2019
Preis Buch: 16,00 €
Preis eBook: 9,99 €
ISBN-13: 978-3499000980
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*Rowohlt Polaris*
Inhalt
Das australische Outback, eine Gegend, in der der Nachbar viele Stunden weit entfernt liegt und man tagelang niemanden begegnet. In dieser Gegend leben die Brüder Bright auf ihren Farmen. Für eine Reparatur wollen sie sich treffen, doch als sie an dem Grab des Stockmen stehen, das ein Wahrzeichen ihrer Gegend ist, finden sie nur noch die Leiche des mittleren Bruders Cam. Ca. 9 km davon entfernt, steht Cams Auto, in dem sich die überlebenswichtigen Vorräte, wie z. B. Wasser befinden und das Auto ist voll funktionstüchtig. Was nur hat Cam bewogen, in dieser sengenden Hitze sein Auto ohne jeglichen Schutz zu verlassen? War es Selbstmord? Oder vielleicht sogar Mord? Das Misstrauen in der Familie wächst und der älteste der Brüder, Nathan, beginnt zu forschen, was vor Cams Tod auf der Familienfarm passiert ist.
Meine Meinung
Das Cover passt großartig zum Inhalt des Buches und macht schon sehr neugierig. Allerdings war es eher der Name der Autorin, Jane Harper, deren Aaron Falk Thriller ich bereits gelesen hatte. der mich zum Buch greifen ließ. Hier ist es auch mal nicht der bereits bekannte Ermittler, sondern vielmehr eine Familie, die im Outback lebt, die hier im Mittelpunkt steht.
Der Schreibstil der Autorin hat mir auch in diesem Buch wieder ganz besonders gut gefallen, denn sie lässt das Leben und die Atmosphäre des australischen Outbacks absolut lebendig werden. Man hat als Leser hier nur allzu gute Vorstellungen davon, wie einsam das Leben dort ist und wie unerträglich die Hitze. Ja, beim Lesen spürt man förmlich den Staub zwischen den Zähnen knirschen und bekommt Durst, also am besten beim Lesen etwas kaltes zu trinken bereit stellen.
Ansonsten war ich ein wenig überrascht, in diesem Thriller mal nicht auf die bekannten Ermittler zu stoßen und doch war es in keinster Weise schlechter. Ganz im Gegenteil, denn ich wurde ziemlich schnell in den Bann der Familie Bright gezogen. Alles in allem bleibt das Tempo und die Stimmung eher ruhig, aber auch auf seine Weise schon fast trostlos. Der Thriller ist mehr ein Familiendrama, bei der man bei der Suche nach der Wahrheit den ältesten der Bright Brüder begleitet.
Nathan und sein verstorbener Bruder Cal wuchsen wie Freunde auf, der jüngste der Brüder, Bub, war der Nachzügler. Ihrem extrem strengen Vater rutschte so manches Mal die Hand aus und so galt es für die Brüder, zusammenzuhalten. Durch eine nicht durchdachte Entscheidung, die Nathan ein wenig zur Persona non grata im kleinen Ort machte, begann dieser sich zurückzuziehen und den Kontakt zur Familie nur noch sporadisch aufzunehmen. Nun muss er feststellen, dass so manches anders war, als er angenommen hatte.
Nathan, der Protagonist aus dessen Sicht man durch einen Dritte Person Erzäher das Geschehen verfolgt, ist ein sehr authentischer Charakter, dem ich das Leben, das er führt und die Beschreibungen dazu, absolut so abgenommen habe. Ich habe ziemlich schnell mit ihm mitgehofft und mitgelitten und konnte mich sehr gut in ihn und seine Lage hineinversetzen. Neben Nathan spielt vor allem die Familie eine wichtige Rolle und auch bei diesen Personen ist es Jane Harper mehr als gut gelungen, ein glaubwürdiges Bild zu zeichnen. Was letzten Endes mit Cam geschehen ist, war für mich eine riesengroße Überraschung und ich habe das in keinster Weise erahnen können.
Auch wenn es im Allgemeinen ein eher ruhig gehaltenes Buch ist, so erlebt man in dieser Geschichte die Atmosphäre des australischen Outbacks hautnah. Mich konnten die vielen Lügen innerhalb der Familie Bright und ganz besonders die Charaktere des Buches überzeugen und fesseln. Allen voran Protagonist Nathan, den man hier mit all seinen Ecken und Kanten kennenlernen darf, ist mir sehr ans Herz gegangen. Die Geschichte war so lebendig, dass man sich vorstellen könnte, irgendwann im Outback die Brights zu treffen.